Herbst: Beet mit Mist ausstatten

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luitpold
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Re: Herbst: Beet mit Mist ausstatten

#11

Beitrag von luitpold » Fr 21. Okt 2011, 11:39

Stickstoffdüngung
Eine umweltfreundliche Stickstoffdüngung richtet sich nach dem Bedarf der Pflanzen und dem bereits
im Boden vorhandenen Nährstoffvorrat. Eine Überversorgung mit Stickstoff setzt den Ernährungswert
und die Haltbarkeit von Gemüse herab und macht die Pflanze anfälliger für Krankheiten. Zudem ist
Stickstoff in besonderem Maße auswaschungsgefährdet. Der Gehalt an pflanzenverfügbarem Stickstoff (N)
kann sich innerhalb weniger Wochen je nach Kultur und Witterung verändern.

Gemüsegartenböden sind mit ihrem hohen Humusgehalt große Stickstoffspeicher.

Alleine aus diesem Reservoir werden jährlich beträchtliche Mengen an Stickstoff gelöst und somit pflanzenverfügbar, im
Mittel 6 - 10g N/m2
jährlich, bei hohem Humusgehalt bis zu 25 g N/m2!

Die Stickstoff-Freisetzung erfolgt jedoch nicht bedarfsangepasst. Die Nachlieferung reicht in Zeiten
hohen Bedarfs oder bei geringer Bodenaktivität (Frühjahr) nicht immer aus. Andererseits erfolgt die
Mineralisierung auch in Zeiten geringen Pflanzenbedarfs (Herbst, Winter), was punktuell zu hohen
Stickstoffausträgen ins Grundwasser führen kann. Verschärfend ist dabei der Umstand, dass viele
GärtnerInnen im Herbst düngen und umstechen, wodurch die Mineralisierung zusätzlich angekurbelt wird.
Durch den Anbau einer Gründüngung wird dagegen der Rest an mineralisiertem Stickstoff von den
Pflanzen gebunden und vor dem Auswaschen geschützt.
Zuviel an löslichem Stickstoff im Boden führt auch zu Nitratanreicherung in der Pflanze. Durch
Kulturmaßnahmen lässt sich dieser Anreicherung begegnen:
● Blattgemüse nicht auf frisch gedüngten Beeten anbauen.
● Sechs Wochen vor der Ernte sollte nicht mehr gedüngt werden.
● Wenn die Sonne kräftig scheint, verarbeiten die Pflanzen Nitrat rasch weiter. Das Glas von
Gewächshäusern und Folientunnel schluckt einen Teil des Lichts, damit steigt der Nitratgehalt.


http://www.landnet.at/article/articleview/52835/1/16869
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kleinesLicht
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Re: Herbst: Beet mit Mist ausstatten

#12

Beitrag von kleinesLicht » Fr 21. Okt 2011, 12:21

Luitpold, ich erahne, was du mit deinem Beitrag sagen willst.

Ich moechte ein ABER anbringen. Die Bodenlebewesen benoetigen fuer ihre Arbeit und fuer ihre eigene Entwicklung Stickstoff (Eiweiss etc.), der wird ueber den Mist eingetragen. Ein hoher Strohanteil sorgt fuer einen hohen Kohlenstoffanteil im Mist und der wiederum bindet Stickstoff. Sicher sind die Bodenorganismen im Winter traeger als zu waermeren Zeiten, aber auch sie "speichern" Stickstoff in koerpereigener Substanz. Wenn sich also im Herbst doch noch ein paar Bodenlebewesen einfinden und gemaess erhoehtem Nahrungsangebot vermehren, wird doch auch Stickstoff gebunden, der erst wieder frei wird, wenn die Tiere, Mikroorganismen, Bakterien usw. absterben. Mit einer Bodenabdeckung kann man Waerme laenger im Boden halten und diesen Prozess auch hinauszoegern. So habe ich das System verstanden, Irrtum vorbehalten.

Im letzten Winter hatte ich unter einer Mulchdecke, mit Ausnahme von ein paar Wochen extremer Kaelte, immer aktive Kompostwuermer und im Fruehjahr richtig guten Boden. Gruenduengung friert doch auch ab und wenn die ueber den Winter verrottet und zersetzt wird, wo bleibt da der freiwerdende Stickstoff?
viele Grüße
ein kleines Licht

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luitpold
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Re: Herbst: Beet mit Mist ausstatten

#13

Beitrag von luitpold » Fr 21. Okt 2011, 13:26

ich wollte nur ein wenig gegurgelte information in den faden werfen, nicht mehr.
den schwerpunkt sehe ich bei kulturnaher und vegetationsnaher düngung.
mulch oder gründüngung im winter halte ich für empfehlenswert.
mist würde ich nur relativ kurz (4-10wo) rotten lassen, weil sonst zu viel N in die luft und das grundwasser gerät und m.m. nach resourcenverschwendung ist.


lg
luitpold
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Thomas/V.
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Re: Herbst: Beet mit Mist ausstatten

#14

Beitrag von Thomas/V. » Fr 21. Okt 2011, 13:58

mist würde ich nur relativ kurz (4-10wo) rotten lassen, weil sonst zu viel N in die luft und das grundwasser gerät und m.m. nach resourcenverschwendung ist.
also wäre dann doch das, was mein Opa immer gemacht hat (und wo ich in den Herbstferien den Handwagen schieben mußte :lol: ) richtig?
der hat Kaninchenmist vom Sommer im Oktober beim Umgraben mit eingegraben (nagut, Umgraben muß ja nicht sein, wenn man immer mulcht und gesundes Bodenleben hat)
kulturnaher und vegetationsnaher düngung.
dabei kann man sich sogar an der konventionellen Düngevorschrift orientieren, denke ich

seit ich z.B. den Kohlpflanzen nicht im Frühling "volle Dröhnung" gebe, sondern im Sommer, wo "Kopfdüngung" empfohlen wird, ne schöne Schaufel Hühnerkompost gebe, sind die Kohlköpfe größer, fester und gesünder als früher, wo ich nur im Frühjahr Kompost und im Herbst Mist gegeben habe, dazwischen aber gar nichts
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Herbst: Beet mit Mist ausstatten

#15

Beitrag von kleinesLicht » Fr 21. Okt 2011, 15:52

So bin ich mit meinen Gurken verfahren. Nach dem Pflanzen duenn gemulcht, dann nochmal etwas dicker und im Juli gab es dann auf den Mulch Enten- und Huehnermist. Ich hab keine Ahnung, wie die normale Erntemenge bei Gurken ist, aber ich war ueber meine 27kg auf ca. sieben lfd. Metern sehr zufrieden. War nur eine Reihe, zu eng gepflanzt und an einem Maschendrahtzaun rankend.
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: Herbst: Beet mit Mist ausstatten

#16

Beitrag von Sarek » Di 25. Okt 2011, 15:11

Vielen Dank schonmal für die Informationen. Der Boden wird hoffentlich demnächst analysiert. Ich stelle die Ergebnisse dann hier zu Diskussion.
Grüße
Sarek

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