Heilpflanzen als Gemüse!
Gewöhnlicher Beinwell
(Symphytum officinale L.)
mehrjährig, Mai- Juli
Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr durch Aussaat, im Herbst durch Wurzelteilung.
Nach 3-4 Jahren sollte man die Pflanze ausgraben, teilen und neu pflanzen.
Standort:
Beinwell zeigt stickstoffhaltige Böden an. Als Standort werden sonnige bis halbschattige, feuchte, nährstoffreiche Böden, besonders Lehmböden, Gräben oder feuchte Wegränder bevorzugt, sowie feuchte Wiesen, Ufer, Auenwälder und Moorwiesen bis in Höhenlagen von 1000 Meter.
Heilwirkung:
bei Gelenkbeschwerden, Sehnenscheidenentzündungen, Gicht, Prellungen, Blutergüssen, Knochenbrüchen, Venenentzündungen, Drüsenschwellungen, Brustdrüsenentzündungen in Form von Wickel, Salben, Cremen oder Gel.
Einsatz in der Küche:
Blütenknospen und Blüten die zw. Mai und Juli roh gegessen werden können, gegarte Knospen werden als Gemüse verzehrt.
Stengel und Triebspitzen: roh und geschält essen (Salate) oder kurz braten (Gemüse, Palatschinken,…)
Wurzeln:
roh, gekocht oder geschrotet und geröstet (Kaffee)
Spitzwegerich
(Plantago lanceolata L.)
mehrjährig, Mai – September
Samen/ Pflanzen kaufen oder sammeln, Aussaat im Frühjahr, sät sich selbst aus.
Standort:
sonnig, trockene Wiesen und Wegränder
Heilwirkung:
Spitzwegerich wirkt gegen Bakterien und reinigt.
Hilft bei: Hautentzündungen, Schwellungen, Verbrennungen, Insektenstichen, Augenentzündungen, Beschwerden der Atemwege,…
Einsatz in der Küche:
Blätter: Salate, oder als Spinat, in Palatschinken oder Brotbelag,….
Blüten: als Salat oder zum Einlegen
Wurzel: als Gemüse
Samen: als Öl gepresst
Knopfkraut oder Behaartes Franzosenkraut
(Galinsoga ciliata )
einjährig, Juni – Oktober
Einmal eingepflanzt sät es sich selbst aus, für Nachschub ist immer gesorgt! Manche Gärtner meinen es wäre ein Unkraut !
Standort:
auf stickstoffhaltigen Lehmböden, bevorzugt warme Plätze und kommt gerne im Gemüse- oder Staudenbeet vor
Heilwirkung:
Enthält unter anderem viel Mangan. In der Phytotherapie wird die gewonnene Tinktur gegen Krebsleiden eingesetzt.
Einsatz in der Küche:
Kraut: als Spinat und in Gemüsegerichten
Blätter, Blütenknospen, Triebe, Blüten: als Salat
Guter Heinrich
(Chenopodium bonus-henricus L.)
mehrjährig, Juni – September
Als Same/Pflanze kaufen oder sammeln.
Frostkeimer, d.h. der Samen braucht Frost um im Frühjahr zu wachsen.
In Töpfe einsäen, ins Freie stellen, Frühjahr erscheinen die Sprösslinge.
Standort:
locker, humusreiche Standorte, Selbstaussaat
Heilwirkung:
Nur als frische Pflanze wirksam.
leicht abführend, wirkt bei entzündeten Schleimhäuten, als Umschlag bei Hauterkrankungen
Einsatz in der Küche:
Samen: aufkochen, den Brei als Dessert süßen oder würzen und als Füllung verwenden; oder trocknen und keimen lassen, die Keime im Salat verwenden
Blüten: als Gemüse verwenden
Weißer Gänsefuß
(Chenopodium album )
einjährig, Juli – Oktober
Einmal eingepflanzt sät er sich selbst aus, für Nachschub ist immer gesorgt! Manche Gärtner meinen auch er wäre ein Unkraut !
