Niedervolt-Haushaltsgeräte

Sonne, Wind und Feuer
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emil17
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Re: Niedervolt-Haushaltsgeräte

#11

Beitrag von emil17 » Mi 15. Feb 2012, 10:50

Erzgebirgler hat geschrieben: Gas - Kaffeemaschinen... Gibt es die? Spass beiseite. Natürlich habe ich ein paar Verluste mehr, wenn ich nicht so schnell erwärmen kann. Der Streit ist aber nur akademischer Natur, wenn z. B. mein Windrad nur 800 W leistet. So wollte ich den Begriff "Inselsystem mit begrenzter Leistungsfähigkeit" verstanden wissen.
Also Kaffee nur wenns ausreichend Wind hat? :hmm:
Dein Windkraftwerk hat vermutlich eine Pufferbatterie? Wenn ja, ist ein Wassererwärmungsgerät eine sehr effiziente Methode. die recht schnell leerzusaugen.
Ne alte Bialetti-Espressomaschine auf den Gaskocher, oder die Oma-Methode mit den Filtertüten, oder einen Bodum-Kaffebereiter tuns doch auch. Wir machen im Winter den Kaffee immer so, weil der Holzherd kochendes Wasser vorhält. Ausserdem ist der Gaskocher schneller, wenn du unter 1kW bleiben musst.
Bist Du ein Nespresso? Dann musst Du wohl oder übel - ist es das wert?

Bei Wind und Sonne aus den auf den Modulen angegebene Leistungszahlen auf die Produktion zu schliessen, ist ein ziemlicher Spagat.
Die tatsächlichen Erträge sind immer deutlich niedriger als das Produkt aus Peak-Leistung und Betriebsdauer. Limitierend sind meist Umstände, die man nicht beeinflussen, deren Eintretenswahrscheinlichkeit man aber einigermassen vorhersagen kann. Aus dem gleichen Grund nehm ich die Strassenbahn in die Stadt, obwohl ich ein Auto habe.

Es ist ein bequemer Irrweg, aus jeder Energieform zuerst Elektrizität zu machen, bevor man sie verbraucht. Beim Strom aus der Dose fällt der Dreck und der Verlust hauptsächlich im Kraftwerk an, deshalb muss man es nicht merken. Aber auch dort, bei hoch effizienten Turbinen und Stromwandlern, kommt nur jede dritte Energieeinheit aus dem Primärenergieträger an der Steckdose an.
Bei Insellösungen (Wohnmobil oder Alphütte) würde ich es mir dreimal überlegen, die mühsam eingefangenen und zwischengespeicherten kWh zu verheizen, wenns auch anders geht. Wärme kann man fast immer ohne Umweg über Strom erzeugen. Bei Insellösungen würde Wasser elektrisch heizen nur dann Sinn machen, wenn eine konstante und ausreichend dimensionierte Energiequelle vorhanden ist und alle höherwertigen Verbraucher (Kühlgerät, Maschinen, beleuchtung) ausreichend versorgt sind und wenn man den Strom nicht in Akkus zwischenspeichern muss - da kommt mir nur ein Wasserkleinkraftwerk in den Sinn.
Oder ein gross dimensioniertes Windrad, wenn die Akkus voll sind und sich der Wind immer noch nicht gelegt hat.
"Leute, morgen gibts endlich wieder mal Kaffee - der Wetterdienst sagt Sturm an"
Erzgebirgler hat geschrieben:Werde mich bessern.
Ob Du Dich bessern musst, besprichst Du lieber mit dem Pfarrer :holy:
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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neuossi
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Re: Niedervolt-Haushaltsgeräte

#12

Beitrag von neuossi » Mi 15. Feb 2012, 12:04

Erzgebirgler hat geschrieben:
Gas - Kaffeemaschinen... Gibt es die?
Klar gibt es die. Espressokannen kann man auf E-, Gas- und Holzherd stellen. Es gibt sogar welche, die zusätzlich noch die Mich für den Cappuccino aufschäumen. Hab ich ein paar Jahre auf Gas verwendet.

neuossi

Erzgebirgler
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Re: Niedervolt-Haushaltsgeräte

#13

Beitrag von Erzgebirgler » Mi 15. Feb 2012, 16:08

Tja, soviel Wind wollt ich mit dem Beispiel gar nicht machen.
:flag:
Ich trink jetzt nen Kaffee. Aus der Maschine. 2,0 kW, "schmutziger" Strom.
:kaffee:

Lehrling
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Re: Niedervolt-Haushaltsgeräte

#14

Beitrag von Lehrling » Mi 15. Feb 2012, 21:11

Auf Booten werden doch auch Niedervolt-Haushaltsgeräte verwendet? Sind das die gleichen wie beim Camping oder ist das eine andere Qualitätsstufe?

liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

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Re: Niedervolt-Haushaltsgeräte

#15

Beitrag von mindsmith » Fr 17. Feb 2012, 10:27

Auf Booten werden meist 230V Geräte verwendet und die werden via Wechselrichter betrieben.

Also zu dem Thema ist wohl schon genug geschrieben worden, was ich noch anhängen will:
Geräte die sowieso mit Gleichspannung betrieben werden und nicht im >500Watt Bereich liegen, macht es durchaus Sinn diese ohne Wechselrichter zu betreiben. Moderne DC/DC Wandler kommen auf einen Wirkungsgrad >98% da sind die Verluste geringer als wenn man erst auf 230V Wechselrichtet und dann wieder auf eine Gleichspannung runter regelt.
Z.B bei Laptops, Computer, LCD TVs und so weiter macht es durchaus Sinn.

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