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Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: Di 28. Okt 2014, 23:14
von Oger
Hallo,
es gibt ja viele Tipps zur Bekämpfung von Unkraut ohne Chemie, aber die beziehen sich meist auf kleine Flächen im Garten.
Wie sieht das bei einem Acker mit ca. 1ha aus? Was kann ich da gegen Unkraut tun, wenn ich nicht spritzen will? Mit dem Schälpflug kann ich das Unkraut ja erstmal unterpflügen, aber wenn ich dann ausgesät habe, dann spriesst es wieder munter weiter. Vor allem Quecke, Disteln und Löwenzahn. Gibts da gute Alternativen zum Spritzen?
Grüße
Oger

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: Mi 29. Okt 2014, 00:22
von Adjua
Oger hat geschrieben:Hallo,
es gibt ja viele Tipps zur Bekämpfung von Unkraut ohne Chemie, aber die beziehen sich meist auf kleine Flächen im Garten.
Wie sieht das bei einem Acker mit ca. 1ha aus? Was kann ich da gegen Unkraut tun, wenn ich nicht spritzen will? Mit dem Schälpflug kann ich das Unkraut ja erstmal unterpflügen, aber wenn ich dann ausgesät habe, dann spriesst es wieder munter weiter. Vor allem Quecke, Disteln und Löwenzahn. Gibts da gute Alternativen zum Spritzen?
Grüße
Oger
Roggen dicht säen. Kartoffeln.

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: Mi 29. Okt 2014, 14:17
von Rati
Diesteln und Löwenzahn ausstechen, Quecke ausrupfen und vorm Acker bestellen mit geeignetem Grabgerät die Wurzeln rausholen.
Eigentlich das gleich wie auf kleinen Flächen, abdecken, mulchen usw.
Auf jeden Fall deutlich höherer Arbeitsaufwand als mit der Keule, das ist nun mal so. :aeh:


Grüße Rati

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: So 7. Dez 2014, 20:11
von hias90
Es kommt immer darauf an, was du anpflanzen willst.
Komplett wirst du das Unkraut nie los, vor allem nicht ohne Chemie.

Die Mittel der Wahl für Bio-Landwirte heißt:
Pflug, Grubber, Striegel, Zwischensaat, Untersaat

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: So 7. Dez 2014, 20:17
von matt23
Abflammen wäre auch noch ne Möglichkeit

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: So 7. Dez 2014, 22:38
von Sabi(e)ne
Ich finde abflämmen direkt auf der Oberfläche zu brutal für das ganze Kleingetier, was in den ersten Millimetern im Humus lebt.
Bei gepflasterten Flächen, wo nur ein bißchen Gras abgeflämmt wird - okay, aber bitte nicht auf lebendem Boden. Da macht man zuviel kaputt - hier hat's ja nur alle hundert Jahre mal nen Heidebrand, und nicht wie in den Präriegebieten regelmäßig natürlich.
Die meisten Humus-Organismen leben ja relativ nahe an der Oberfläche, und vertragen keine Brände.

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: So 7. Dez 2014, 23:19
von Benutzer 146 gelöscht
wir haben gerade einen Versuch laufen: Boden lichtdicht abdecken. Bodenleben hat Zeit "auszuwandern", Pflanzen gehen ein - nach einiger Zeit. Mal sehen, wie sich das bewährt... :hmm:

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: Mo 8. Dez 2014, 06:52
von centauri
Naja so allgemein kann man das nicht sagen, finde ich.
Es kommt ja schon sehr darauf an welche kulturen dort stehen sollen.
Bei manchen kulturen ist eine untersaat möglich.
Bei den sogenannten hackfrüchten eher nicht.
Aber dabei reicht es auch zumeißt den boden unkrautfrei zu halten bis sich die kultur durchgesetzt hat.
Mit mulchen habe ich da auch unterschiedlichste wühlmauserfahrungen gemacht.
Kommt eben auch sehr auf den boden an.
Durch kulturreihen (kohl, kartoffeln, mangold usw.) fahre ich zb. mit der motorhacke wobei ich bei kartoffeln
gleich den häufelpflug anhänge und 2 arbeitsgänge gleichzeitig mache.

Also hängen die möglichkeiten sehr von den kulturen ab!

Und wenn ich ein stück feld anlegen müsste würde ich zuerst die fläche ende august pflügen, und das unkraut alle 2 - 3 wochen
bis zum ende der vegetationszeit mit der fräse übern haufen fahren.

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: Mo 8. Dez 2014, 09:51
von Florian
Morgen,

Centauri hat schon recht, es kommt viel auf die Kultur an.
Genauso wie auf die Pflanzen die du weghaben willst.

Sind es einjährige Unkräuter kommst du mit Pflug Fräse usw recht gut dagegen an.
Bei Quecke wird es schwierig, da ist es wichtig so wenig wie möglich mit schneidenden Gerät zu arbeiten.
Scheibenegge z.b ist bei Quecke gar nicht gut.

Generell ist ein Acker den man Biologisch Sauber halten will eine langjährige Aufgabe.

Wir hatten ein paar Hektar die voll mit Quecke waren mit sehr dichter Roggensaat halbwegs in den griff bekommen. Dauerte allerdings 3 Jahre in denen wir oft mit Leichtgrubber drüber gefahren sind, obwohl es eigentlich nicht nötig gewesen wäre.

Bei uns kommst leider nach Getreide meist keine Zwischensaat in Frage weil es zu trocken ist.
Sonst hätten wir nach Getreide im Herbst Senf oder Ölrettich gedrillt.

Bei Hackfrüchten funktioniert Anhäufeln auch ganz gut, sprich das Unkraut verschütten, bis die Kultur groß genug ist. Das machen wir auch bei Mais so.

Re: Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Verfasst: Mo 8. Dez 2014, 20:12
von matt23
Sabi(e)ne hat geschrieben:Ich finde abflämmen direkt auf der Oberfläche zu brutal für das ganze Kleingetier, was in den ersten Millimetern im Humus lebt.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so ein Problem ist. Eigentlich geht man mit dem Abflammgerät ja relativ schnell über die Fläche. Es ist ja nicht so, dass das Unkraut danach direkt verkohlt sein muss, sondern es geht nur darum, das Pflanzengewebe soweit zu schädigen, dass die Pflanze danach stirbt. Das kann man feststellen, wenn man die Pflanze danach anfasst und darauf dann deutlich die Fingerabdrücke sehen kann. (So hat man uns das im Landtechnik-Kurs beigebracht...)
Die Hitze hat also mMn gar nicht die Zeit wirklich in den Boden einzudringen.