Standort:
Felder, Höfe, Wegränder und Brachland, liebt Sonne
Heilwirkung:
entzündungshemmend; hilft bei: Blähungen, Verstopfung, Darmentzündung, Würmer, Zahnschmerzen, Rheuma, Blasenschwäche, Menstruationsbeschwerden, Gelenkentzündungen, geschwollene Füße, Ekzeme, Wunden, Insektenstiche, Sonnenbrand
Einsatz in der Küche:
Triebe, Blätter: wie Spinat, als gedämpftes Gemüse; vor der Blüte: als Salat
Blüten und Knospen: wie Nüsse, im Salat, als Brotbelag
Gewöhnlicher Hopfen
(Humulus lupulus)
mehrjährig, Juli – August
Vegetative Vermehrung über Ableger oder durch Aussaat (Hopfen ist ein Frostkeimer!).
Standort:
An sonnigen bis halbschattigen Plätzen, lockere, feuchte Böden, Kletterstaude
Heilwirkung:
beruhigend, antibakteriell, steigert die Magensaftresektion, krebshemmend, hilft bei Wechselbeschwerden
Einsatz in der Küche:
Blüten (weiblich): als Bierwürze, als Tee Spirituose
Blüten (männlich und kleiner): gedünstet als Gemüse
Triebe: als Spargelgemüse, als Spinat, als Gemüsesaft
Wurzeln: Back- oder Kochgemüse
Gewöhnliche Wegwarte
(Cichorium intybus L.)
mehrjährig, Juli – September, Urpflanze des Chicorée
Aussaat im Frühjahr durch Samen oder Pflanzen.
Standort:
Bis in Höhen von 1200 m zu finden und gedeiht auf Brachland, bebauten Gebieten, Schutthalden und an Weg- und Straßenrändern. Der Standort sollte sonnig sein. Sie bevorzugt kalkhaltige, lehmige und trockene Böden.
Heilwirkung:
Kräftigungsmittel, zur Anregung des Stoffwechsels, Förderung der Verdauung, bei Milzbeschwerden, Hautunreinheiten,….
Einsatz in der Küche:
Stengel: Natur oder im Teig als Pfannengemüse
Wurzeln: als Zichorienkaffee (trocknen, mahlen und rösten), Koch-, Back- und Pfannengemüse
Huflattich
(Tussilago farfara)
mehrjährig, Februar – Juni
Frühblüher, Aufzucht durch Samen problemlos (Warmkeimer). Aussaat durch Pflanzen möglich.
Standort:
Auf trockenen, warmen Standorten und durchlässigen Böden. Auf Dämmen, in Steinbrüchen und an unbefestigten Wegen zu finden. Im Gebirge ist er bis in Höhenlagen von etwa 2300 Meter anzutreffen. Huflattich kann selbst auf Braunkohle gedeihen!
Heilwirkung:
adstringierend, anregend, antibakteriell, blutstillend, entzündungshemmend, erweichend, schleimlösend, schweißtreibend, tonisierend, Asthma, Husten, Bronchitis, Reizhusten, Raucherhusten, Brustfellentzündung, Fieber, Erkältung, Heiserkeit, Kehlkopfentzündung, Augenentzündung, Ohrenentzündung, Frühjahrsmüdigkeit, Stoffwechsel anregend, Appetitlosigkeit, Magen- Darmkatarrh, Gastritis, Darmentzündung, Verstopfung, Durchfall, Nervenschmerzen, Nervensystem stärkend, Wunden, Unterschenkelgeschwür, Venenentzündung, Pickel, Furunkel, Ekzeme, Gesichtsrose, leichte Brandwunden;
In der Volksheilkunde wurden die Blüten stets als besonders gutes Hustenmittel verabreicht, was jedoch heute wegen der Pyrrolizidinalkaloide nicht mehr empfohlen wird, da diese unter dem Verdacht stehen, das Krebsrisiko zu erhöhen. Generell sollte eine Anwendung 4 bis 6 Wochen im Jahr nicht überschreiten.
