Solare WW-Aufbereitung ohne passende Dachfläche

Sonne, Wind und Feuer
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emil17
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Re: Solare WW-Aufbereitung ohne passende Dachfläche

#11

Beitrag von emil17 » Sa 3. Sep 2011, 07:48

mindsmith hat geschrieben: Für die Mechanik wird man so ca. 500 bis 1000 Euro rechnen müssen, je nach dem was manwo bezieht.
Die Nachführung aus dem Youtube Video hat rund 800 Euro gekostet, inkl. Steuerung (diese allerdings mit einer SPS und ohne Messung des Sonnenstandes).
Ich glaube nicht, dass man hochwertige, d.h jahrelang wartungsarm allwettertaugliche und robuste Mechanik, dafür bekommt.
Den Sonnenstand muss man nicht messen, wenn die Steuerung Datum, Uhrzeit und alle geographischen Parameter kennt, aber Lichtsensoren, die schleichend streiken und dann die ganze Anlage falsch steuern (was man nicht sofort merkt), werden wiederum zum Problem.
Im Baubestand dürfte die zusätzliche Aufbauhöhe der Nachführung gegenüber auf der Dachfläche montierten Kollektoren ein grosses Problem sein - manches Bauamt macht schon einen Aufstand, wenn man die Kollektoren nicht direkt auf die Dachfläche montieren will. Sieht ja auch für alle, die das täglich anschauen müssen (der Besitzer selbst nicht, der wohnt ja darunter) beschissen aus. In Industrievierteln dürfte das gehen, aber da wäre es schon ein gewaltiger Fortschritt, die riesigen Dachflächen dort überhaupt irgendwie zu nutzen.
Dann sollte man die Kräfte, die bei einem Sturm an der Konstruktion herumzerren, nicht unterschätzen; die Windlast, die ein 10 m2 grosses Panel maximal erzeugt, zuverlässig über eine doppelte Nachführung auf die Dachkonstruktion zu übertragen (die dafür bemessen sein muss!), das geht für 1000 Euro sicher nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Löwenzahn
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Re: Solare WW-Aufbereitung ohne passende Dachfläche

#12

Beitrag von Löwenzahn » Do 9. Feb 2012, 10:35

Mit diesem immer wieder kehrenden sinnlosen Kügelchen, deren meist unerfahrenen Anbieter schon mehrfach in die Pleite gegangen sind, befasse ich mich auf meiner HP unter "Solar-Nonsens". Das sagt sicherlich alles...

Für einfache, sommerliche Nutzung gibt es, bei Bedarf, andere Möglichkeiten:
http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... 9f30f3f312

Ansonsten bedarf es keinesfalls einer passend ausgerichteten Dachfläche. Heutzutage kann man Solarkollektoren meist sogar einfacher auf Boden oder Flachdach stellen, an Fassaden als Markisen oder senkrecht an die Wand montieren oder damit Eindeckungen (Carport & Co.) vornehmen. Die Ausrichtung sollte aber möglichst 180° Süd sein!

Geht es nicht um Wärme, sondern Solarstrom, ermöglichen die mittlerweile unter 100 Euro (qm) erhältlichen Solarmodule Terrassen-Überdachungen, Wandverkleidungen, u.s.w. Kaum teurer als "Normal-Materialien", aber zusätzlich stromerzeugend!



Solare Nachführungen sind mittlerweile stark rückläufig. Im Solarstrom-Bereich machten sie zwar Sinn, als man mit z.B. 3.000 Euro für Module und 1.000 Euro für Tracker den Jahresertrag von 5.000 Euro-Modulen erzeugen konnte. Heute kosten die Module aber bis zu 70% weniger und so ein Trackegestell ist bis fünfmal so teuer, wie ein Starres, welches gleichzeitig auch stabiler ist.

Bei Solarwärme wird der Aufwand, wegen notwendiger Fläche, Gewicht und flexíbler Rohrleitungen noch viel größer und damit nicht sinnvoll. Eine für den Winter passende Ausrichtung/Neigung deckt im Normalfall den Sommer dann sehr gut ab. Da es das heute nur noch als Sonderanfertigung gibt, wird das Ganze viel zu teuer und bei Orkan unsicher.



Wer die Solartechnik nicht versteht, sollte Werbe-Geschwafel (vor allem vom großen Schokoladen-Anbieter) bitte nicht unüberlegt weiter geben. Die führenden Anbieter mit mehr als 30 Jahren Erfahrung setzen kaum Röhren ein - weil Aufwand und Ertrag in einem ungünstigeren Verhältnis stehen. Wer Ertrags-geil ist, kommt damit auf seine Kosten. Wer aber erstmal Energie und Kosten sparen will, meist nicht.


Die weiteren passenden Links erspare ich Euch

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