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Algendüngung

Verfasst: Mo 7. Jul 2014, 20:45
von hias90
Guten Tag liebes Forum,

hat von euch eigentlich schon jemand Erfahrung mit Algendüngung gemacht? Also entweder im Sinne von "mein N-P-K kommt aus Algen, die ich großzügig aufs Feld werfe", oder im Sinne von "Ich verwende Algen als Pflanzenstärkungsmittel"??

Ich hatte vor drei Jahren anscheinend zu viel Geld übrig und hab mir ein solches Algenstärkungsmittel gekauft, dieses hier: http://www.biobizz.com/de/products/orga ... /alg-a-mic

Schlauerweiße hatte ich ALLE Tomatenpflanzen damit gedüngt, und konnte somit nicht beurteilen ob es einen Effekt hatte oder nicht. Einen kleinen Rest, der für zwei Gießkannen ausreichte, hab ich dann aber doch noch aufs Kartoffelfeld gefahren, und obwohl ich nur 2x eine Gießkanne auf einem Eck ausgebracht habe, bilde ich mir ein, dass die Kraut und Knollenfäule dort erst viel später zugeschlagen hat. Nunja, nun hab ich aber keine Lust nochmals 10€ für 500ml Algenextrakt auszugeben. Also hab ich mir für insgesamt 50€ drei Algenstämme gekauft, und versuche diese selber hochzuvermehren. Diese sind:

Spirulina platensis (Meerwasser)
Nanochloropsis salina (Meerwasser)
Chlorella vulgaris (Süßwasser)

Im angehängten Bild sieht man zwei meiner unglaublich professionellen Algenzuchtanlagen. Also zwei Eimer + Algen + Wasser + Belüftung + eine kleine Menge Blumendünger (ja, auch Algen benötigen NPK, aber im Vergleich zu Pflanzen noch viel mehr Eisen und Silizium, was ich so gelesen habe).

Mein Plan ist nun, die Algen hochzuvermehren, und dann auf meinem Kartoffelacker ein kleines Algenexperiment zu machen. Ich werde natürlich berichten, wie es sich auswirkt.

P.S.
Das Meerwasser stelle ich aus Leitungswasser + Meersalz aus dem Supermarkt her. Mischverhältnis ist 35g auf 1 Liter Leitungswasser.

Hier zwei meiner Algenstämme: http://abload.de/img/img_20140706_1744397es5y.jpg

Re: Algendüngung

Verfasst: Di 8. Jul 2014, 00:53
von Benutzer 72 gelöscht
Wir düngen neben Kompost (aus Unkrautresten und ein bisschen aus der Küche) nur mit Algen.
aus dem Fischteich, immer ganz frisch "geerntet" - der Fischteich hat kalkiges Wasser, falls das was zur Sache tut.
Ich wüßte jetzt nicht, wieso man Salzwasser nehmen müsst dafür - bringt das deiner Meinung nach etwas für den "Düngeeffekt"??

Die Algen aus dem Fischteich sind guter Dünger, wenn ich bedenke, dass wir sonst keinen Stickstoff zuführen...
Die Brennessel wuchern zumindest sehr :pft:

Re: Algendüngung

Verfasst: Di 8. Jul 2014, 05:18
von Oli
hias90 hat geschrieben:Guten Tag liebes Forum,

hat von euch eigentlich schon jemand Erfahrung mit Algendüngung gemacht? Also entweder im Sinne von "mein N-P-K kommt aus Algen, die ich großzügig aufs Feld werfe", oder im Sinne von "Ich verwende Algen als Pflanzenstärkungsmittel"??
In diesem Sinne nicht, ich habe aber früher, als ich einen kleinen, veralgten Teich hatte, das abgefischte Zeug kompostiert und benutzt, das war gut.
Da das so fadenförmige Algen waren, die beim Herausholen Fladen gebildet haben, hätte ich sie so schlecht auf die Erde bringen können, weil das eine fest verbackene Schicht geworden wäre beim Trocknen.
Algen sowohl Salz- als auch Süsswasser stehen hier aber auf jeden Fall auf der Agenda als Kompostzutat, ich würde sie nur eben direkt von der Quelle ernten und nicht extra anbauen, lese aber weitere Berichte von Dir sicher gespannt.

Re: Algendüngung

Verfasst: Sa 6. Sep 2014, 01:16
von hias90
Also ich kann nun etwas berichten, und zwar, dass ich die Algendüngung für sehr erfolgreich halte.

Ich habe ca. 10m² von meinem Kartoffelfeld mit meinen Algen behandelt. Dafür habe ich jeweils 5 Liter Chlorella vulgaris in eine 10l Gießkanne gegeben und mit Leitungswasser aufgefüllt. Danach einfach von oben gegossen. Die Kartoffeln sind auf jeden Fall größer als die Unbehandelten und sehen dazu gesünder aus. Haben weniger schwarze Punkte etc....man könnte sie glatt im Supermarkt verkaufen. Ansonsten wurde keine Behandlung vorgenommen und lediglich mit 50kg NPK pro Hektar gedüngt.

Ich kenne zwar von vielen Versuchen mit kommerziellen Algenpräparate, welche z.B. bei Apfelbäume oder Erdbeeren keinen Erfolg hatten, aber ich habe mich selber davon überzeugt. Ich habe nun auch etwas von den Algen und auf meine Tomaten gegeben und hoffe damit etwas die Kraut- und Braunfäule etwas aufhalten zu können.