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von emil17 » Sa 8. Feb 2014, 10:07
Abgesehen vom bürokratischen Aufwand gibt es verfahrenstechnische Probleme: Durch Destillieren alleine kriegt man Ethanol nicht wasserfrei. Die verbleibenden 4.5% Wasser, die durch Destillation nicht abtrennbar sind, müssen durch irgendwelche Tricks oder Hilfsverfahren entfernt werden.
Sonst droht Motorschaden oder die Fahrzeuge sind nicht betriebssicher.
Dazu kommen hohe Investitions- und Betriebskosten sowie in Kleinanlagen möglicherweise schwer kontrollierbare Nebeneffekte (Qualität der zugekauften zu vergärenden Biomasse, Fahren der Anlage und Beseitigung der mengenmässig bedeutenden Reststoffe nach der Abdestillation ohne Geruchsbelästigung und Gewässerbelastung, Betriebsenergie der Anlage selbst ...).
Das Ganze soll ja, damit es betriebswirtschaftlich nützt, in einer weitgehend wartungsfrei laufenden Anlage stattfinden. Selbst wenns funktioniert hat man dann vielleicht selbstgebrauten Sprit zu 5 Euro pro Liter ohne Verrechnung von Arbeitszeit und Eigenkapital.
Ob die umfangreiche Bürokratie zum Nebenzweck hat, Kleinherstellung zu verhindern, ist eine ganz andere Frage. Vermutlich sind nicht nur die Bewilligungen, sondern auch die jährlichen Inspektionen kostenpflichtig.
Ich sähe realistischere Wege zur Transportautonomie über Elektrofahrzeuge und Selbstherstellung der elektrischen Energie (PV oder Holzvergasung und Motor/Generator oder Eigenproduktion von Pflanzenöl).
Ich hätte gerne eine kleine Maschine zu Hause, wo man pro Tag 10 Kilo Sägespäne oder Strohabfälle oben reinwirft und unten kommen 2 Liter Diesel und etwas Asche raus ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.