ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

Benutzeravatar
ahora
Beiträge: 3462
Registriert: Di 31. Jan 2012, 13:01
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: spanien

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#1

Beitrag von ahora » Do 6. Mär 2014, 17:25

Hallo Shumil,

es freut mich sehr, dass du mit so einfachen Mitteln, wie Urin, solche Erfolge erzielst. Bei uns geht das meiste auch raus in Garten an Sträucher und Bäume etc.

Knochenmehl ist hauptsächlich ein Phosphatlieferant. Wenn dein Boden so mager ist, dann wird er sich auch über das Phosphat freuen. Gute organische Stickstoffdünger sind u.a. Hornmehl, Hornspäne, Rhizinusschrot, etc. bekommt jedoch nicht überall.

Stickstoff entweicht wieder in die Luft, damit recht viel im Boden ankommt ist ein reichhaltiges Bodenleben von Vorteil. Durch Mulchen erhälst du dieses Bodenleben. Als ich hier anfing, war mein Garten purer Fels, Erde habe ich gekauft und dann alles, was an Grünzeug in der Nachbarschaft anfiel, auf die Erde verteilt, Mittlerweile wird die Grünmasse rasend schnell umgesetzt, ich komme kaum mit Nachschub nach und die Erde ist schön dunkel und es wimmelt überall von Regenwürmern. Also mach dir keinen Kopf, mulch soviel du kannst und immer etwas Pippi drüber.

Der Anbau von Leguminosen ist sicherlich angebracht, am besten schaust du, was in deiner Gegend angebaut wird und was man auch essen kann, es reicht, wenn die Wurzeln nach der Ernte zusammen mit den anhaftenden Stickstoffknöllchen in der Erde bleiben und möglichst schnell wieder neue Pflanzen angebaut werden.

Viel Erfolg und viel Pippi

Ahora

Melusine

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#2

Beitrag von Melusine » Do 6. Mär 2014, 17:32

ahora hat geschrieben:Hallo Shumil,
Viel Erfolg und viel Pippi

Ahora
Da schließe ich mich gerne an! :aeh:

hunsbuckler
Beiträge: 693
Registriert: Di 16. Nov 2010, 22:43

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#3

Beitrag von hunsbuckler » Do 6. Mär 2014, 22:00

Der Stickstoff wird aus den abzuwerfenden Blättern abgezogen und in Samen und Pollen sowie ggf in Speicherwurzeln konzentriert.
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#4

Beitrag von Rati » Fr 7. Mär 2014, 15:15

shumil hat geschrieben:also eigentlich ist stickstoff ja ein gas, 70% unserer luft, und die pflazen binden es - aber kann es sein, dass der sich wieder veflüchtigt als gas, wenn man ein grünes blatt in die sonne legt und es braun wird? oder sinkt der stickstoff als mineral in den boden?
Gasförmiger - elementarer Stickstoff - also N2 - ist für Pflanzen nicht verwertbar. Nur als Ammonium oder Nitrat kann die Pflanze etwas damit anfangen. Das bekommt sie entweder aus der Biomasse (N ist ein Bestandteil von Eiweis) oder durch die Vorarbeit von Mikros, die N2 umsetzen können.
Die "Rückverwandlung" das gebundenen N in elementaren N2 erfolgt ebenfalls durch Mikroorganissmen.

Das ein grünes Blatt braun wird liegt hauptsächlich am Abbau des Chlorophyll. Auch Chlorophyll enthält Stickstoff.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzeravatar
Mario
Beiträge: 34
Registriert: So 27. Okt 2013, 01:08

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#5

Beitrag von Mario » Sa 29. Mär 2014, 14:41

Huhu,

auch ein Chemilaie ...

meines wissens verwandelt sich ammonium ab einen ph wert über 7 zu Ammoniak (so verhält es sich auf jedenfall im wasser) (habe mein auarium früher damit gedüngt, weil es kein Kalium mit einbringt) ...

