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von emil17 » Mo 4. Apr 2016, 17:29
@Parson:
Wenn du etwas kaufst, das du von der Steuer absetzen kannst, dann hast du die Kohle nicht mehr - die ist zu 100% beim Verkäufer.
Dafür kannst du etwas von der Steuer abziehen. Nicht vom Betrag, den das Finanzamt will, sondern vom Einkommen, aufgrund dessen sich deine Steuer errechnet.
Unterm Strich verbilligt sich die ich-will-den Staat-ärgern-Ausgabe um deinen Steuersatz.
Du kannst dir ja auch einreden, dass genau die Euros, die du dem Fiskus ablieferst, nicht für Panzer oder Bankenrettung, sondern für das Flicken von Schlaglöchern deiner Lieblingsstrasse verwendet werden.
Wenn du wirklich am Finanzamt vorbeiwirtschaften willst, solltest du vermeiden, dass überhaupt Geld fliesst.
Also Tauschwirtschaft oder Schummeln.
Weil man Tauschen nur mit real existierenden Waren oder Dienstleistungen (Kartoffeln gegen Wohnung streichen usw.) machen kann, müssen die Reichen eben schummeln, denn sie produzieren ja nichts selber.
Der wahre Hai ist nicht der Staat, das sind die, welche sich leistungslose Einkommen von Dritten erwirtschaften lassen.
Bevor du also den Staat beschneiden willst, überlege mal, wer für die Kohle, die du als Einkommen versteuern musst, tatsächlich gearbeitet hat. Wenn du das selber bist, ist dein Steuersatz so tief, dass es sich sowieso nicht lohnt.
(Achtung Selbsttäuschung: Deine Rente ist nicht gespeicherte Arbeit, sondern Kapitaleinkommen, denn die Brötchen, die du Dir damit kaufen kannst, macht am gleichen Tag, an dem du sie kaufst, irgend ein Bäcker. Gespeicherte Arbeit wäre vielleicht ein Brennholzstapel, aber der hat keine Rendite, denn Arbeit hat die unangenehme Eigenschaft, dass sie irgendjemand machen muss.)
Nur die Reichen können sich einen armen Staat leisten. Sie sind Nettozahler, wenn man in Euros rechnet, und Nettobezüger, wenn man in real existierenden Waren oder Dienstleistungen rechnet.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.