Holzasche - wohin damit?

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Holzasche - wohin damit?

#21

Beitrag von emil17 » Sa 19. Jan 2013, 14:41

ihno hat geschrieben: Hauptgedanke war vor allem sich die Entsorgungskosten zu sparen !
Kann der nicht mit einem oder mehreren Bauern Abnahmeverträge machen?
3 Liter pro 10m2 und Jahr als maximale Ausbringmenge sind etwa 1 kg pro 10 m2 = 1 to pro ha - wenn die Asche nicht zu hohe Schwermetallgehalte hat, wäre das doch von der Menge her kein Problem.
Asche aus Braun- oder Steinkohle ist allerdings etwas anderes.
(ich überlege gerade, ob ich meinen Hausmüll einbetonieren und dann als Parkplatzbegrenzung verwenden soll, um Kehrichtgebühren zu sparen, und komme zum Schluss, dass ich meinen mir unbekannten Grundstücksvorbesitzern dankbar dafür bin, dass sie das nicht getan haben.)
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Holzasche - wohin damit?

#22

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Sa 19. Jan 2013, 20:29

Ich weiß nicht ob das erlaubt ist in größerem Umfang Asche auf sein Land auszubringen??
Hier in Ostfriesland wurde früher alles mögliche an Müll und Schutt verbudelt und irgendwann kommt es immer wieder ans Licht ob beim Fundamente buddeln oder Pfähle einschlagen es ist ein graus.

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Holzasche - wohin damit?

#23

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 31. Jan 2013, 08:36

Hätte eine Frage an chemisch versierte SV´ler,
was passiert, wenn Asche nass wird, sie wurde doch früher zum Herstellen einer Lauge zum Waschen verwendet?
Hab an meine Boden- bzw. Kompostviecher gedacht und mir überlegt, dass sie die dünn drüber gestreute Asche auf dem Kompost womöglich gar nicht so toll finden.
Was wäre, wenn ich die Asche in eine Regentonne schütten und das verdünnte Aschenwasser über den Kompost giessen würde?
Glücklich wer noch gartenkenntnisreiche fite versierte Oma oder Opa fragen kann.
Wieviel Wissen ist wohl schon verloren gegangen.

Benutzeravatar
Stieglitz
Beiträge: 119
Registriert: So 11. Sep 2011, 09:26

Re: Holzasche - wohin damit?

#24

Beitrag von Stieglitz » Do 31. Jan 2013, 09:13

Hallo hobbygaertnerin

So einen Versuch habe ich bereits gemacht, d.h. ich hatte plötzlich Holzasche-Wasser.

Die Herkunft war meine eigene Holzkohle, die ich in einem 70 Literkübel schnell eintauchte und mit einem Sieb gleich wieder rausholte zum Abtropfen. Alle Ascheteilchen wurden dabei abgespült. Steinchen, gelegentlich sogar ein Nagel fielen zu Boden, und zurück blieb das mit Salzen angereicherte trübe, milchige Holzkohlewasser. Der Ph-Wert war hoch, vielleicht um die 12, also stark alkalisch. Das Indikatorpapier von der Apotheke, das normal für den menschlichen Urin benötigt wird, rechte in der Skala nicht aus.

Ich liess das Wasser im Kübel und stellte fest, dass dieses immer klarer wurde. Die allerletzten Schwebeteilchen fielen allesamt ebenfalls zu Boden. Ich verwendete dieses Wasser, - ganz stark verdünnt -, für die Tomaten, den Kohl, den Rosenkohl und den Kabis. Alle vier sind sehr gut geraten. Den Tomaten gibt man ja auch Kali-Magnesia, wenn man nicht biologisch düngt.

Bei den Kohlgewächsen, vor allem beim Rosenkohl, habe ich festgestellt, dass dieser von dem Moment an, an dem man ihm Holzasche gibt, feste Röschen macht. Dies stellte ich vor ein paar Jahren das erste Mal fest. Man kann es am Strunk direkt ablesen. Lockere Röschen und dann plötzlich geschlossene harte Röschen.

Es wäre noch anzumerken, dass ich die Holzkohle deswegen schnell durchs Wasser zog, weil ich diese nach dem Abtropfen weiter verarbeitete, anreicherte und durch den Häcksler liess. So erhielt ich wunderbar feinen Holzkohlegriess. Ich weiss nicht, ob Du einen Häcksler hast (mit hochtourig kreisenden Messern sollte er versehen sein), dann kannst Du Dir Dein eigenes Holzkohlegranulat selber herstellen. Einen Pyrolyse-Ofen hast Du ja.

Ich bin momentan immer noch mit einigen Sachen in der Versuchs-Fase, und ich möchte darüber erst schreiben, wenn ich mir der Sache sicher bin.

Liebe Grüsse Stieglitz

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Holzasche - wohin damit?

