Warmwasser (WW) durch Strom oder Solar?

Sonne, Wind und Feuer
Benutzer 146 gelöscht

Re: Warmwasser (WW) durch Strom oder Solar?

#11

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 18. Sep 2014, 09:43

bioke hat geschrieben: Und wer weiß ob man den Strom in einigen Jahren nicht doch kostengünstig speichern kann, mit der Wärme wird das wohl nicht gehen.
Was wird mit Wärme nicht gehen? Kostengünstig speichern?
Ein 1000L Puffer enthält, bei einem angenommenen, nutzbaren Temperaturniveau zwischen 80° und 30°, ca. 60kWh Energie, kostet mit der ganzen Peripherie ca. 2000€ (großzügig geschätzt), und hält 20 Jahre mindestens.
Ein heutiger 12V Solarakku, Blei-Gel-Technik, kostet etwa 2€/Ah, was 12Wh entspricht, bei einer maximalen Entladung von 70% also etwa 8,5Wh.
Um die Energie eines geladenen 1000L Puffers als nutzbare elektrische Energie zu speichern, bist Du heute also mit rund 14000€ dabei - mit LItium-Akkus noch um Einiges mehr, und über die Lebenserwartung von Akkus brauche ich wohl nichts zu sagen...
Für wie wahrscheinlich hältst Du eine Verbilligung der Stromspeicher um den Faktor 7 - 10 ?

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Warmwasser (WW) durch Strom oder Solar?

#12

Beitrag von emil17 » Fr 19. Sep 2014, 21:27

Wir haben eine thermische Solaranlage in Kombination mit einer Stückholzheizung, und ich würde es wieder machen.
Den Energeigewinn einer thermischen Analge sollte man nicht in kWh messen, sondern in Autarkietagen oder in Heizmaterialersparnis. Entsprechend sollten auch die Kollektoren berechnet und montiert werden.

Der nutzbare Energeigewinn hängt entscheidend von der minimalen nutzbaren Temperaturdifferenz ab. Ob man 100 Liter Wasser zum Kochen bringt, d.h. um 90 Grad erwärmt, oder 9000 Liter Wasser um 1 Grad, ist energetisch dasselbe, nur ist das eine brauchbar und das andere nicht. Wenn du also bereits Niedertemperaturheizung hast, ist das für eine thermische Solaranlage (wie auch für eine Wärmepumpe) wesentlich günstiger als wenn man traditionelle Radiatoren mit hoher Vorlauftemperatur hat.

Wir haben jedenfalls von März/April bis Oktober warmes Wasser, ohne dass man sich irgendwie kümmern müsste. In der restlichen Zeit macht die Anlage viel zur Heizungsunterstützung. D.h. ich brauche viel weniger Holz. Da ich dieses selber werbe und nichts kaufen muss, kann man das auch nicht direkt in geldwerten Ertrag umrechnen.

Ich halte jedenfalls bei Grundbedürftnissen wie Heizung nichts von energetischen Klimmzügen und Umwegen, wie PV-Strom ins Netz drücken und später zurücksaugen, um damit eine Wärmepumpe zu treiben, die warmes Wasser macht. Auch dann nicht, wenn es wie zur Zeit wirtschaftlich rentabel sein könnte.

Bei der Entscheidung solltest du das Haus auch verbrauchsseitig und architektonisch mit betrachten. Was sich rechnet und was Sinn macht und was nicht, hängt von Dingen wie der bereits vorhandenen Installation, von der Dämmung, von geeigneten Dachflächen und vom sonst verwendeten Energeiträger für Heizung und Warmwasserbereitung ab.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Regenerative Energien und Energiesparen“