Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

Grunling

Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#21

Beitrag von Grunling » Do 26. Jan 2012, 23:50

Die Idee mit dem Bauer und Pflug ist ja soweit ganz gut aber das Stückchen Garten glaub ich etwas zu klein. Der würde mich glaub ich auslachen :mrgreen:
Naja wenn du das vorher nicht verrätst. ;) Ich bin jetzt mal ein paar hundert qm ausgegangen, wo der Landwirt mal bei nem Abstecher drüber fahren kann und sich über den Kasten Bier dafür freut. Was der mit der Maschine schafft, macht man nicht eben mit der Hand. Wenn es für dich nicht passt, eben für diejenigen die still mitlesen.... nicht wahr*fingerzeig*?!

BernhardHeuvel
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Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#22

Beitrag von BernhardHeuvel » Fr 27. Jan 2012, 00:20

Wiederbelebung mit dem Pflug? :hmm:

Grunling

Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#23

Beitrag von Grunling » Fr 27. Jan 2012, 00:28

Ja, als erste Maßnahme bei einem extrem, bis in den B-Horizont hinein verdichteten schweren Tonboden.

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Theo
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Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#24

Beitrag von Theo » Fr 27. Jan 2012, 10:48

Grunling hat geschrieben:Ja, als erste Maßnahme bei einem extrem, bis in den B-Horizont hinein verdichteten schweren Tonboden.
Oder man hat ein paar Jahrhunderte Zeit ;)
Gruß
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roland
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Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#25

Beitrag von roland » Fr 27. Jan 2012, 13:57

Hi,
2 Dinge fallen mir noch auf und ein:
Du hast erfolgreich Tomaten gezogen - also sind doch Nährstoffe da, die Tomaten haben grossen Hunger!

Umgraben:
wenn eine gute Bodenstruktur da ist, wir die zerstört, ist aber eh nichts da, würd ich kein Grund gegen Umgraben sehen (außer der Arbeit ;) )

Regenwurm:
der Regenwurm frisst auch Humus! Die Zersetzung von Mist und co wird von Pilzen und Mikroorganismen vorgenommen, der Regenwurm frisst dann die dabei entstehenden Bakterienkolonien und so, mischt das ganze durch und gibt neue Organismen aus dem Darm mit dazu und so weiter - deshalb wird der Boden besser.
Aber: wird auf einen Boden mit ein bischen Humus eine große Menge Regenwürmer aufgebracht, ohne das die restlichen Mitbewohner da sind, kann sogar der Humusanteil abnehmen.

Daher: möglichst schnell dafür sorgen, das nur wenig verottendes Material im Boden ist (abbauende Organismen) und nur wenig neues Material an der Oberfläche regelmässig zersetzt wird. Dann können in tieferen Schichten die "aufbauenden Organismen" die Nährstoffe aufbereiten. In Fäulnissboden wächst das Gemüse nicht so gut, daher würd ich nur am Anfang mit Mist düngen und später sparsam -lieber mehr Fläche!

Roland

(PS: das was ich schreib hab ich aus den Büchern von France Harrar - bin noch am Stöbern, aber so viel hab ich bisher gelernt ;) )

BernhardHeuvel
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Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#26

Beitrag von BernhardHeuvel » Mo 30. Jan 2012, 12:24

Grunling hat geschrieben:Ja, als erste Maßnahme bei einem extrem, bis in den B-Horizont hinein verdichteten schweren Tonboden.
Entschuldige die harschen Worte - aber es ist wohl blanker Schwachsinn einen toten Boden noch weiter ermorden zu wollen. :ohm:

Bei verdichteten Böden wird am besten nicht mit dem Pflug, sondern mit einer Art Sauzahn für den Trecker gearbeitet. Das ist mehr oder weniger ein riesiger Haken, der durch den Boden gezogen wird und diesen dabei lockert - ohne ihn umzudrehen. MIr erschließt sich der Sinn nicht, die sauerstoffliebenden Bodenlebewesen in die sauerstoffarme Tiefe zu stürzen und die sauerstoffhassenden und vor allem lichtscheuen Bodenlebewesen ans Tageslicht zu befördern.

Wenn Du das Bodenleben umbringen willst, ist das der beste Weg. In der modernen Landwirtschaft soll ja alles abgetötet werden. Nur wenn Du den Boden wiederbeleben willst, dann verzichte auf das Pflügen! Sonst mußt Du nämlich jedes Jahr pflügen - oder der Boden verdichtet sich immer weiter.