#25

Beitrag von Olaf » Do 31. Jan 2013, 13:02

Bei den Kohlgewächsen, vor allem beim Rosenkohl, habe ich festgestellt, dass dieser von dem Moment an, an dem man ihm Holzasche gibt, feste Röschen macht. Dies stellte ich vor ein paar Jahren das erste Mal fest. Man kann es am Strunk direkt ablesen. Lockere Röschen und dann plötzlich geschlossene harte Röschen.
Da ist ja interessant. Diese offenen Röschen haben es mir verleidet, noch Rosenkohl anzubauen.
UNd da ich um die Jahreszeit dann üblicherweise keine Holzasche habe, wäre ich da nie drauf gekommen. Dann heb ich mal welche auf. Nimmst Du da die wässige Lösung oder streust Du das direkt dran?
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Holzasche - wohin damit?

#26

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 31. Jan 2013, 13:39

Kali wird in die Pflanze eingebaut und sorgt so für festigkeit in allen Teilen der Pflanze. :)

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Holzasche - wohin damit?

#27

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 1. Feb 2013, 09:32

Hallo Stieglitz,
eigentlich bräuchte man 3 oder 4 Leben um weise und klug zu werden, das einzige, was hilft, ist auch auf die Erfahrung von anderen zählen zu können.
Die Idee mit dem Aschewasser find ich genial. Wenn früher die Asche zum Waschen und Putzen verwendet worden ist, wird vermutlich auch nur der Teil auf den Haufen geworfen worden sein, der am Schluss übrig blieb. Ich kann mich noch ganz dunkel daran erinnern, dass das Abspülwasser den Schweinen gefüttert worden ist, das Putzwasser kam auf den Haufen.
Wie stark hast du dein Aschewasser verdünnt und wieviel hast du deinem Rosenkohl zukommen lassen (Asche oder Aschewasser)?
Müsste bei den anderen Kohlpflanzen auch wirksam sein, Kohl braucht ziemlich viel Kalk und Spurenelemente.
Ich hab vor einer Weile ein altes Buch über Düngung im I-Net gefunden, eigentlich war auch früher ein gewaltiges Wissen über die Düngung vorhanden, es wurde nur in der Euphorie nach Liebigs Entdeckungen beiseite geschoben.
Dem Bodenleben sind die Moden egal, es arbeitet und tut seine Pflicht oder es verschwindet.
Ich hab einen Leisewalzenhäcksler, aber für die Holzkohle brauch ich den eigentlich gar nicht, die Hackschnitzel sind schon ziemlich zerkleinert und wenn ich die Holzkohle mit Wasser ablösche, dann lässt sich sich danach auch nocht gut zerkleinern.
Ich müsste nur viel mehr Holzkohle produzieren.

Benutzeravatar
Stieglitz
Beiträge: 119
Registriert: So 11. Sep 2011, 09:26

Re: Holzasche - wohin damit?

#28

Beitrag von Stieglitz » Fr 1. Feb 2013, 17:17

Hallo hobbygaertnerin,
Du schreibst:
eigentlich bräuchte man 3 oder 4 Leben um weise und klug zu werden, das einzige, was hilft, ist auch auf die Erfahrung von anderen zählen zu können.
Da hast Du vollkommen Recht. Eine grosse Errungenschaft unserer Zeit sind „Google“ und „Wikipedia“. Hier können wir uns schlau machen, wenn wir etwas nicht wissen und wenn wir wollen.

Unsere Altvorderen wussten noch sehr viel über den Garten, was uns heute nicht mehr bekannt ist.

Schuld daran ist die Tendenz „weg vom Garten und vom selber anbauen“. Dies mag damit zu tun haben, dass man fast alles zu sehr günstigen Preisen im Supermarkt kaufen kann, – und wenn möglich schon fertig prepariert (convenience food). Aber auch die „Lobben“ von Sämereien, Düngern und Substraten haben ihren Anteil Schuld daran.

Gerade was die Holzasche anbelangt wird von einem Kompostforum sehr negativ und zum Teil mit falschen Angaben berichtet, dass man Holzasche nicht verwenden soll. Gleichzeitig figurieren aber unter den Sponsoren zahlreiche Düngerlieferanten. - Wes Brot ich ess, dess Lied ….. Ach ja!

Per Zufall bin ich auf das lautere, klare Holzaschewasser gestossen. Dies ist nichts anderes, als die Potasche-Lauge, mit der unsere Grossmütter noch gewaschen haben. Potasche deswegen, weil man dieses Wasser in eisernen Pötten gekocht hat, bis nur noch die reinen, hygroskopischen Makronährstoffe (Sulfate) übrig blieben.

