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Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 10:43
von porchers
Guten Morgen Zusammen,

wir haben auf unserer Wiese nun den Zaun gestellt und sind am Tor bauen. Als nächstes kommt die Beetanlage dran. Angedacht für dieses Jahr sind ca 500qm Beet, welches (falls ich gaaanz große Langeweile haben sollte, schon dieses Jahr erweitern kann :lol: ) Angedacht ist Mischkultur nach Franck, kein Umgraben, etc.
So un handelt es sich aber um eine (für mich ziemlich vernachlässigte) Wiese. Das Ganze war mal n Acker, ist vor ca. 5 Jahren oder so komplett mit Weidelgras eingesäht worden und sonst nur 3x im Jahr gemäht worden. Zwischen dem Gras wachsen überall Moose um den oden zu bedecken-ph-Wert haben wir noch nicht ermittelt wg. zu sauer. Aber der Boden ist schwer, tonhaltig.

Nun meine Frage....wie den jetzt anlegen?mit dem Gartenpflug umpflügen?(auf kleinster Höhe) oder überall erstmal Gründüngung zur Tiefenwurzelung sähen? Das mit dem Pflug widerstrebt mir irgendwie...Mikroorganismen adé...aber langsam sollte man anfangen-die Puffbohnen wollen langsam in die die Erde.

Danke schonmal! :fypig:

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 11:34
von Oli
Da gab es schon oft was zu:
Rasen zu Beet
Wiese zu Beeten
Grünland umbrechen
Gemüsebeet auf Wiese

Wir haben das Grünland erstmal mit einem Radlader terrassiert und dann gefräst. Was will man machen, wenn man in derselben Saison noch starten will mit dem Anbau?
Die Gräser und anderes 'Unkraut' kommen immer noch wieder hoch, über Winter fast flächendeckend. Da müssen wir auf jeden Fall eine Abdeckung machen.
Sinnvoller ist es sicher, sich von Anfang an Zeit zu lassen und den Boden durch fettes Mulchen locker und offen zu machen.

Berichte mal weiter von dem Unterfangen bitte, bin immer noch interessiert, wie man es besser machen kann - auch für den Fall, dass wir erweitern wollen.
Achja, Edit: Auf der oberen Terrasse haben wir auch Ton-Mergel, unten ist geiler Humus mit den fettesten Vogelmieren, die ich jemals sah. (und ausgerechnet da stehen die Hochbeete :pfeif: )
Ich steh' an sich auch nicht auf die rabiate Tour, aber was vernünftig (im Rahmen, was Aufwand und Finanzen angeht) umsetzbares für grössere Flächen ist mir bislang auch nicht untergekommen - ausser eben einer Horde Sklaven, die ganztags das Zeug da rauspicken. :roll:
Wahlweise Schweine oder Hühner auf die Fläche lassen ..

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 12:02
von guzzmania
Hallo Porchers,

Ja, dazu gibt es Ansätze Ende nie...

Ich habe die letzten beiden Jahre alles Mögliche duchprobiert, außer Bodenfräse. Mein Boden und der Bewuchs waren sehr ähnlich wie bei Dir.

Meine Erkenntnisse:
-) Das erste Jahr war komplettes "Umstellungsjahr", da war Ernte Null. Dafür viel Herumexperimentieren und Unkrautjäten.
-) Im zweiten Jahr gabs erste bescheidene Ernteerfolge. Aber immer noch viel Unkraut und Lernen aus vergangenen Fehlern.
-) Am am effektivsten und wenigsten anstrengend war bei mir folgende Methode:
1) Im Frühling Wiesensoden abstechen.
2) Direkt neben dem so entstandenen flachen "Loch" umgedreht wieder auflegen.
3) Alles (umgedrehte Soden + "Loch") mit Heu mulchen.
4) Mulch laufend kontrollieren, nachlegen, Bewuchs entfernen.
5) Im Herbst hatte ich dann eine schöne, bewuchsfreie Erdfläche. Ich hab sie glattgerecht und wieder bemulcht. Mal sehen, wie es heuer drauf wächst.

lg
guzzi

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 14:23
von Thomas/V.
500 m2 ? Besorg Dir nen Bauern, der Dir das umpflügt und eggt. Auf solchem Boden wartest Du ohne Umgraben/Pflügen und Mist einarbeiten sonst Jahre, bis Du was erntest. Am besten baust Du im ersten Jahr Kartoffeln an :lol: die freuen sich über frisch umgepflügten Boden.
Die geernteten Kartoffeln (so ca. 1 Tonne) kannst Du ja dem Bauern als Bezahlung anbieten ;)

Wegen den Mikroorganismen: Die brauchen sowieso ihre Zeit, bis sie sich von Wiese auf Garten umgestellt haben.
Wenn Du pflügst und die Grassoden sind in der Erde, werden die sehr gern von den Regenwürmern gefressen, und die impfen dann den Boden auch wieder mit MO.
NAtürlich kannst Du auch noch zusätzlich Gründüngung säen usw., aber alles, was so als "Alternative" empfohlen wurde zum Urbarmachen von Wiese hat bei mir nichts gebracht. Die werden sich früher schon was gedacht haben, als sie Land mit dem Pflug urbar gemacht haben und nicht mit Pappe oder Heu ;)

