Solarthermie vers. PV + Heizpatrone?

Sonne, Wind und Feuer
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Manfred

Solarthermie vers. PV + Heizpatrone?

#1

Beitrag von Manfred » Di 6. Aug 2013, 16:26

Mal wieder eine Frage an die Profis:
Ist bei den aktuellen Solarmodul-Preisen die Installation einer Solarthermie-Anlage überhaupt noch wettbewerbsfähig gegenüber einer Lösung mit Solarmodulen + Heizstab oder Wärmepumpe zur Warmwassererzeugung?
Bei letzterer Lösung würde die komplette Verrohrung, die Umwälzpumpe etc. entfallen.

Ein Vakuum-Röhrenkollektor mit 5m2 kostet ca. 1000 Euro und bringt ca. 600 kWh / m2a, also ca. 3.000 kWh gesamt. Davon gehen geschätzt je nach Dimensionierung der Anlage geschätzt mind. 50% ungenutzt über den Jordan

Solarmodule mit 3000 Wp (ca. 3000 kWh Jahresertrag) kostet aktuell ca. 2100 Euro. Eine Heizpatrone 24 V und 500 W kostet knapp 40 Euro.
Wenn man 2000 W Heizleistung installiert also 160 Euro. Summe 2260 Euro + diverser Kleinkram.
Überschüssigen Strom kann man anderweitig verbraten.
Dafür entfällt die komplette Verrohrung der Solarthermie, die Betriebskosten für die Pumpe, ein Wärmetauscher im Warmwasserspeicher, die Frostschutz-Flüssigkeit zum Füllen der Leitungen etc.

Und wenn man die verschiedenen Förderprogramme anschaut, z.B. die Förderung für Solarstromspeicher bei der man mittags nicht einspeisen darf etc. Da könnte man evtl. auch noch die eine oder andere finanziell geschickte Kombination finden.

:hmm:

Benutzer 146 gelöscht

Re: Solarthermie vers. PV + Heizpatrone?

#2

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 6. Aug 2013, 16:59

Die Idee ist nicht neu, - unter bestimmten Rahmenbedingungen (z.B. chinesische Dumping-Preise für Module ;) )ist derzeit die Wärmeerzeugung mit Solarstrom angeblich ökonomischer als per Solarthermie, allerdings geht das wohl über den Betrieb einer Wärmepumpe und nicht direkt per Tauchsieder.
Irgendwo habe ich vor einiger Zeit mal einen Artikel darüber gelesen, wahrscheinlich in der "Photon", aber nachgerechnet hab ich`s nicht.
Die angesetzten 50% Gesamtwirkungsgrad bei Solarthermie sind etwas pessimistisch, ich bin da schon mit Flachkollektoren auf bessere Zahlen gekommen, aber bei der Kombination von PV und Wärmepumpe sowie gut dimensioniertem Speicher und entsprechend hoher Arbeitszahl der WP, scheint es sich zu rechnen.
Bevor ich allerdings PV Strom nicht einspeisen kann, und auch nicht anderweitig selbst nutzen, würde ich ihn auch per Tauchsieder ins Warmwasser einspeisen, statt die Anlage abzuschalten :)

Manfred

Re: Solarthermie vers. PV + Heizpatrone?

#3

Beitrag von Manfred » Di 6. Aug 2013, 17:19

Mit den 50% meinte ich das Missverhältnis aus Erzeugung und Verbrauch, so wie bei dir gerade, siehe anderer Thread.
Habe das anhand dieses Diagramms geschätzt:
http://www.solaranlagen-portal.com/sola ... eit/ertrag

:hmm:
Wobei ich gerade sehe, dass ich die Linie für den Heizwärmebedarf ignoriert habe. Wenn man die mit einbezieht, schaut es deutlich freundlicher aus.

centauri

Re: Solarthermie vers. PV + Heizpatrone?

#4

Beitrag von centauri » Di 6. Aug 2013, 19:06

Hallo.

