Seite 1 von 4

Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 16:28
von stoeri
Hallo Freunde,

wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Ich bräuchte höchstwahrscheinlich 4 Stück, zwei fürs Sammeln, denn wenn ich den Komposter ganz voll mache schrumpft der bis weit unter die Hälfte also brauche ich zwei Komposter um dann wenn sie geschrumpft sind den Inhalt in eine geben zu können und wenn ich den dann noch ein oder zwei Jahre reifen lassen möchte brauche ich mind. 4 Komposter.

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 17:04
von Thomas/V.
kommt drauf an, wieviel Arbeit man sich machen will ;)
meine Hühnermist-Kompostsilos (3 Stück) lasse ich einfach stehen, wenn sie voll sind und nach 3 JAhren wird der Kompost in den Garten geschaffte (also immer 1 pro Jahr, ohne Umsetzen)
für den normalen Gartenkompost habe ich 2 Stück, die jeweils 1 JAhr befüllt und im 2. Jahr verteilt werden
als ich noch nicht so viel Gartenfläche und Hühner hatte, hatte ich ein 3-Kammer-Silo, mit unterschiedlich großen Kammern, wo ich jeweils 2x umgeschaufelt habe, so wird der Kompost schneller fertig, macht aber mehr Arbeit

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 20:01
von aster
Wahnsinn, wieviele Komposter Ihr habt! Wir haben zwei Stück, einen Thermokomposter aus Plaste - ein Mitbringsel aus unserem vorigen kleinen Garten- und einen freien Kompost. Auf den letzteren kommen auch größere Zweige u.ä., was wir nicht zerkleinern und einfach ein bisschen länger warten, bis es fertig ist. In den anderen kommen Grasschnitt, kleine Zweige, Küchenabfälle, Stroh, abgeschnittene Kräuter, Hühnerkompost...und ab und zu eine Mischung eines feinen, kleinen Pulvers aus einer bekannten ...Klosterei :haha: .

Allerdings habe ich noch neben der Küche ein sogenanntes "Kompostbeet". Da kommen immer gleich Filtertüten, Obstschalen, Eierschalen, Teebeutel...darauf. Bis jetzt blüht alles sehr schön - also schadet es nicht.

Kompostgrüße :motz: von Annett

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Mo 24. Okt 2011, 20:05
von MeinNameistHASE
die Klosterei ist nicht zufällig in fulda? Die haben den Kram nämlich nur kopiert. :engel:


Wir haben einen 4 cbm Misthaufen für Kaninchen und Hühnermist und einen 750l Thermokomposter für Küchenabfälle.

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 11:53
von chris
interessante beiträge....
wir haben 2 misthaufen für kuhmist und 2 für pferdemist, jeweils einer "ruht" ein jahr und der andere wird beladen.
küchen und gartenabfälee fallen keine an da diese unsere kamerunschafe und oder die schweine bekommen.
alles andere kommt mit auf einen der großen misthaufen.
mich würden aber sehr bilder von euren komposthaufen...tonnen usw interessieren.

gruss
chris

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 14:25
von DieterB
Komposter sind vollkommen ueberfluessig. Wenn man unbedingt im Haufen kompostieren will, dann sollte der Kompost an der freien Luft direkt auf der Erde liegen – also ein ganz normaler Komposthaufen ohne Schnickschnack. Aber selbst das ist nicht notwendig und nicht einmal wuenschenswert, denn, je laenger ein Komposthaufen liegt (und je hoeher die Temperaturen), desto mehr Naehrstoffe gehen verloren. Lass einen 1,5 m hohen Komposthaufen aus Pflanzenresten fuer 5 Jahre liegen, dann hast du am Ende gerade noch 3 bis 5 cm schwarzer Erde. Das Meiste ist in der Luft verpufft, der Rest in die Erde unter dem Komposthaufen gegangen. Beides ist verloren fuer deinen Garten. Jede Minute, die dein Komposthaufen liegt, bringt Verluste an Naehrstoffe – die Uhr tickt!