Nicht nur zum Waschen, sondern auch als Pflanzennährstoff ist die Potasche bekannt und zwar als Patentkali (Kalimagnesia). Der folgende Link kann Dir über die Zusammensetzung Auskunft geben.

http://www.calciumagro.ch/LinkClick.asp ... uage=de-CH

Zusammensetzung Patentkali (Kalimagnesia)

30 % K2O Kali-Sulfat (K2SO4)
6 % Mg Magnesium-Sulfat (MgSO4)
19 % S Schwefel

Weisses kristallines, hygroskopisches Pulver, das in kleinen Plastiksäcken im Gartenzenter
gekauft werden kann. Damit werden Pflanzen, insbesondere Starkzehrer gedüngt. Sulfate, weil wasserlöslich.


Zusammensetzung Holzasche im Vergleich

23 % Calciumoxid,
7 % Kaliumoxid,
3 % Magnesiumoxid und
1 % Phosphat

@Olaf und @ihno
Holzasche steht gratis zur Verfügung. Sie kann sparsam direkt der Pflanze zur Verfügung gestellt werden.

…. oder aber man macht mit der Asche eine Lauge und fügt das stark alkalische Wasser sparsam dem Feuchtwasser zu mit dem man die Pflanzen giesst. Calcium steht bei mir nicht mehr zur Verfügung. Das sinkt auf den Grund des Kübels in dem ich die Holzasche vorher gebadet habe. Ich traue dem Kalk in der Asche nicht recht. Zudem haben wir in unserer Gegend sehr stark kalkhaltiges Wasser.

Ich nehme meistens 1 – 2 dl Holzaschewasser pro 10 Liter Giesskanne. Es kommt auch darauf an, wie stark alkalisch dieses ist. Wenn vorhanden, füge ich diese Menge der Beinwell- oder Brennnesseljauche bei (1 Liter auf 9 Liter Wasser). Man kann beim Setzen der Pflanzen schon etwas Holzasche einhacken. Bei den Kartoffeln machte man früher „eine Handvoll Asche ins Loch und die Kartoffel darauf“. Etwelche Pflanzer schwörten darauf.

@hobbygaertnerin
Du meinst, dass Du zu wenig Holzkohle produzieren kannst. Über die Menge habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, und ich bin zum Schluss gekommen, dass ich den Versuch damit schön langsam angehen werde. Dem Kompost und dem Bokashi beigeben, finde ich gut. Direkt in den Garten „bringt nichts“. Der Kohlenstoff entzieht dem Garten die Nährstoffe und gibt diese erst sukzessive wieder frei, vielleicht dann nächstes Jahr. Dann ist aber die Kultur vorbei, und die Pflanzen hatten das Nachsehen. Im Kompost oder im Bokashi werden die Holzkohlepartikel mit Nährstoffen angereichert ehe sie in den Garten kommen.

Auch nächstes Jahr gibt es wieder Holzkohle. Ich bin froh, dass ich eine gewisse Kontinuität mit den anfallenden Stoffen einhalten kann. Wahrscheinlich machten es die Indios im Amazonas-Becken ebenso.

Liebe Grüsse Stieglitz

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Holzasche - wohin damit?

#29

Beitrag von emil17 » Fr 1. Feb 2013, 17:43

Zum Kalk in der Holzasche: Der Gehalt kann natürlich je nach Standort und Baumart schwanken; so wird Asche von Buchenholz auf Kalkboden mehr enthalten als Fichtenasche von einem Forst auf Buntsandstein oder Granit.
In Wasser wird Kaliumoxid durch Hydrolyse (K2O + H2O --> 2 KOH) und Kaliumkarbonat (Pottasche) durch Ausfällung des Karbonats mit dem Kalk (K2 CO3 + Ca(OH)2 --> CaCO3 + 2KOH) zu Kalilauge (Kaliumhydroxid). Die Ausfällung erfolgt natürlich auch noch mit dem im Wasser gelösten Kalk.
Holzaschenlauge ist also recht scharf und darf auf keinen Fall in die Augen gelangen, weshalb man eine Brille und auch Handschuhe tragen sollte.
Ein Brei aus frischer gesiebter Holzasche lässt sich gut vewenden, um alte Ölfarbe zu entfernen.
Den als Bodensatz anfallenden Kalkschlamm (in dem sich auch ein Teil des geringen Phosphatgehaltes als Ca-Phosphat befindet) kann man problemlos in den Garten geben, beim Abfall des pH-Wertes geht das Calcium als Hydrogencarbonat wieder in Lösung.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Holzasche - wohin damit?

#30

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 1. Feb 2013, 19:27

bei mir bekommt gerade jeder Obstbaum eine Ascheschublade voll mit Asche , wird ein weinig eingearbeitet und gut ist. Nass wird es ja von alleine und da wir hier ja tendenziell eher sauren Boden haben ist mir der Kalk anteil sehr lieb. Ich mach das nun seit 5 Jahren so und bis jetzt kann ich nichts negatives berichten :)

Antworten

Zurück zu „Bodenpflege, Humus, Kompost, Düngung“