Einsatz in der Küche:
Blätter: gefüllt, als Zugabe zum Salat, als Risotto, in Palatschinken, Honig, Gelee,
Blüten: Sirup, Hustensaft
Löwenzahn
(Taraxacum officinale)
mehrjährig, April – Juni
Freilandaussaat von August bis September, Ernte im zweiten Jahr. Letzte Pflanzung durch Pflänzchen ist Ende Juni sinnvoll um im Frühherbst ernten zu können.
Standort:
Er wächst auf Wiesen, Feldern, an Wegrändern und auf Schuttplätzen.
Heilwirkung:
Steigerung der Gallensekretion, harntreibend, Leberbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Gicht, rheumatische Erkrankungen, blutreinigend, mild abführend, Ekzeme, Hauterkrankungen, Warzen,…
Einsatz in der Küche:
Blätter: Salat, in Suppen und Eintöpfen, als Spinat, Brotbelag, Eierspeisen
Blüten: Honig, Gelee, Sirup, auf Salat, Tee
Knospen: als Kapern eingelegt, Chutney, als Gemüse
Gewöhnlicher Girsch, Geißfuß
(Aegopodium podagraria L.)
mehrjährig, Mai – September
Einmal eingepflanzt sät er sich selbst aus, für Nachschub ist immer gesorgt! Manche Gärtner meinen auch er wäre ein Unkraut !
Standort:
Er wächst bevorzugt in Auwäldern, Hecken und Gärten.
(unbedingt Wurzelsperre anbringen!)
Heilwirkung:
abführend, antirheumatisch, beruhigend, entwässernd, entzündungshemmend, harnsäurelösend, harntreibend, verdauungsanregend, Gicht,….
Einsatz in der Küche:
Blätter und Blüten: roh als Salat, erwärmt, essbare Deko, Gewürz
Früchte: als Gewürz
Wurzeln als Nährungs- und Heilmittel!
Yakon
(Smallanthus sonchifolius)
mehrjährig, werden aber einjährig genutzt
Über Knollen vegetativ vermehrbar, ideal auf Dämmen oder Hügelbeeten, Wurzelstöcke im Keller überwintern, Wurzelsprossen im März abschneiden, der Sonne aussetzen, im April in Töpfe setzen, nach den letzten Frösten setzen.
Standort:
tolerieren nieder bis hohe Temperaturen, sind Knollen sind frostempfindlich, benötigen viel Platz
Heilwirkung:
darmregulierend, Schutz vor Übersäuerung, regulierend Blutzucker und Cholesterin, Schutz vor Gicht und Darmkrebs
Einsatz in der Küche:
Knolle: sehr süß und kalorienarm, wirkt durch hohen Glutaminsäureanteil als Geschmackverstärker, geraspelt als Salat, backen, kochen; gedörrt als Chips, roh, als Sirup
Speiseklette
(Arcitum lappa)
zweijährig, Juni – Oktober
Samen/Pflanzen kaufen oder ausgraben, im Frühjahr setzen.
Standort:
tiefgründiger Boden, hoher Sandanteil, vorzugsweise im Hügelbeet
Heilwirkung:
Wurzeln und Blätter: blutzuckersenkend, harntreibend, entzündungshemmend
Akne, schlecht heilende Wunden, Hautjucken, Insektenstiche
Samen: entwässernd, entgiftend
Einsatz in der Küche:
Wurzel: roh, als Wurzelgemüse, in Salaten und Suppen, als Wok- und Pfannengericht, als Chips
Blätter: als Spinat
Sprossen: das Mark der jungen Sprossen kann als spargelähnliches Gemüse zubereitet werden
Wir, die ganze Peham-family, einschließlich ALLER Kinder, lieben diese wunderbare Wurzel!!!!
Heilpflanzen als Gemüse!
Re: Heilpflanzen als Gemüse!
Bitte von Beinwell nicht zu viel essen,
greift die Leber an.
greift die Leber an.