Da ich eine inselanlage plane ist es aber mit sicherheit die beste option.
Wüsste sonst auch nicht wie ich den überschuss an strom sinnvoll verwerten könnte.

Lg thomas

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ahora
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Re: Solarthermie vers. PV + Heizpatrone?

#5

Beitrag von ahora » Di 6. Aug 2013, 19:35

autark_heizen hat geschrieben:Das ist so (Kollektoren) oder so (PV mit Tauchsieder) Hi-Tech mit großen Anfangsinvestitionen und hoher Reparaturanfälligkeit (und viel Profit für die Großkonzerne)

Direkte Solarwärme über Luftkollektoren ist das einfachste und für Selbstbauer (Selbstversorger) wirklich machbar. Und kein Frostschutz, kein Auslaufen, keine Überhitzung. Hier im Forum gibt's ja den "alten Schweden", der das mit viel Erfolg macht. Demnächst auch mich, aber über den Erfolg kann ich jetzt natürlich noch nichts sagen :mrgreen:
und mich, das <Ding> geht am Donnerstag auf die Reise und so Gott oder wer auch immer, will, ist es nächste Woche auf meinem Dach, aber ich werde es nicht anstellen :lol:

Ich habe es mit Absicht fertig gekauft, obwohl ich auch einiges selbst herstelle, aber es ist mir einfach zu feuergefährlich eine Konstruktion aus Holz und Glas o.ä. aufs Dach zu stellen bei den Temperaturen, die hier vorherrschen.

Ich liebäugele ja schon seit Anfang letzten Jahres mit einem Solarlüfter, hier war auch eine Dame mit einem kleineren Modell zur Vorführung. Aber Der Preis war schon <beeindruckend>, und siehe ja, neulich kam eine Mail, sie hätten die Produktionswege wesentlich effektiver gestaltet und können die Teile jetzt 40% !!! billiger anbieten - Ich denke mal China schläft auch hier nicht :pfeif: - und bis 15.9. 13 freie Lieferung innerhalb Deutschland, so dass ich es kostenfrei an die Spedition, die das Ding nach Mallorca bringt, liefern lassen konnte.



Allerdings werden meine Erfahrungen aufgrund der höheren Anzahl an Sonnenstunden nicht allzu aussagekräftig sein. Es sein denn ich komme zu der Feststellung, dass das <Ding> noch nicht mal hier was bringt - aber das glaube ich nicht - hoffe ich, denke ich mal :pfeif:

Manfred

Re: Solarthermie vers. PV + Heizpatrone?

#6

Beitrag von Manfred » Di 6. Aug 2013, 19:40

@Thomas: Bei meiner Inselanlage wird das auch so werden. Man muss je für die sonnenarme Zeit eh mehr Kapazität vorhalten und hat dann im Sommer reichlich Strom zum Verbraten. Und im Winter macht dann halt der Holzofen das Wasser warm.

Hätte ich aktuell ein Bauprojekt mit Netzanschluss vor, würde ich mir die beiden Optionen schon mal genauer durchrechnen.
Zumal die Solarvariante auch eine dezentrale Warmwasserversorgung erlaubt, was bei einem größeren Haus mit mehreren Nassräumen evtl. weitere Installations- und Pumpenkosten einsparen könnte. Gerade in modernen Gebäuden mit sehr guter Dämmung, wo evtl. gar keine Heizkörper mehr verbaut werden, sondern Wärme nur noch bei Bedarf über die Lüftung zugeführt wird.

centauri

Re: Solarthermie vers. PV + Heizpatrone?

#7

Beitrag von centauri » Di 6. Aug 2013, 20:10

Klar manfred
würde es sich noch besser rechnen wenn man die entfallenden anschlusskosten noch
rausrechnen könnte.
Weis nicht was sowas zur zeit kostet.
Aber ich möchte einfach unabhängig von den stromkosten werden.jedes jahr über die nachzahlung
sich ärgern geht einem ja auch nur auf den sack.
Daher ist der gedanke gut überschüssigen strom in wärme zu verwandeln.

Lg thomas

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