Holz-Zentralheizung ohne Strom?

Sonne, Wind und Feuer
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emil17
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#11

Beitrag von emil17 » Mi 31. Okt 2012, 22:22

Ich würde einen zentralen Grundofen nehmen - die ganze Leitungsklempnerei fällt dann auch weg, und Grundöfen lassen sich zertifizieren. Wenn man doch mal weg ist, hat man mit der Heizung wegen Frost auch kein Problem (bleibt allerdings noch die Wasserleitung). Beim zentralen Grundofen hast Du, wenn es von der Architektur her geht, praktisch den gleichen Komfort.
Auch was die Anzahl Einfeuerungen pro Tag angeht, ist der Grundofen gut, wenn er wirklich gross ist. Wenn die ZH keinen Speicher hat, muss man über die Feuerung regeln, also häufig nachlegen. Bei Holz kann man ja nicht wie bei Kohle viel auflegen und Lufklappe zudrehen. Hat sie einen Speicher, muss der oberhalb des Ofens stehen und dann kriegt man da ohne Pumpe das warme Wasser nicht wieder raus, es sein denn du hättest den Ofen im Keller, den Speicher im Erdgeschoss und geheizt wird nur noch weiter oben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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luitpold
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#12

Beitrag von luitpold » Do 1. Nov 2012, 12:39

emil17 hat geschrieben:Ich würde einen zentralen Grundofen nehmen - die ganze Leitungsklempnerei fällt dann auch weg,
:daumen:
das würde ich auch tun.

aber zur ausgangsfrage, da hab ich gerade den da gefunden http://leisach.com/cms/cms/PDF/Prospekt_ECO-NZ.pdf

zumal das haus ja gründlich saniert werden muss, würde ich hauptaugenmerk auf die thermische sanierung der gebäudehülle richten, die bauteile alle irgendwo zwischen 0,1 - 0,15 w/m2k auslegen. das reduziert dann den heizbedarf überdeutlich, aus dem grundofen kann ein grundöfchen werden, die thermische solaranlage schafft das WW und ein holzbadeofen ist das backup für trübes wetter.
eingefrorene leitungen sind dann auch nicht mehr relevant, weil so ein haus bei moderater solarer exposition über mehrere winterwochen frostfrei bleibt.

da es ohne strom auf dauer ohnehin nicht gehen wird, wäre ein selbstgebosseltes BHKW anzudenken, ein gebrauchter golf dieselmotor mit verstärkter Lichtmaschine, gekapselt (ja ja der dämmwahn) den kühlkreislauf an einen boiler angeschlossen. sollte dann zumindest mit PÖL ein minimum autark und mit NAWARO betreibbar sein.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Manfred

Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#13

Beitrag von Manfred » Do 1. Nov 2012, 13:38

Das ist ja alles lieb gemeint, aber ihr redet konsequent an der Fragestellung vorbei. ;)

Manfred

Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#14

Beitrag von Manfred » Do 1. Nov 2012, 13:53

Ich nehme alles zurück. :)
Vielen Dank!

Benutzer 146 gelöscht

Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#15

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 1. Nov 2012, 15:22

Manfred hat geschrieben:Ich nehme alles zurück. :)
Vielen Dank!
Hi Manfred, wenn Du Dich auf den link von luitpold beziehst, VORSICHT! Der Kessel BRENNT zwar ohne Zusatzenergie, aber FUNKTIONIERT nicht ohne Rücklaufanhebung, was ganz ohne Pumpe vermutlich nicht geht (siehe unter "Zubehör").
Aber auf jeden Fall eine sparsame Variante :daumen:

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AlterSchwede
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#16

Beitrag von AlterSchwede » Fr 2. Nov 2012, 11:22

Klar ginge das auch heute noch ganz ohne Strom. Allerdings setzt Konvektion nicht nur eine entsprechende vorhandene oder geplante Verlegung der Rohre voraus - sondern auch Rohrquerschnitte wie sie heute nicht mehr üblich sind. Also möglichst dicke Rohre - dreiviertelzoll bis zoll bei EFH-Vormat und eben nicht irgendwelche dünnen Kupferröhrchen... ;)
Auf was man auch verichten muß sind Termostate - also Ventile die sich entsprechend einer eingestellten Raumtemperatur selbstätig abregeln. Da heißt es also gerade mit einem Holzofen öfter mal regulieren - vor allem in der Übergangszeit wenn man nicht durchheizt.

Leider habe ich dieses Thema bei meinem Neubau vollkommen übersehen - vielleicht weil ich damals viel zu stolz über meine Pelletsanlage war... ;)

Heute würde ich auf jeden fall im Wohnhaus auf Konvektion setzen und obendrein einen Küchen- oder Wohnzimmerofen mit Wassermantel vorsehen. Dann könnte man bei Anwesenheit die Zentralheizung mit Scheitholz betreiben oder wenigstens unterstützen... Und bei Abwesenheit würde die "normale Heizungsanlage" dafür sorgen daß man nicht in ein kaltes Haus heimkommt.
Weiterer Vorteil solcher Wassermantelöfen wäre daß die entstehenden Wärmeverluste ja ebenfalls Wohnräumen zu Gute kämen - und nicht irgendwo ungenutzt in Kellern oder Nebengebäuden verloren gehen.