Das Ideal ist also: alle Biomasse (Heu, Stroh, Kuechenabfaelle, Pflanzenreste, Stallmist, gehaeckselte Aeste, usw) zur Flaechenkompostierung direkt auf die Anbauflaeche zu geben. Manchmal ist das nicht sehr praktisch: z. B. frische Faekalien zwischen den Salaten ist ..., nun ja, ihr wisst schon; oder wenn es bei mir fuer 6 Monate nicht regnet, hab ich noch genug Wasser, um einen Komposthaufen feucht zu halten aber nicht die gesamte Anbauflaeche. Ausser in solchen Ausnahmefaellen ist es aber immer besser, alle Biomasse direkt zur Flaechenkompostierung auf die Anbauflaeche zu geben. Das erfordert natuerlich ein entsprechendes Umdenken und eine Umstellung bei den Anbaumethoden.

Als ich vor ca. 15 Jahren auf diesem Land angefangen habe, hab ich jedes Jahre ca. 50 m Kompost gemacht (hauptsaechlich Heu und Pflanzenreste vermischt mit ein bisschen Erde und Stallmist und/oder gereiftem Kompost). Ich hab auch Komposttemperaturen von bis zu 65 C gemessen. Wenn ich morgens zum Komposthaufen ging, um die Temperatur zu messen, war der so heiss, dass ich nicht mit der Hand hineinfassen konnte. Ich konnte richtig sehen, wie all die Naehrstoffe in die Luft gestiegen sind und verloren gingen. Seitdem kommt fast alles direkt auf die Anbauflaeche – mit sehr gutem Resultat. Selbst mit 50 m Kompost (aus Pflanzenresten) im Jahr, reicht das kaum aus, um die gesamte Anbauflaeche damit zu versorgen. Das ist ein Tropfen auf dem heissen Stein, weil das Meiste verloren geht.

Und wer meint, ein Gemisch aus Stroh und Stallmist muesse unbedingt erst kompostieren bevor es ausgebracht wird, der sollte in „Bodenfruchtbarkeit“ von H. P. Rusch nachlesen. Rusch misst in einem eigens dafuer entwickelten Test die Fruchtbarkeit des Bodens fuer verschiedene Testparzellen mit:

(1) frischem Stallmist, untergepfluegt: 63/99
(2) reifem Kompost, untergepfluegt: 39/190
(3) frischem Stallmist als Flaechenkompostierung: 65/458

und schreibt dazu:
Eine volle biologische Potenzuebertragung von organischen Duengern auf den Mutterboden findet nur statt, wenn man die so genannte Flaechenkompostierung (3) durchfuehrt. ... Die Verwendung organischer Materialien als Bodendecke ergibt auf jeden Fall die doppelte, zuweilen die vierfache funktionelle Bodenleistung. ...

Der eingepfluegte Stallmist ergab im Durchschnitt von drei Parzellen die Zahlen 63/99, der als Flaechenkompost angewandte Stallmist den erstaunlich hohen Wert von 65/458. Die Zellbildungskapazitaet ist um mehr als das vierfache hoeher. ...

Auch ein hoechst unfruchtbarer Boden kann bei richtiger Behandlung (Dauerbodendecke, Flaechenkompostierung) mit biologischen Methoden zu hoher Fruchtbarkeit gebracht werden. ...

Das Resultat der Flaechenkompostierung mit nicht abgewertetem Material (ohne Kompostierung) wird in keinem Falle, auch nur annaehernd erreicht. ...

Es steht also absolut fest, dass die Zellbildungskapazitaet des Bodens nur dann Hoechstwerte erreicht, wenn der organische Duenger noch auf der Hoehe seiner Zellbildungsfaehigkeit (ohne Kompostierung) als Decke an den Boden gebracht wird. ...


es ist nachgewiesen, dass der Zellulosegehalt der Duenger schon nach wenigen Wochen, ja schon nach einigen Tagen unter mehr oder minder starker Waermeentwicklung ganz betraechtlich abfaellt, mindestens auf 50 % des Ausganswertes, oefters auf weniger als 20 Prozent ...

