Ich fahre jetzt schon jahrelang elektrisch, und habe auch einige Fahrzeuge durch. Wie Alterschwede schreibt, habe ich in den ersten zwei Jahren gelernt, daß diese Mobilität einfach anders ist.
Das Fahrzeug wird niemals aufgetankt/geladen! So wie man einem Pferd bei der Kutschfahrt zur Erhöhung der Reichweite keinen Futtersack unter die Nase hält so wird ein Elektrofahrzeug nicht unterwegs geladen. Das Pferd steht prinzipiell auf der Weide und grast, das macht das Auto auch, es steht an seiner Ladedose und fängt den überflüssigen, weil gerade nicht verwertbaren Strom aus Sonne, Wind und was weiß ich noch auf und lebt davon. Es ist jederzeit bis zu 60% seiner Maximalreichweite einsatzbereit, braucht aber eben seinen Stellplatz dafür. Fahre ich irgendwohin, wo kein vernünftiger Stellplatz zu haben ist, dann benötige ich teures Kraftfutter(Starkstrom). Genauso wie beim Pferd ist das Verschwendung und tut dem Auto und der Umwelt nicht gut, kostet also doppelt. Ist aber für besondere Erledigungen nicht zu vermeiden (Urlaubsfahrten, Erledigungen in der Fremde). Hat man sich daran gewöhnt, sein Auto immer wenn es nicht benutzt wird an seinen Stellplatz zu hängen, dann vergisst man irgendwann, daß es so etwas wie Aufladen überhaupt gibt.
Dazu kommt der Verwendungszweck. Es erscheint mir völlig irrational mein Fahrzeug mit in den Urlaub zu nehmen. Es ist ein Kurzstreckenfahrzeug und da unschlagbar, in der Ferne ist es langsam (wegen der Ladepausen) und teuer(wegen der Ladepausen) und kompliziert unterzubringen. Ich nehme mein Auto ja auch nicht mit nach Afrika, ich nehme den Flieger. So nimmt man eben den Zug und wer unbedingt sein Auto mitnehmen möchte zahlt eben extra für den Autozug und kommt trotzdem schneller und ausgeschlafen im Urlaub an, das machen einige meiner Bekannten so.
Das zweite ist die Autobahntauglichkeit. Warum sollte die Karre 180 fahren können, wenn ich 95% der Nutzungsdauer im lokalen Verkehr diese Fähigkeit nicht benötige. Das verdoppelt das Fahrzeuggewicht und die Kosten, liefert aber nur bei 5% der Fahrten Vorteile: nicht mit mir. Meine Fahrzeuge kosten entweder sehr wenig oder wiegen praktisch nichts. Mein Hauptfahrzeug (PKW) wiegt 180kg leer und trägt 270kg Nutzlast (mit Tempo 90 auch beschränkt autobahntauglich, das reicht). Die tragende Struktur ist aus rostfreiem Stahl und Aluminium und kostet als Ersatteil (Ja, man kann die tragende Struktur als Ersatzteil aus dem Katalog nachkaufen) keine 2000€ incl Mwst. Das nenne ich ein Nutzfahrzeug und nicht Spaßfahrzeug. Ich habe schon Fahrzeuge gesehen, die bei derselben Nutzlast 1,3 Tonnen gewogen haben. Ich könnte inzwischen Romane darüber schreiben, warum viele Dinge mit Elektrofahrzeugen funktionieren und mit Verbrennern nicht (Teillastwirkungsgrade etc)
Akkus für 100km Reichweite kosten derzeit ca 3000€, funktionieren von -30 bis 50 Grad, halten durch BMS auch vor Deppen geschützt 10 Jahre und wiegen 60kg. Damit ist dieses Problem aus meiner Sicht gelöst.
Der elektrische Antrieb wird die Mobilität auf diesem Planeten revolutionieren weil sehr viele Dinge damit möglich werden. Leider wird dies anderswo entdeckt werden, wie z.B., daß man den Treibstoff selbst machen kann und Jahrelang unabhägig ist, kleinere spezialisiertere Fahrzeuge bauen kann etc pp. Die erste Welt wird dann irgendwann mal diese Fahrzeuge auch ins Land lassen, aber das wird dann wohl nach meiner Zeit sein. Bis dahin dürfen wir wohl Fahrzeuge aus Dosenblech fahren. Das ist übrigens kein Scherz, ein Freund von mir stellt diese Bleche her, bzw verzinkt diese, ob es eine Suppendose wird oder ein Auto hängt nur von der Lagerung der Rollen in der Halle ab....
Kurzum, seitdem es vernünftige Akkus gibt fährt auch meine führerscheinfreie Frau Elektroroller und ist glücklich über die Möglichkeiten dieser Welt. Mit Benzin undenkbar.
Elektroauto selber bauen?
Re: Elektroauto selber bauen?
bioke hat geschrieben:und habe auch einige Fahrzeuge durch.

welche? und welches fährst du gerade?
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
Re: Elektroauto selber bauen?
Ich hatte schon mal was dazu geschrieben, hier: http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =25&t=3353
Angefangen habe ich mit einem Twike: teuer, kompliziert, anfällig, aber das beste Fahrzeugkonzept bis jetzt.
Dann einen Citroen ax: Wie ein Verbrenner, energieverschwendend aber praktisch
Jetzt auch einen Cityel: billig, einfach, anfällig, es fehlt ein Sitzplatz für Menschen ohne Führerschein
Im Moment habe ich das Twike und das El.
Dazu kommen zwei Elektromofas und ein Fahrradanhänger mit dem ich im Sommer fast alles erledige. Die sind Klapp- und tragbar, 20km/h ca 20km weit. Verbrauchen ca 50cent Strom auf 100km und ca 2€ Reifen-, Bremsen- und Kettenverschleiß auf 100km.
Angefangen habe ich mit einem Twike: teuer, kompliziert, anfällig, aber das beste Fahrzeugkonzept bis jetzt.
Dann einen Citroen ax: Wie ein Verbrenner, energieverschwendend aber praktisch
Jetzt auch einen Cityel: billig, einfach, anfällig, es fehlt ein Sitzplatz für Menschen ohne Führerschein
Im Moment habe ich das Twike und das El.
Dazu kommen zwei Elektromofas und ein Fahrradanhänger mit dem ich im Sommer fast alles erledige. Die sind Klapp- und tragbar, 20km/h ca 20km weit. Verbrauchen ca 50cent Strom auf 100km und ca 2€ Reifen-, Bremsen- und Kettenverschleiß auf 100km.