Der einzige Punkt wo ich auch wieder auf die Zirkulation bewußt verzichten würde ist der Warm-Brauchwasser-Bereich. Hier habe ich in allen Räumen mit fließend Wasser einen Taster installiert der über ein Zeitrelais die Umwälzpumpe in Gang setzt welche das Warmwasser zu den Zapfstellen bringt. Vorteil: Vor allem im Sommer werden die Warmwasserleitungen nur dann warm wenn tatsächlich Warmwasser benötigt wird. Der Verlust an Energie in (ungenutzten) Leitungen wird so deutlich reduziert - der Mehrbedarf an Strom ist indes ebenso minimal wie der "Komfortverlust" der darin besteht daß ich z.B. rund 3 min warten muß bis das Warmwasser "da" ist. Da man das weis drückt man halt einfach schon auf den Taster wenn man z.B. gerade aufs Klo geht - oder in die Küche kommt. Bis man dann tastsächlich Warmwasser nimmt ist es dann meist auch schon da... Bissl blöd ist das halt nur für Gäste die man vorher "einweisen" müßte. Das Problem löse ich aber "unbürokratisch" in dem ich die Umwälzpumpe auf Dauerbetrieb stelle wenn wir Gäste haben...
Denkbar wäre im Prinzip wohl auch eine zeitschaltuhr welche die Pumpe zu den üblichen "Warmwasserzeiten" in Gang setzt.
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#17

Beitrag von Theo » Fr 2. Nov 2012, 12:32

AlterSchwede hat geschrieben:Der einzige Punkt wo ich auch wieder auf die Zirkulation bewußt verzichten würde ist der Warm-Brauchwasser-Bereich. Hier habe ich in allen Räumen mit fließend Wasser einen Taster installiert der über ein Zeitrelais die Umwälzpumpe in Gang setzt welche das Warmwasser zu den Zapfstellen bringt.
Auch da gibt es eine LowTech-Lösung: Kurze Wege und isolierte Leitungen.
Gruß
Theo

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AlterSchwede
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#18

Beitrag von AlterSchwede » Fr 2. Nov 2012, 15:40

Daß man Warmwasserleitungen isoliert ist ja ohnedies selbstverständlich. Aber gerade anhand meiner "Warmwasser-auf-Knopfdruck"-Lösung wird deutlich daß selbst die schönste Isolierung nicht verhindert daß das Wasser in der Leitung doch relativ schnell auskühlt. Dies bringt ja alleine das Zusammentreffen von relativ wenig Wasser pro m Leitung und viel Oberfläche (Rohr und Isolierung) mit sich.
Nach 20 Minuten ist das vormals rund 60°C-warme Wasser nur noch handwarm - nach einer Stunde kaum mehr wärmer als das Kaltwasser "nebenan" am Hahn. Diesen Wärmeverlust hat Jeder - die meisten merken es nur nicht weil das Wasser dank Konvektion/Dauergepumpe halt immer sofort heiß aus dem Hahn kommt.

Kurze Wege können das Problem natürlich gegen Null reduzieren. Aber sobald eine Zentralheizungsanlage im Spiel ist - und vielleicht mehrere im Haus verteilte Warmwasserhähne - dann hat man es schnell mit einer ganz beachtlichen Wassermenge in den Leitungen zu tun die bei der Dauerzirkulation kontinuierlich ihre Wärme an das Isoliermaterial abgibt. Während der Heizperiode ist dieser Verlust freilich kein Problem daß der Wärmeverlust in die Wärmebilanz des Gebäudes einfließt - aber in der wärmeren Jahreszeit hat man da erstens Verlust und zweitens bei entsprechend hartem Wasser auch zusätzliche Verkalkung.

Rein von der Energiemenge her gesehen sprechen wir da in KW wohl um das Vielfache dessen was sich im Haushalt z.B. mit Energiesparlampen einsparen läßt. Und das zumindest beim Neubau mit minimalen Mehrkosten. Konkret geht´s da um ein paar Lichtschalter-Taster - ein paar Meter Elektrokabel - und ein Zeitschaltrelais. Die Zirkulationspumpe im Dauerbetrieb ist ja heute bereits "Standard" und fällt da nichtmal als zusätzliche Ausgabe rein.
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

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Löwenzahn
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#19

Beitrag von Löwenzahn » Fr 2. Nov 2012, 17:07

Wenn grundsätzlich die autarke Stromversorgung ausreichend ist, sollte "das Bisschen" für Steuerung und Gebläse vom Kessel und Umwälzpumpe Heizkreis nicht das Problem darstellen.

Vorausgesetzt man setzt eine kleindimensionierte, ausreichende Pumpe ein, die entweder eine neues E-Modell ist oder mittels taktendem Vorschaltgerät im Verbrauch reduziert ist. In beiden Fällen wird der Verbrauch um bis zu 50% reduziert. Bei Nachtabsenkung & Co. sind das dann vielleicht oft nicht mal 200 Wh/T zusätzlich...

http://www.oeko-energie.de/produkte/ene ... a030f50e16

Bei heutigen Solarmodul-Preisen ist die Erweiterung des Solar-Generators sicherlich weitaus günstiger als Kessel-Neuanschaffung und eine Neu-Verrohrung. Notfalls Hybrid mit kleinem Windrad oder vergrößerter Akku-Bank.

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