Die Umwandlung der biologischen-funktionellen Wertigkeit wird offenbar zum groessten Teil mit Hilfe der Duengernaehrstoffe bewirkt; ihr vorzeitiger Verbrauch bei der Kompostierung ist unwirtschaftlich, auch die beste Kompostierung vermag nicht annaehernd Bodenleistung herbeizufuehren, wie sie die Flaechenkompostierung der frisch-lebendigen Materialien bewirkt, und wir duerfen annehmen, dass die Humifizierung waehrend der Kompostierung anders verlaeuft als im Mutterboden. ...
(Bodenfruchtbarkeit, H. P. Rusch, Seite 166 und 167)

Nach fast 15 Jahren Tests mit verschiedenen Methoden bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dass das gleich fuer alle organischen Materialien gilt: Flaechenkompostierung ist besser als Haufenkompostierung.

lg. Dieter

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 14:53
von stoeri
Hallo Dieter

aber ich kann ja nicht frischen Pferde- oder Rindermist auf die Beete geben.

Ich möchte zwar nur dort wo im nächsten Jahr Kartoffeln, Mais und Tomaten angebaut werden tierischen Mist auf dem Boden verteilen (nicht untergraben) aber auch hier wird frischer Mist nicht obtimal sein oder?

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 14:56
von derabgesandte
Dieter, die Kompostierung auf einem separaten Haufen hat doch einen tieferen Sinn. Die Bakterien, die das organische Material zersetzen benötigen Stickstoff - den entziehen sie bei der Flächenkompostierung der darunter liegenden Erdschicht. Natürlich wird nach dem Ende der Arbeit der Bakterien dieser Stickstoff plus der, der aus dem organischen Material gewonnen wurde, an das umgebende Erdreich abgegeben, aber zunächst fehlt dir erstmal der Stickstoff. Solltest du allerdings zu denen gehören, die üppig gekauften Stickstoffdünger anwenden, spielt der fehlende Stickstoff bei der Flächenkompostierung keine Rolle. Jedenfalls ist für diejenigen, die statt auf gekauften Stickstoff dünger auf Kompost, Geflügel-, Kaninchen-, Pferde- und Kuhdung setzen, die Kompostierung auf einem Haufen die geschicktere Art und Weise.

Jürgen

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 15:10
von hobbygaertnerin
Hallo stoeri,
ich hab auch mehrere Kompostbehälter und Haufen.
Einen für den Gartenabfall und diverse Zutaten, 2 für Mist und einen grossen Bokashibehälter und einen zum Vererden. Dann noch einen grossen Haufen und einen als Versuch wegen den Kompostwürmern.
In die Behälter hab ich mit verschiedenen Kompostzusätzen ausprobiert,
mich interessiert, welcher Kompost den Pflanzen am Besten zusagt.
Wäre doch eine Diskussion wert, welcher Kompost, welches Kompostsystem ist am pflanzenverträglichsten?
So seit einer halben Stunde- ich habe fertig. Alle Beete abgedeckt, die Komposthaufen ebenso.
Jetzt kann das ganze Bodenviehzeugs den Winter über futtern, ausruhen und was sonst noch.
In diesem Jahr hab ich wohl über Garten, Pflanzen, Kompost das allermeiste gelernt- und über den Winter werden einige Gartenbücher in die hinterste Ecke gestellt, bin der Meinung dass besonders beim Kompost soviel Unfug veröffentlicht wird und man liest es und macht es so.
Gruss
hobbygäertnerin

Re: Wieviele Komposthaufen habt Ihr?

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 21:17
von aster
@ Jonas: Ja, zusammengetragen wurden die Erkenntnisse zu den "Kräutertütchen" von Rudolf Steiner und Co. Aber diese anthroph. Vereinigung hat die Zusammensetzung nur an Mitglieder weitergegeben. Um es der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat es eine Dame verteilt, u.a. auch nach Fulda, ja. Aber das sehe ich als Vorteil für uns nicht dem Demeter-Verbund angehörende. Ich müsste es mir ja sonst selbst zusammen mixen...Wäre mal einen Versuch wert, aber da warte ich mal noch ein paar Jahre, bis die Kiddies ein wenig größer sind, unser Haus ein wenig mehr fertig ist und der hintere Teil unseres Grundstücks bewirtschaftet wird. Kurz: Dafür habe ich momentan einfach noch keine Zeit.

@ An Euch alle anderen: Interessant, wie ihr mit Kompost versuche startet. Vielleicht mache ich im nächsten Jahr auch mal Würmerhumus.

LG schickt Annett