Verbranntes Holz im Hügelbeet.

happysebastian
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Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#1

Beitrag von happysebastian » Mo 28. Nov 2011, 12:24

Im Frühling möchte ich ein Hügelbeet anlegen. Vom letzten Sommer habe ich noch ein paar angebrannte Holzstämme(reste aus einem Lagerfeuer) übrig.
Nun frage ich mich ob das dem Boden gut tut und ob verbranntes Holz gut verrottet?
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roland
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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#2

Beitrag von roland » Mo 28. Nov 2011, 13:56

happysebastian hat geschrieben:angebrannte Holzstämme(reste aus einem Lagerfeuer) übrig.
Nun frage ich mich ob das dem Boden gut tut und ob verbranntes Holz gut verrottet?
:mrgreen: bist noch nich lange dabei, sonst wärst Du sicher schon mal über dem Begriff "terra prata" gestolpert ;) .

holzstämme (dick) brauchen lang, aber die Kohle stört den Boden nicht. Nur ein übermaß an Asche stört, weil der PH-Wert steigt.

Roland

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emil17
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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#3

Beitrag von emil17 » Mo 28. Nov 2011, 18:08

Da haben die Archälogen der Zukunft Freude daran, Holzkohle ist gut zum Datieren.
Angebranntes Holz vergeht ewig nicht. Mach ein zweites Lagerfeuer daraus.
Gute Holzkohle zum Kompostieren ist das, was beim Ausräumen des Holzbackofens vor Einschiessen des Backgutes anfällt. So Bröselzeugs, zu klein um einen Grill damit zu befeuern.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

happysebastian
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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#4

Beitrag von happysebastian » Mo 28. Nov 2011, 18:30

@roland: das heisst, die angebrannten hölzer ja, die übrige asche lieber nicht....
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happysebastian
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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#5

Beitrag von happysebastian » Mo 28. Nov 2011, 18:33

das mit dem ph wert ist mir noch ein rätsel, genauso was saure böden usw sind????
könnt ihr da ein buch empfehlen. ich höre immer wieder von diesen ph- werten :aeh:
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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#6

Beitrag von emil17 » Mo 28. Nov 2011, 18:58

Na ja, der Boden-pH-Wert ist erstmal so eine pauschale Kenngrösse für die Bodeneigenschaften, so ähnlich wie der Blutdruck für die Mediziner oder das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen für einen Vorlkswirtschaftler.
Die Verfügbarkeit vieler Nährstoffe, das Kulturverhalten und die Krankheiten der Pflanzen, das Vorkommen von Wildpflanzen, wie die mechanischen Bodeneigenschaften und die biologische Aktivität hängen weitgehend davon ab bzw. hängen damit zusammen.
Wenn Du aber nicht weisst, was ein pH-Wert ist, bzw. was "sauer" ausser auf der Zunge genau ist, dann wirst Du dich zuerst mit der Chemie dahinter etwas beschäftigen müssen.
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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#7

Beitrag von luitpold » Mo 28. Nov 2011, 23:01

happysebastian hat geschrieben:Im Frühling möchte ich ein Hügelbeet anlegen. Vom letzten Sommer habe ich noch ein paar angebrannte Holzstämme(reste aus einem Lagerfeuer) übrig.
Nun frage ich mich ob das dem Boden gut tut und ob verbranntes Holz gut verrottet?
das passt schon.
einfach in das beet damit und gut is.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#8

Beitrag von BernhardHeuvel » Mo 28. Nov 2011, 23:29

Das verbrannte Holz verwittert nicht so schnell im Boden - und das ist auch gut so. Denn das ist es eine gute Quelle für Lignin und aromatische Verbindungen, die wiederum Grundvoraussetzung für Humusbildung sind. Die Humusstoffe basieren auf diesen Verbindungen.

Die Asche kannst Du auch mit in den Boden oder Kompost bringen. Werfe nur etwas Kalk hinterher. Muschelkalk oder andere nicht-aggressive Kalkformen. Siehe Kalkkreislauf im Naturhaushalt. Humus säuert den Boden. Zitronensäure, Oxal- und Ameisensäre, Essigsäure. Huminsäure. Die bodenaufbauenden Mikroben setzen dann ihre Arbeit aus. Das ist aber nicht so gut, Kalk verhindert das.

Gruß
Bernhard

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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#9

Beitrag von emil17 » Di 29. Nov 2011, 07:48

Bernhard, so einfach ist das auch wieder nicht
BernhardHeuvel hat geschrieben:Kalk verhindert das.
Leider wird Kalkstein (chemisch Kalziumkarbonat) und Kalk (chemisch Kalziumhydroxid) gerne verwechselt. Genau genommen bezeichnet Kalk das, was man zur Herstellung von Mörtel verwendet, also das Oxid (ungelöscht) oder das Hydroxid (gelöscht). Das, was Du vermutlich meinst, ist Kalkstein.
Bei Aufkalkung von sauren Böden kommt es regelmässig zu grossen Humusverlusten, weil es den Abbau organischer Bodensubstanz fördert, und es daurch kurzfristig zu einer Verbesserung der Nährstoffversorgung kommt, weil viel immobiler Stickstoff dadurch frei wird, der in den Humusstoffen gebunden war. Letztlich wird der Boden dadurch aber ärmer. Besonders gefährdet sind Böden mit geringem Tongehalt. Aufkalken von Rohhumusböden über Sand oder Granit mit Kalkhydrat ist daher eine Katastrophe. "Kalk macht reiche Väter, aber arme Söhne"
Lignin hat es in der Regel genug, weil alle harten Pflanzenstoffe viel davon enthalten (nicht nur Holz).
Asche ist zudem schon genug basisch, und enthält auch reichlich Kalzium, warum soll man da noch Kalk hinterherwerfen? Besser wäre Lehm, aber der muss fein bröselig verwittert sein und es braucht wirklich viel davon. Der beste Kompromiss ist Mergel - er besteht aus langsam frei werdender Kalkstein (als Karbonat, nicht als Hydroxid) und enthält viele Tonminerale.
Kalzium (das essentielle Nährelement) ist auch in Urgesteinen ausreichend vorhanden, allerdings als Silikat.
Im Tessin habe ich alte Hausgärten mit sehr fruchtbaren, aber sehr sauren Böden gesehen - da wurde immer nur Mist, Kompost und Asche gegeben, was man halt im Haushalt hatte.
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Re: Verbranntes Holz im Hügelbeet.

#10

Beitrag von roland » Di 29. Nov 2011, 10:32

happysebastian hat geschrieben:das mit dem ph wert ist mir noch ein rätsel, genauso was saure böden usw sind????
könnt ihr da ein buch empfehlen. ich höre immer wieder von diesen ph- werten :aeh:
is doch ganz einfach: ;)
Wasser = neutral = Ph 7
zb. Essig = sauer = Ph weniger als 7
zb. Seife = alkalisch oder Luage = Ph größer als 7

Wenn Du nu weißt, das Asche zum Seife machen genutzt wird und gut reinigt, isses einfach: es macht den Boden Alkalisch

PH-Wert ist sowohl im Körper als auch im Boden, auf der Haut, auf Pflanzen, ... ein ganz wichtiger faktor, welche Art von zb. bakerien leben, welche Stoffe leicht gelöst werden können (Säure löst Kalk auf, Lauge nicht), und und udn.

Den richtigen Wert gibts nicht, nur wenn Du im Garten den Wert stark änderst, ändern sich auch die gewohnen Wachstumbedingungen. Daher sollte man damit vorsichtig sein. Ist der Boden übersäuert, kann asche genau das nötige und richtige sein ;)

roland

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