Gruenduengung

Adjua
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Re: Gruenduengung

#11

Beitrag von Adjua » Fr 28. Dez 2012, 14:50

Sabi(e)ne hat geschrieben:Doch, im Labor geht das recht einfach, indem man den (Luft)Stickstoff radioaktiv macht.
Dann kannst du ziemlich genau nachweisen, was aus dem Boden und was aus der Luft kommt.
Radioaktiv, ganz einfach, ok. Und, hat das jemand gemacht?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gruenduengung

#12

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 28. Dez 2012, 15:31

hallo!

Ooch....
Ich hatte immer gedacht, die Bakterien in den Knöllchen "erzeugen" den Stickstoff - war wohl ein Irrtum?

liebe Grüße!

Sabi(e)ne
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Re: Gruenduengung

#13

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 28. Dez 2012, 16:27

@Adjua: wenn ich einen unbegrenzten Springerlink account hätte, würd ich dir gern entsprechende Studien raussuchen, aber da ich keinen habe, kann ich es schlicht nicht. :engel:
(und ja, es gibt radioaktive Isotope des Stickstoffs für Meßzwecke).
Nachtrag: bei Schilddrüsenuntersuchungen trinkst du ja auch radioaktiv gemachtes Kontrastmittel)
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Re: Gruenduengung

#14

Beitrag von Adjua » Fr 28. Dez 2012, 19:31

Sabi(e)ne hat geschrieben:@Adjua: wenn ich einen unbegrenzten Springerlink account hätte, würd ich dir gern entsprechende Studien raussuchen, aber da ich keinen habe, kann ich es schlicht nicht. :engel:
(und ja, es gibt radioaktive Isotope des Stickstoffs für Meßzwecke).
Nachtrag: bei Schilddrüsenuntersuchungen trinkst du ja auch radioaktiv gemachtes Kontrastmittel)
Sabine, ich zweifle nicht daran, dass das geht, sondern nur daran, dass es unaufwändig ist. Selbst die Schilddrüsenuntersuchung ist deutlich unaufwändiger von der Versuchsanordnung.

http://www.oekolandbau.de/fileadmin/red ... _44neu.pdf

Da steht beispielsweise, dass der Stickstoff aus der Luft nur dann in den Boden gelangt, wenn im Boden zuwenig davon vorhanden ist - anscheinend, weil es energieaufwändiger ist, Stickstoff aus der Luft einzulagern, als gleich aus dem Boden zu nehmen.

Stelle ich mir nicht so einfach vor, das ordentlich zu erforschen, unter welchen Bedingungen wieviel N von woher eingelagert wird ...

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gruenduengung

#15

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 28. Dez 2012, 20:08

hallo!

scinexx -
scinexx hat geschrieben:Von wirtschaftlicher Bedeutung ist diese Symbiose im Zusammenhang mit der Gründüngung. Da überschüssiges Ammonium wieder ausgeschieden wird, nimmt der Stickstoffgehalt des Bodens zu.
??

liebe Grüße!

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Re: Gruenduengung

#16

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 28. Dez 2012, 20:34

Da steht beispielsweise, dass der Stickstoff aus der Luft nur dann in den Boden gelangt, wenn im Boden zuwenig davon vorhanden ist - anscheinend, weil es energieaufwändiger ist, Stickstoff aus der Luft einzulagern, als gleich aus dem Boden zu nehmen.
Was anderes sag ich doch auch gar nicht - Stickstoff aus der Luft ist ein Notbehelf für die Pflanzen, erfunden in extrem schlechten Gegenden, um wenigstens ein Mindestmaß zum Überleben und Blühen und Fruchten zu bekommen.
Wir können auch allein nur von Kartoffeln leben, aber mit Milch oder Eiern dabei wird es deutlich einfacher und gesünder - anders machen es die Pflanzen auch nicht.
Außerdem müssen die entsprechenden Bakterien vorhanden sein - was sie nicht überall sind.
Und wenn genug bodenbürtiger Stickstoff da ist, sehen die vorhandenen Bakterien auch keinen Anlaß, tätig zu werden.
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Re: Gruenduengung