Urin sollte ja meistens Sauer sein (kommt auf die ernährung an denke ich) daher denke ich sollte es keine probleme darstellen den urin später zu düngen sozusagen :)

lg Mario

Benutzeravatar
Mario
Beiträge: 34
Registriert: So 27. Okt 2013, 01:08

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#6

Beitrag von Mario » Sa 29. Mär 2014, 14:51

grübel :hmm:

das hab ich dazu auf wiki gefunden

In der Natur entsteht Ammonium in erster Linie beim Abbau von Proteinen. So wird es von Fischen und den meisten anderen Wasserorganismen als Endprodukt, z. B. über die Kiemen, ausgeschieden. Auch bei der bakteriellen Verrottung abgestorbener Biomasse wird es als Endprodukt freigesetzt. Es spielt eine wichtige Rolle im Citratzyklus, bei dem es mit α-Ketoglutarat zur Glutaminsäure reagiert.

Ammonium wird im Boden und in Gewässern unter Sauerstoffverbrauch bakteriell (u.a. Nitrosomonas) zuerst zu Nitrit und von einer anderen Bakterienart (u.a. Nitrobacter) weiter zu Nitrat oxidiert und damit „entgiftet“. Neben Bakterien spielen auch Archaea bei der Ammoniumoxidation im Boden eine wichtige Rolle.[4] Dieser Vorgang wird Nitrifikation genannt und ist im Boden durchaus erwünscht. Auch in Gewässern ist die Nitrifikation ein wichtiger Teil der Selbstreinigung.

lg mario

hias90

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#7

Beitrag von hias90 » Mi 2. Apr 2014, 18:51

Rati hat geschrieben:
shumil hat geschrieben:also eigentlich ist stickstoff ja ein gas, 70% unserer luft, und die pflazen binden es - aber kann es sein, dass der sich wieder veflüchtigt als gas, wenn man ein grünes blatt in die sonne legt und es braun wird? oder sinkt der stickstoff als mineral in den boden?
Gasförmiger - elementarer Stickstoff - also N2 - ist für Pflanzen nicht verwertbar. Nur als Ammonium oder Nitrat kann die Pflanze etwas damit anfangen. Das bekommt sie entweder aus der Biomasse (N ist ein Bestandteil von Eiweis) oder durch die Vorarbeit von Mikros, die N2 umsetzen können.
Die "Rückverwandlung" das gebundenen N in elementaren N2 erfolgt ebenfalls durch Mikroorganissmen.

Das ein grünes Blatt braun wird liegt hauptsächlich am Abbau des Chlorophyll. Auch Chlorophyll enthält Stickstoff.

Grüße Rati
Das meiste wird als Nitrat (NO3-) aufgenommen. Auch können direkt Harnstoff oder Ammonium aufgenommen werden, diese sind aber relativ immobil im Boden.
Stickstoff unterliegt im Boden vielen Entwicklungen. Es kann durch starken Regen ausgewaschen werden oder ins Grundwasser gewaschen werden. Es kann auch in gasförmige Stickstoffverbindungen umgewandelt werden und ausgegast werden. Man kann in etwa von folgenden Werten ausgehen:

mineralischer Stickstoff: 60% direkt in die pflanze, 20% werden im boden gespeichert, 20% verluste
stalldung: 20% pflanze, 60% boden, 20% verlust
gülle: 35% pflanze, 35% boden, 30% verlust

Wenn du Pflanzen haben willst, aber keine Möglichkeit einer Düngung hast, dann empfehle ich Komposttoiletten.
Auch ist das C:N Verhältnis wichtig. Bei zu viel C wird Stickstoff immobilisiert und steht der Pflanze dadurch nicht mehr zur Verfügung. Also am besten immer schön auf seine Sägespäne "pinkeln".

