Ich sehe diese 'effektiven Mirkoorganismen' ehrlich gesagt als Geldmacherei. Zumindest muss man das ganze etwas abändern:
Das effektiv würde ich erstmal wegstreichen, weil Mikroorganismus ist Mikroorganismus.
Dann:
Es ist gut möglich, dass in manchen Böden, gerade wenn man auch mit Pestiziden hantiert, die mikrobiologische Aktivität sehr gering ist. Dies kann man z.B. durch das Einbringen von Grünmasse und tierischem/menschlichem Dünger (Harn, Kot..) steigern.
Auch kann man, in Bezug zu deinen Knöllchenbakterien einen Versuch machen:
Vorher war auf der Fläche also nur eine Monokultur? Eventuell wurde auch noch mit chemisch-synthetischen Spritzmitteln gearbeitet? Es ist gut möglich, dass dadurch deine Böden arm an mikroorganismen sind.
Vielleicht bringt es was, wenn du von einem üppiger bewachsenenem, echten Urwald, die Mikroorganismen umsiedelst. Die Reismethode sollte da schon funktionieren, aber ich persönlich würde mir da gar nicht so viel Arbeit machen.
Ich persönlich würde mir einen Kompost machen: Viel Biomasse, etwas umliegende Erde, und eine Schaufel von "gesundem Urwaldboden". Danach das ganze immer schön feucht halten. Eine Gießbehandlung mit Zuckerwasser kann auch gut sein. Nach ein paar Wochen den Kompost dann großflächig zu deinen Pflanzen auswerfen. Oder einen wässrigen Kompostauszug machen (also den Kompost in Wasser ziehen lassen), und dann deine Pflanzen gießen.
Wenn du wirklich eine intensive Vermehrungsmethode anstrebst, dann reicht es meiner Meinung auch, wenn du Reis oder Kartoffeln pürierst, in Wasser auflöst, und einen Löffel Muttererde dazugibst. Egal ob nun aerob oder anaerob, spielt keine Rolle. Die anaeroben Bakterien vermehren sich am Boden, die aeroben auf der Oberfläche. Alle paar Tage kannst du noch einen Löffel Zucker dazugeben.
Der Grund wieso im Urwald generell so wenig Auflagehumus vorhanden ist: Durch die Temperatur und dem feuchten Wetter ist die mikrobiologische Aktivität im Allgemeinen sehr hoch, und jedes bisschen Grünabfall wird sofort umgewandelt.
Hast du dich schonmal über Mykorrhiza Pilze informiert? Das sind Pilze, die in Symbiose mit den Pflanzenwurzeln wachsen. Sie tauschen gegenseitig Nährstoffe aus und fördern sich somit gegenseitig. Eine ausführliche Information ist mir grad zu viel Arbeit, aber das Internet liefert viele Ergebnisse. Es sei nur so viel gesagt: Gerade bei ungünstigten Wachstumsbedingungen bringen mykorrhizierte Pflanzen einen erheblichen Vorteil im Vergleich mit nicht mykorrhizierten Pflanzen mit sich. Regenwaldboden ist sauer und im saueren Milieu nehmen die Pflanzen auch Aluminium auf, was giftig auf die Pflanzen wirkt. Mykorrhizapilze können dieses Aluminium in ihrer Zellwand binden und somit vor den Pflanzen unzugänglich machen. Daneben gibt es noch 10000 andere positive Effekte durch Mykorrhizapilze.
Diese Pilze kann man auch gut selber vermehren: Geh im (gesunden) Urwald spazieren und grab ein paar Pflanzenwurzeln aus. Das was du suchen musst sind weiße Fäden an der Wurzel/im Boden, wie z.B. hier auf dem Bild:
http://www.waldwissen.net/wald/pilze_fl ... _symbiose1
Es ist egal ob nun ein Fruchtkörper daneben steht oder nicht. Die meisten Mykorrhiza Arten bilden keine Fruchtkörper, sondern wachsen lediglich als weiße Pilzhyphen an und um die Wurzel herum. Im Optimalfall findest du schnell ein paar solcher Wurzelballen. Wenn du keine solchen weißen Fäden siehst, dann nimm einfach wahllos junge Bäume, die du gerade noch so ausreißen kannst. Du musst nun die Wurzeln abschneiden und zusammen mit der Erde des Wurzelballens in einem Eimer sammeln. In deinem Eimer befinden sich nun Pilzhyphen und einige hundertausend Pilzsporen.
Daheim nimmst du ein paar Töpfe und pflanzt in jeden Topf eine Maispflanze (es geht aber auch Getreide, Zwiebeln, (keine Ahnung ob Leguminosen auch so toll sind). In das Pflanzloch gibst du auch noch eine Hand von deiner gesammelten Mykorrhiza-Erde. Sobald die Maispflanze nun wächst und Wurzeln bildet werden die Pilzsporen und Pilzhyphen diese Maispflanze befallen, und an ihren Wurzeln weiter wachsen. In ein paar Monaten hast du dann unzählig viele Pilzsporen auf der Maispflanze, da sich diese dort drin natürlich vermehrt haben. Nun kannst du diese Erde mit den hochvermehrten Sporen nehmen, und immer einen Löffel davon in Wurzelnähe deiner Feldpflanzen legen.
Es sei noch gesagt: 80% aller Pflanzen leben in Symbiose mit Mykorrhizapilzen. Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich bei jeder Aussaat oder Auspflanzung ein paar Mykorrhizapilze in die Nähe deiner Pflanzenwurzeln verirren. Dennoch ist es meistens besser, wenn Jungpflanzen schon von Beginn an eine ordentliche Mykorrhiza-Impfung bekommen. Die Kolonialisierung ist dann einfach größer, schneller und sicherer.