#17

Beitrag von emil17 » Fr 28. Dez 2012, 20:45

Es gibt zwar radioaktive Stickstoffisotope, aber die haben viel zu kurze Halbwertszeiten, als dass man sie dazu verwenden könnte, den Weg des Stickstoffes in den Boden zu dokumentieren. Statt dessen nimmt man Stickstoff mit einem anderen Verhältnis der stabilen Isotopen als der gewöhnliche Luftstickstoff, d.h mit 15N angereicherter Stickstoff, und kann dann das Isotopenverhältnis massenspektrometrisch in Stickstoffverbindungen nachweisen.
Die Knöllchenbakterien der Leguminosen binden Luftstickstoff, aber in Boden mit zuviel Stickstoff sind Leguminosen wenig konkurrenzfähig und die Pflanzen können selbst steuern, wieviele Bakterienaktivität sie haben - die Wurzelknöllchen sind sehr "teuer* bzw. energiehungrig.
Stickstoff ist wie alles im Boden im Fliessgleichgewicht - er wird als N2 wieder freigesetzt durch Bakterien, die in allen Böden vorkommen und dort Gegenspieler der Leguminosen und bodenbewohnenden Blaualgen und anderen Bakterien sind, die den Luftstickstoff in den Boden einbringen. Ein Teil kommt mit dem Niederschlag in den Boden (z.B. ausgewaschene Stickoxide nach Gewittern). Was als Tierdünger in den Boden kommt, stammt ursprünglich von Pflanzen, muss hier also nicht gesondert betrachtet werden.
Wenn man Leguminosen fördern will, sollte man vor allem Phosphat düngen.
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Re: Gruenduengung

#18

Beitrag von Adjua » Fr 28. Dez 2012, 21:03

Emil, meine Fragestellung war, ob in einer Mischkultur Starkzehrer von gleichzeitig angebauten Leguminosen profitieren können, oder nicht ...

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Re: Gruenduengung

#19

Beitrag von emil17 » Sa 29. Dez 2012, 08:17

Adjua hat geschrieben:Emil, meine Fragestellung war, ob in einer Mischkultur Starkzehrer von gleichzeitig angebauten Leguminosen profitieren können, oder nicht ...
Ach ja ...
Der Exkurs sollte Sabines Frage erläutern.
Es ist nicht üblich, denn der Stickstoff aus den Wurzelknöllchen kommt zuerst der Wirtspflanze zugute, den anderen Pflanzen also erst nach deren Absterben. Der Stickstoffeffekt durch Leguminosen geht zurück, wenn schon viel da ist. Ausserdem lassen die Starkzehrer den Hülsenfrüchten zuwenig Licht und Platz. Deshalb besser Fruchtwechsel.
Im Hausgarten spricht nichts dagegen, Kohl und Stangenbohnen durcheinanderzupflanzen ... ausser die erschwerte Ernte.
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Re: Gruenduengung

#20

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 29. Dez 2012, 10:49

hallo!

So ganz sicher bin ich mir nicht - mein Englisch ist aber auch nicht sooo gut, trotzdem verstehe ich diese 2 Artikel so, dass eben doch auch lebende Legumninosen Stickstoff abgeben bzw. andere Pflanzen da irgendwie ran kommen.
ist ja auch eine sehr altbewährte Art, Getreide anzubaun, von daher kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass da gar nix dran ist....

Also: der eine Artikel, den ich gefunden hab, der steht hier im Forum - "Obstbaum plus Stickstoff-Fixierer?" ganz unten von mirandola verlinkt.
Der andere liest sich so: klick

wie gesagt, leider nur auf Englisch - aber vielleicht interessant.
"intercropped" heißt doch "dazwischen gepflanzt", oder nicht?

liebe Grüße!

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