Für eine natürliche N2 Fixierung im Boden muss man natürlich Leguminosen anbauen. In Deutschland sind das vor allem Luzerne und Klee, die dafür verwendet werden. In Optimalfällen kann somit bis zu 600kg N pro hektar und Jahr fixiert werden. Im Durchschnitt sind es so 150-250kg.
In Brasilien würde man wohl auf Soja zurückgreifen....

hias90

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#8

Beitrag von hias90 » So 6. Apr 2014, 19:08

shumil hat geschrieben:
hias90 hat geschrieben:mineralischer Stickstoff: 60% direkt in die pflanze, 20% werden im boden gespeichert, 20% verluste
stalldung: 20% pflanze, 60% boden, 20% verlust
gülle: 35% pflanze, 35% boden, 30% verlust
danke fur die info!
mineralischer stickstoff ist das, was man als kunstdünger bei NPK benutzt?
inzwischen teste ich grad den ersten 80-liter-ansatz pflanzenjauche (mangels brennesseln nehme ich junge, saftige pflanzen, auch gras)
weisst du zufällig auch dazu solche werte? also mich würde interessieren, ob und wieviel von deren stickstoff die pflanzen aufnehmen können
Ja, Mineraldünger ist quasi Kunstdünger.
Ich hab einmal einen Professor von mir gefragt, ob denn in Brenesseljauche auch Stickstoff ins Wasser übergeht. Er meinte, nur ein sehr geringer Anteil, da der meiste Stickstoff organisch in der Grünmasse gebunden ist. Die positiven Effekte von Brenesseljauche beruhen auf anderen Stoffen (Ätherische Öle, Flavonoide,....), welche ins Wasser übergehen und beim Gießen auf die Pflanze deren Vitalität steigert.
Es gibt zwar diesen biologischen Flüssigdünger, aber bei dem werden auf künstlichem Weg langkettige Aminosäuren, wie z.B. Harnsäure, hinzugegeben, weswegen das ganze als Bio deklariert werden darf. So zumindest glaube ich das jedenfalls.
Kluger wäre es deswegen wohl, aus den Pflanzen einen Kompost zu machen (zumindest nährstoffmäßig). Immer eine Schicht Pflanzen, dann eine Schicht Erde. Aufpassen, das alles schön luftig und feucht ist, und in null komma nichts sind deine Pflanzen von Mikroorganismen aufgefressen, und du hast super Kompost.
Hast du auch schonmal was von Terra Preta gehört? Dort wird noch Kohle in den Kompost gegeben, der so eine Art Pufferwirkung und zahlreiche andere Vorteile hat.
[/quote]
Wenn du Pflanzen haben willst, aber keine Möglichkeit einer Düngung hast, dann empfehle ich Komposttoiletten.
der gedanke kam mir auch schon, da muss ich mich mal schlau machen, wie man solch eine einrichtung selber bauen kann, ohne einen riesigen plastikpott zu kaufen
Also am besten immer schön auf seine Sägespäne "pinkeln".
hihi - ich bemühe mich ja, aber bei 6 m³ späne pro monat schafft das nix ...
Man sollte vielleicht noch aufpassen, dass man woanders hinmacht, wenn man gerade Tabletten nimmt. Ansonsten geht das Zeug eventuell auch in die Pflanzen, und du isst wieder, was du zuvor ausgeschieden hast. Also nur pinkeln, wenn man auch schön clean ist ;)
[/quote]
Für eine natürliche N2 Fixierung im Boden muss man natürlich Leguminosen anbauen. In Deutschland sind das vor allem Luzerne und Klee, die dafür verwendet werden. In Optimalfällen kann somit bis zu 600kg N pro hektar und Jahr fixiert werden. Im Durchschnitt sind es so 150-250kg.
im moment nehme ich einfache bohnen aus dem supermarkt, aber die bilden nicht diese knöllchen, wie ich sie auf einem foto von einer 'crotalaria juncea' gesehen habe, oder sie sind nur zu klein um sie zu erkennen

crotalaria juncea: 30t pflanzenmasse (ha/jahr) und 150kg N sowie 40 kg P2O5 (?) und 200 kg K2O (?)
cajanus cajan (L.) Millsp. (?): 10 to pflanzenmasse und 280 kg N
600kg/ha/jahr ist ja viel, hast du einen tipp, welche pflanze sowas vollbringt?