Gepflügt wird nur, wenn die oberflächliche Pflanzenschicht abgeschält werden soll - etwa 10 cm tief. Alles andere ist bodenbiologisch gesehen reiner Unfug.

Also, nehme einen Tiefenlockerer als Maschine oder Sauzahn für die Handarbeit.

Sauzahn:
Bild
http://www.feinewerkzeuge.de

Tiefenlockerer für den Traktor:
http://www.traktorpool.de/media/6730/12 ... quality=80
traktorpool.de

Gibst auch in einer schweren Ausführung für Bagger.

Wenn Du das Gelände dann entlang der Höhenlinien! mit diesem Gerät durchzogen hast, dann mußt Du unbedingt Tiefenwurzler pflanzen. Dazu eignet sich vor allem die Lupine und Beinwell, weil diese auch Stickstoffe binden und weil sie ein super Mulch für die nächsten Pflanzschritte abgeben.

Viele Grüße
Bernhard

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Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#27

Beitrag von Thomas/V. » Mo 30. Jan 2012, 14:04

Entschuldige, Bernhard, aber der Sauzahn ist grade für verdichteten, schweren Boden völlig ungeeignet.
Du kannst den nicht mal so tief in diesen Boden reinbekommen, wie es sein muß, geschweige denn das DU den Ziehen kannst.
Schon auf meinen jahrelang bewirtschafteten Beeten, die sicherlich wesentlich lockerer und humoser sind, habe ich ganz schön zu tun, den Sauzahn reinzubekommen und zu ziehen. Meine Wiese würde da drüber lachen und den keine 5cm rein lassen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#28

Beitrag von Grunling » Mo 30. Jan 2012, 15:47

Der Sauzahn wirkt lange nicht so auflockernd wie ein Pflug in selber Größenordnung. Und durch einmal pflügen und grubbern stirbt so ein Boden nicht. Ein toter Boden ist etwas anderes. Vielleicht werden die Reste des noch vorhandenen Bodenlebens gestört, aber nicht für alle Zeit vernichtet. Im Gegenteil gehe ich davon aus, dass dadurch die Grundvoraussetzung für eine schnelle Bodenregeneration geschaffen sind, wie Sauerstoff in der Bodenluft und eine verbesserte Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen. Ein ähnliches Ziel erreicht man auch ausschließlich über Bepflanzung und (Dauer)Humusaufbau, nur dauert es viel länger.
Nochmal, es geht hier um einen richtig hart verdichteten Boden, in den man kaum mit dem Spaten kommt. Flächen, die seit Jahren brach liegen und keine nennenswerte Vegetation hervorgebracht haben.

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Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#29

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 30. Jan 2012, 18:35

Wer kennt dieses "Rigolen"?
In alten Gartenbüchern wird es beschrieben, in einem You-tube Video hab ich es als franz. Biointensivmethode nach Alan Chadwick gesehen.
Ich hab auch über viele Jahre mit Mulchen, Lockern mit dem Sauzahn meinen Garten bewirtschaftet, musste wegen einer Wasserleitung graben und war entsetzt, wie wenig tief unser Gartenboden wirklich gelockert war.
Und dann schleichen sich die Bilder von einem Meter dicken Humusprofilen in meine Gehirndwindungen und ich frag mich, was macht wirkliche Bodenfruchtbarkeit?

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Re: Will toten und ausgelaugten Boden wiederbeleben

#30

Beitrag von Theo » Mo 30. Jan 2012, 19:07

hobbygaertnerin hat geschrieben:Ich hab auch über viele Jahre mit Mulchen, Lockern mit dem Sauzahn meinen Garten bewirtschaftet, musste wegen einer Wasserleitung graben und war entsetzt, wie wenig tief unser Gartenboden wirklich gelockert war.
Und dann schleichen sich die Bilder von einem Meter dicken Humusprofilen in meine Gehirndwindungen und ich frag mich, was macht wirkliche Bodenfruchtbarkeit?
Eine wirklich tiefe Lockerung und dann Gründüngung mit entsprechenden, tief wurzelnden Pflanzen dürfte den Prozess beschleunigen.
Gruß
Theo

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