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 14:53
von guzzmania
Die werden sich früher schon was gedacht haben, als sie Land mit dem Pflug urbar gemacht haben und nicht mit Pappe oder Heu
In der Tat. Alle Nicht-Umgrabe-Methoden sind nur was für kleine Flächen. In Summe mühsam und langwierig, auch wenn manchmal das Gegenteil behauptet wird! Bei mir gings nicht anders, wegen der räumlichen Gegebenheiten (Gartenmauer). Da müßte man die Fräse wahrscheinlich mit dem Kran aufs Grundstück heben. :lol:

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 15:11
von grubenreiner
Ich hab letztes Jahr (im Kleinen) auch mit verschiedenen methoden experimentiert und muss meinen Vorrednern beipflichten, Pflügen/Umgraben ist die einfachste Methode.
Mulchen mit Karton und Heu darüber funktioniert zwar schon, allerdings lange nicht so lockernd wie umgraben. Ich könnte mir vorstellen dass 1 Jahr wirklich dicke, bei Bedarf erneuerte Mulchdecke evtl. funktionieren könnte.

Ich möchte auch gerne noch ein großes Beet anlegen wo jetzt Wiese ist. Ich werde diesmal eine kombinierte Herangehensweise ausprobieren, allerdings hab ich dafür auch genügend Zeit. Ich werd die Fläche dieses Jahr umbrechen und anschließend dick mit Heumulch abdecken. nach einam jahr räume ich ab was an Mulch noch nicht vergangen ist und hoffe auf braucbaren Boden...

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 17:36
von lianehomann
Die Methode mit dem Abdecken (Pappe, Mulch) funktioniert schon, aber man braucht erstens viel Zeit (1 Vegetation lang abdecken nach meiner Erfahrung) und zweitens viel viel Abdeckmaterial (immer wieder nachlegen). Genug Abdeckmaterial für 500 m² zusammenzusuchen ist schon auch Aufwand. Wenn Du sofort loslegen willst, ist Pflügen auf jeden Fall konkurrenzlos.

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 20:49
von Benutzer 3370 gelöscht
Günstig wäre natürlich das Pflügen im Herbst, damit die grobschollige Ackerfurche durch den Frost zerbröselt ( Frostgare).
Bei neuen Flächen lagere ich erst meinen Heumulchhaufen auf dem Stück und steche dann im Herbst um und bedecke den Boden mit Heu nachdem ich Kompost aufgebracht habe.
Das mit den Kartoffeln, wie Thomas schreibt ist wirklich das Beste, habe ich bis jetzt auch so gemacht, allerdings hab ich jetzt meine 1000m² Anbaufläche, die heuer im 6. Jahr ist und langsam zu einem vernünftigen Gartenboden mutiert. :)

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 21:25
von Oli
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Günstig wäre natürlich das Pflügen im Herbst, damit die grobschollige Ackerfurche durch den Frost zerbröselt ( Frostgare).
Bei neuen Flächen lagere ich erst meinen Heumulchhaufen auf dem Stück und steche dann im Herbst um und bedecke den Boden mit Heu nachdem ich Kompost aufgebracht habe.
Das mit den Kartoffeln, wie Thomas schreibt ist wirklich das Beste, habe ich bis jetzt auch so gemacht, allerdings hab ich jetzt meine 1000m² Anbaufläche, die heuer im 6. Jahr ist und langsam zu einem vernünftigen Gartenboden mutiert. :)
Dass es nach 6 Jahren irgendwann gut wird, ist eine prima Nachricht. Ich bin zwar kein Typ, der die Hoffnung aufgibt, aber eben durch den Boden in meiner Herkunftsregion total verwöhnt. Der war schwarz, locker, durchlässig, hat trotzdem gut die Feuchtigkeit gehalten - man brauchte an sich nur einen Samen legen und warten, dann ernten. :)

Für das nasse, obere Stück Mergel (etwa 200-250qm) bei uns im Nutzgarten habe ich mir folgendes ausgedacht wenn realisierbar:
- grosszügig Schafwolle verteilen
- Kartoffeln legen
- Kompost mit aktivierter Kohle drüber
- Sand drüber
- mit Heu abdecken
- nach der Ernte entweder noch schnell eine Gründüngung zur Bodenbedeckung oder eben wieder Stroh/Heu

Ich erhoffe mir einmal, dass dadurch weniger Beikräuter und Wiese wieder aufkommen, bestenfalls fast nix und zum anderen, dass der Boden dort mal krümeliger und durchlässiger wird.

Es wäre prima, wenn ihr mir dazu Feedback geben könntet, dann wäre das vielleicht auch eine Idee für den Threadersteller.

Re: Neuanlage Wiese zu Beet

Verfasst: Mi 11. Feb 2015, 21:44
von Benutzer 3370 gelöscht
Mein Boden ist schwerer Lehmboden mit wenig Humusanteil. Der Ertrag war eigentlich nie das Problem nur die Bearbeitbarkeit und div. Pflanzen (Zwiebel, Möhren, Knoblauch ) weil der Boden zu dicht war.
Beim Mergel muss man denke ich sehr viel mit Kompost arbeiten, damit Nährstoffe in den Boden kommen, außer Kalk hat der ja nicht viel zu bieten.