Aufsetzen eines Komposthaufens

donnawetta
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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#11

Beitrag von donnawetta » Mi 27. Jun 2012, 16:08

Ich bin gerade dabei, einen Garten neu anzulegen. Es ist mein erster, daher bin ich in vielen Dingen noch unsicher. Da ich ihn momentan noch nicht voll bewirtschaften kann (nur sehr begrenzte Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln), überbrücke ich die Zeit erst mal mit mit Gründüngung (Phacelia, Saubohnen, Werbsen und Wicke).

Die Kompostmiete habe ich nach M.L. Kräuter Ende Mai angelegt. Da ich anfangs nur gefällte Nadelbäume zur Verfügung hatte, wurde der Haufen zunächst mit einer Schicht Zweige und Zweighäcksel begonnen. Darauf kam eine Mischung aus abgelagertem Laub, Grasschnitt und Erde (alles aus anderen Gärten, da ich bis jetzt nur einen Acker, ein paar Nadelbäume und Holunder habe). Neben Kompoststarter werfe ich seit Anfang Juni auch Gemüse- und Obstabfälle auf den Haufen, die ich dann mit kleingeschnittenem Grün und Zweigen vom Holunder und etwas Mutterboden dünn bedecke. Wenn es trocken ist, gieße ich den Haufen, wenn es regnet, lasse ich ihn in Ruhe. Abgedeckt habe ich ihn nicht. Er hat sein Volumen seit dem Aufschichten auf ungefähr 2/3 der ursprünglichen Größe verringert und verhält sich ansonsten so unauffällig, dass ich vollkommen verunsichert bin, ob er funtkioniert. Es riecht nicht, es sind nur ganz, ganz vereinzelt Fliegen dran und wenn ich mit der Mistgabel reinpiekse, kommen manchmal Asseln oder Ameisen aus den Löchern. Im unteren Bereich wächst Gras auf dem Haufen. Klings das für Euch nach einem zu trockenen Kompost? Oder ist das normal? Sollte ich den Haufen mal öffnen? Und was müsste ich dann sehen, wenn alles optimal ist? Entschuldigt die blöde Frage, aber ich finde in meinen Büchern leider keine Antwort.

kleinesLicht
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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#12

Beitrag von kleinesLicht » Mi 27. Jun 2012, 16:21

Klingt doch schonmal nicht schlecht :)

Wenn du den Platz dafuer hast, kannst du ihn ja umsetzen. Brauchen wirst du ihn ja im Herbst, so hast du eventuell die Chance, mehr gebrauchsfaehigen Kompost zu "ernten".

Ameisen sind - in der Wurmkiste, im Kompost sollte es genauso sein - ein Zeichen fuer Trockenheit. Meiner Erfahrung nach trocknet Kompost gerne ein bißchen aus.

Du koenntest etwas Bentonit zusetzen, das gibt es recht billig als Katzenstreu. Das Zeug nimmt Wasser auf und speichert es recht gut. Die Tonmineralien brauchen die Kompostwuermer fuer ihren Job.

Bei mir kommt alles auf den Kompost. Als ich noch mein Mini-Reihenhaus-Grundstueck hatte, sah alles sehr gepflegt aus, weil ich jeden Fitzel Gruen fuer den Kompost brauchte. Immer mal umruehren, damit das Zeug nicht zusammenpappt und fault ist guenstig.
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#13

Beitrag von luitpold » Mi 27. Jun 2012, 16:30

verhält sich ansonsten so unauffällig,
das ist imho ein gutes zeichen.
schau einfach rein, sollte oben eher trocken sein nun nach unten immer reifer = dünkler und waldbodenähnlich sein.

umsetzen würde ich nur wenn du ihn bald zum düngen brauchst, sonst verlierst du zu viele nährstoffe beim umsetzen, das rottet dann einfach runter und es beleiben einige kübelchen komposterde, wäre schade darum.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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emil17
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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#14

Beitrag von emil17 » Mi 27. Jun 2012, 17:38

Man kann aus einem Komposthaufen eine Apothekerwissenschaft oder auch eine Religion machen.
Ich beachte jeweils nur folgendes:
Was verrotten kann und keinen bessern Zweck hat, kommt drauf, von den verdorbenen Spaghettis über die Kohlblätter und das Herbstlaub bis zum Hühnermist. Ab und zu ne Handvoll Erde dazu schadet nichts.
Wenn ich Zeit habe, schneide ich das lange Zeug von Hand kurz. Dazu gibts einen genialen Hand-Kompostschneider; ein Gertel und ein Haublock tun es aber auch.
Keine Dornenzweige, weil man sich daran noch Jahre später im Garten ekelhaft stechen kann.