lg[/quote]

Man hat allgemein eine sehr hohe Bandbreite bei der Fixierung des Stickstoffes bei Leguminosen. Die Bandbreite schwankt von 100 bis 700kg Stickstoff pro Hektar. Im Schnitt sind es aber wie gesagt meistens immer um die 150 bis 250kg. Ebenso umfassen die Leguminosen sehr viele Arten, welche jeweils verwendet werden könne, um Stickstoff zu fixieren. Du wohnst in Brasilien, oder? Da wäre Soja sicher der Klassiker. 'Crotalaria' und 'Cajanus' sagen mir persönlich nichts. Die Knöllchenbildung sollte bei nahezu allen Leguminosen funktionieren, und die Knöllchen sollte man auch mit bloßem Auge sehen können. Wenn man diese dann zereibt, sollte ein wenig blutrote Flüssigkeit austreten.
Wenn auf einer Fläche seit 10 Jahren keine Leguminosen angebaut wurden, dann muss man den Boden vorher noch mit bestimmten Bakterien impfen. Diese Bakterien bilden dann eine Wurzelsymbiose mit den Leguminosen und können den Luftstickstoff im Boden fixieren. Die bekannteste Bakteriengattung ist 'Rhizobium'. Dann gibt es verschiedene Rhizobium Arten, die sich auf bestimmte Leguminosen-Arten spezialisiert haben.
In Deutschland wird, wenn seit mehr als 10 Jahren keine Leguminosen auf einer Fläche mehr angbeaut wurden, das Saatgut mit diesen Bakterien vor der Aussaat beimpft/besprüht.
Das mit den 40kg P2O5 und 200kg K2O versteh ich nicht. Man kann kein Phosphor oder Kalium aus der Luft fixieren, das geht natürlich nicht. Vielleicht fand sich ja im Schnittgut dieser Art so viele Nährstoffe. Phosphor oder Kalium müssen jedoch, auch bei ökologisch wirtschaftenden Landwirten, von außen in den Boden gebracht werden. Meist in Form von Rohphosphaten oder Tonminerale oder Gesteinsmehle oder Kalke....
An eine Phosphatdüngung musst du momentan noch nicht denken, da die meisten Pflanzen nur wenig Phosphat brauchen und sich dieser über mehrere Jahre im Boden hält, ohne ausgewaschen zu werden. Doch über Kalium würden sich die Pflanzen bestimmt freuen :-)

hias90

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#9

Beitrag von hias90 » So 6. Apr 2014, 19:16

Nachtrag:
Ich hab in deinem anderen Post gelesen, dass du keine Möglichkeit hast Saatgut zu kaufen, dementsprechend wohl auch keine Bodenbakterien.
Ich denke man kann versuchen, mehrmals hintereinander auf der gleichen Fläche Leguminosen anzubauen. Das ist fruchtfolgemäßig zwar nicht so gut, aber mit etwas Glück reichern sich deine benötigten Bakterien immer weiter an, und irgendwann hast du schön sichtbare Knöllchen. Dass die benötigten Knöllchenbakterien in sehr geringen Mengen im Boden vorhanden sind, ist nämlich schon möglich. Dann würden sie sich mit jeder Leguminosen-Periode weitervermehren.

hias90

Re: ein wunder: urintherapie heilt pflanzen über nacht

#10

Beitrag von hias90 » Mo 7. Apr 2014, 14:12

fosfato natural ist eventuell einfach nur Rohphosphat. Also kein Phosphat, das in keiner Verbindung wie z.B. beim Thomasphosphat (Ca3(PO4)2 · (Ca2SiO4)) ist.

Antworten

Zurück zu „Bodenpflege, Humus, Kompost, Düngung“