Holz- Hackschnitzel

Sonne, Wind und Feuer
bushman
Beiträge: 74
Registriert: Mi 16. Sep 2015, 10:22

Re: Holz- Hackschnitzel

#11

Beitrag von bushman » Mo 19. Okt 2015, 11:36

Hallo Emil,

die in meiner Rechnung aufgeführten Werte beziehen sich rein auf den Brennstoffbezug. Da in der o.a. Rechnung die Lieferung von Extern als Basis zugrunde gelegt wurde, vergleiche ich schon alle Brennstoffe folgerichtig als „Primärenergie frei Hof“.
Daher wäre als Gesamtes gesehen eine Amortisationsrechnung über 15 Jahre (geschätzte Lebensdauer einer Heizungsanlage) eher repräsentativ, weil hier dann drei Faktoren ausschlaggebend wären:

- Anschaffungspreis Anlagentechnik (ca. doppelt so teuer wie eine Ölheizung)
- Wartung (mache ich als gelernter Heizungsbauer ausschließlich selbst)
- Brennstoff (siehe Berechnung)

Wäre ich nun nicht in der Lage die Hackschnitzel günstig zu beziehen, (bzw. vom Waldbesitz her mit eigener Infrastruktur und Arbeitskraft selbst zu bestellen) und würde dann noch Zinsen hinzurechnen für geliehenes Kapital, würde hier eher, verglichen mit meinem Fall, ein negatives Ergebnis rauskommen.

Eine Brennwertnutzung wäre bei meinen geringen Betriebstemperaturen (alles Fußbodenheizung) denkbar, aber teure nachgeschaltete Heizflächen und feuchteresistente Abgastechnik, bei der ohnehin schon teuren Anlagentechnik würde eine Amortisation noch einmal verlängern, trotz Wirkungsgraden über 100%.

Hackschnitzel sind kein homogener Brennstoff. Die Anlage wurde laut Hersteller als 33 KW Kessel ausgelegt, auf der Basis G 30, W 30. Also Korngröße Hackschnitzel 0 – 30mm und einer Restfeuchte von 30%. Alles was besser ist, erhöht den Heizwert. Restfeuchten von 10% ist hierbei eher ungewöhnlich. Zudem nehmen die HS im Bunker wieder die Umgebungsfeuchte an.

Nun kommt aber für mich der entscheidende Punkt und vielleicht driffte ich dabei ins Philosophische ab: Mein Großvater hat vor 40 Jahren, als er mit der Landwirtschaft aufgehört hat, seine Felder mit Fichten bepflanzt. Seit ich zwölf bin, habe ich hierin gearbeitet. Mein Opa hat Weihnachtsbäume rausgenommen und mein Vater später geschälte Stangen. Nun bin ich vierzig und kann die Wertschöpfung von zwei Generationen vor mir nutzen, damit heizen und meine Tochter kann eines Tages fette Fichten verkaufen. Ich sehe halt nicht alle Dinge nur primär wirtschaflich.
Sieht man sich abends die Tagesschau an und die Berichte über internationale Krisen, bin ich froh, mein eigener „Öl Scheich“ zu sein. Der Ami hat die ganze Region aus der unser Öl kommt destabilisiert und legt sich gefährlich (mit Unterstützung unserer Polit- Prominenz) mit Russland an. Das sind Gründe warum ich weitestgehend autark leben will und Hackschnitzel sind nun mal die komfortabelste Art, eigenes Holz zu verheizen. :aeh:

Gruß

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Holz- Hackschnitzel

#12

Beitrag von emil17 » Mo 19. Okt 2015, 19:21

Ich mache ähnliche Überlegungen, bin aber bei Stückholz geblieben.
Weil ich die grossen Maschinen zum Hacken weder habe noch dafür bezahlen will, und weil mir das Feuer machen mit solchen Öfen im Wohnbereich gefällt.
Und weil ich wirklich alles von Hand machen könnte.
Als wirklich komfortable Heizungslösung für Holz würde ich nicht Hackholz, sondern einen grossen Holzvergaserbrenner (für Meterware) und einen grossen Speicher nehmen, so dass man pro Woche vielleicht einmal einheizen müsste.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Regenerative Energien und Energiesparen“