Wenn der Haufen innen matschpampig wird und stinkt, ist er zu nass und man muss mehr Stroh oder ähnliches beimischen. Deshalb auch nicht die 12 Liter sauer gewordenen Reissalat vom WG-Fest einfach so draufkippen. Achtung bei frischem Zierrasenschnitt, den gebe ich lieber als Mulch zwischen das Gemüse.
Wenn der Haufen zu trocken ist, ein paar Eimer Wasser drüberkippen und dann mit altem Heu oder Gras zudecken.
Man kann den Haufen durcharbeiten, man kann es aber auch sein lassen.

Das merkt man alles von selbst, wenn man kein ganz stumpfer Zeitgenosse ist. Einfach machen und nicht jeden möglichen Fall theroretisch voraussehen wollen!

Kompostierhilfen jeglicher Art sind gut für den Verkäufer. Gut ist Urgesteinsmehl, wenn man Kalk- oder Moorboden hat; am billigsten kommt man dazu, wenn man nach dem Schlamm der Steintrennmaschinen eines Steinhauerei- oder Grabsteinbetriebes fragt. Zur Not geht auch ungewaschener Bruchsand. Es gibt auch Leute, die streuen Mehl aus bei Vollmond geernteten Algen und dergleichen Zeugs in den Kompost; das hilft so sehr wie man dran glaubt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#15

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 27. Jun 2012, 18:32

Ich versuche dieses Jahr die Papierschnitzel mit zu verkompostieren.
Wie es nicht geht, das hab ich im letzten Jahr gesehen, jetzt hoffe ich, dass ich es so mache, dass es gehen könnte.
Der Kompost ist auf alle Fälle immer viel zu wenig.
Seit für die Beerensträucher auch was abfällt, wächst auch oben mehr Frucht.
Die Zuccinis wachsen heuer in einem Komposthaufen, die Pflanzen schöpfen dort so aus dem Vollen, da sehen die anderen Zuccinis direkt mager aus.
Mich würd interessieren, wie schafft ihr genügend Kompostmaterial herbei, um für alle Gartenpflanzen was zu haben.
Gruss
hobbygaertnerin

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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#16

Beitrag von michi » Mi 27. Jun 2012, 19:51

seit ich mein hochbeet habe , hab ich fast zuviel komposterde.
das hochbeet ist imgrunde ein riesiger komposthaufen mit bretterrahmen.
hinein kommt ca alle 3 jahre sämtlicher strauchschnitt, blätter der bäume und sträucher, der inhalt der 2 kompostbehälter und sonstiges kompostierbares. das stroh aus dem hühnerauslauf kommt eher in die mitte, da treiben körner nicht immer wieder aus.
alle drei jahre wird das hochbeet geleert, der kompost überall verteilt.

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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#17

Beitrag von kleinesLicht » Mi 27. Jun 2012, 23:11

hobbygaertnerin hat geschrieben: Mich würd interessieren, wie schafft ihr genügend Kompostmaterial herbei, um für alle Gartenpflanzen was zu haben.
Gruss
hobbygaertnerin
Ich hole mir jede Woche zehn Getreidesaecke voll Rasenschnitt vom Fussballplatz :aeh: Mag manch Einer fuer bekloppt halten, aber ich brauch' sie halt. Vier verteilen wir im Huehnerauslauf, drei nehme ich zum Mulchen und drei fuer die Komposter. Die brauche ich zum Mischen fuer die Katzenklo's der Kaninchen, da sind Spaene drin. Funktioniert m.E. bestens.

Im Garten sind die Ordnungsfanatiker froh, wenn sie Rasen- und Heckenschnitt und im Herbst ihr Laub bei mir unter die Fichte kippen koennen.
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#18

Beitrag von kleinesLicht » Mi 27. Jun 2012, 23:13

hobbygaertnerin hat geschrieben:Ich versuche dieses Jahr die Papierschnitzel mit zu verkompostieren.
Gruss
hobbygaertnerin
Die nehme ich als Fuellmaterial fuer die Wurmkiste, funktioniert prima und sind schnell umgesetzt.
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#19

Beitrag von donnawetta » Do 28. Jun 2012, 13:04

Danke für Eure Antworten. Vermutlich stimmt's - ich sollte keine Wissenschaft daraus machen und einfach noch ein bisschen mehr gießen. Vielleicht hole ich mir irgendwas zum luftdurchlässigen Abdecken, damit die Feuchtigkeit besser hält. Ich glaube, wir haben aus Angst vor dem stauenden Effek des Löß einfach eine zu starke Drainage gebastelt, die wäre wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen.

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Re: Aufsetzen eines Komposthaufens

#20

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 28. Jun 2012, 15:27

Hallo kleines Licht-
wie verfütterst du Papier an die Würmer- eingeweicht, kleingeschnitzelt, kannst du eine grobe Fütterungsrichtline beschreiben.
Hab eine Wurmkiste - und muss mich noch in die Kompostwurmfütterung einarbeiten.
Gruss
hobbbygaertnerin

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