Verticillium Welke

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Florian
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Verticillium Welke

#1

Beitrag von Florian » Do 13. Aug 2015, 01:36

Speziell in unserem Fall bei Erdbeeren :)

Ich lese mich jetz schon tagelang durch laange laange Versuchsreihen,und Wissenschaftliche Arbeiten, ist auf jedenfall ein sehr interessantes Thema.

Aber auch etwas kompliziert ....

Hat von euch schon wer versucht Pflanzen, wenn auch keine Erdbeeren, mit diversen Antagonisten zu "Impfen" ?

Ich weis viele sind der Meinung das man das mit Kompost, gesunden Bodenleben etc. doch garnicht braucht.
Aber hier gehts um größere Flächen, sehr sandige trockene Standorte, die noch dazu meist alle 2 Jahre getauscht werden.

Mit Bodenverbesserung tut man sich da schwer, was nicht bedeutet das wir es nicht versuchen :opa:

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kraut_ruebe
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Re: Verticillium Welke

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Do 13. Aug 2015, 07:26

zur welke hab ich keine erfahrung. und auch nix an tieferen berichten dazu gelesen.

aus dem bauch heraus würd ich, da es erdbeeren sind, den boden saurer machen. ich könnte riesige mengen fichtennadeln haben, die würd ich unterarbeiten oder aufschütten, je nachdem ob grad die pflanzen getauscht werden oder nicht. wie gross ist gross? (wegen der machbarkeit?) hast du was saures (eichenlaub, fichtennadeln...)?

pflanzen beimpft hab ich auch noch nicht. ich versuchs grad mit dem boden, aber das steht am anfang und ich kann kein ergebnis davon präsentieren, nur ne annahme. aus dem was ich mir an infos zusammengesucht hab, würd ich gern anregen das was ich grad mach zu durchdenken:

alley cropping mit resistenten und wenn geht noch zur zweitnutzung geeigneten bäumen. zB wildbirne, weide, eiche, was für deinen boden halt grad passt und dazu noch in dein gesamtkonzept passen kann.

du hast dann langfristig die wurzelausscheidungen, die eigentlich helfen müssten, und dazu erosionsschutz und nährstoffe und wasser aus der tiefe transportiert. laubfall der den boden düngt und im winter die pflänzchen vor kahlfrost schützt.

ist nur so ne idee. aber falls es dem wissen um die welke nicht entgegensteht, wärs vielleicht ne möglichkeit.
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Mika
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Re: Verticillium Welke

#3

Beitrag von Mika » Do 13. Aug 2015, 09:07

Die Welke tritt hauptsächlich bei Trockenstreß auf. Du hast Sandboden... das wird nicht leicht.
Kannst Du irgendwie ein wasserspeicherndes Medium einarbeiten? Eventuell Schafsvlies? (Oder Lehm? Vermiculit etc...?) Dann fällt der Trockenstreß nicht so groß aus. (Du kannst ja mal ein oder zwei Versuchsreihen starten, beim nächsten bepflanzen)
Es gibt Erdbeersorten die resistenter als andere, gegenüber der Welke sind.
Und eine Beschattung mit Bäumen/Sträuchern wäre auch sehr gut. Alles was den Streß der Erdbeerpflanzen mindert.
Ah, ich hab grad was nettes gefunden, Ernterückstände von Brokkoli einarbeiten, das mag der Pilz im Boden nicht
Im Falle des Brokkoli sind dies die beim Abbau von Glucosinolaten entstehenden Isothiocyana
von da https://www.al.hs-osnabrueck.de/uploads ... len_01.pdf
Und dort meinen sie auch, daß Kalkstickstoff gegen pilzliche Bodenerreger hilft (bei der Welke wurde es allerdings noch nicht ausprobiert).
Kalkstickstoff -> https://de.wikipedia.org/wiki/Calciumcyanamid

Ich würde den Boden eher nicht ausäuern. Erdbeeren brauchen 5,5 bis ca, 6,5. Sonst haben die noch mehr Streß.

Zusatz: der Pilz überlebt ca. 10 Jahre im Boden. :ohoh:

Florian
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Re: Verticillium Welke

#4

Beitrag von Florian » Do 13. Aug 2015, 13:35

Mahlzeit,

Flächenmäßig sind es um die 2 Hektar, geht also alles schnell ins Geld, Kalkstickstoff wäre praktikabel, aber unerprobt.
ICH hab die Finazen nicht das zu erproben :mrgreen:

Ausserdem bringt Kalk bei Erdbeeren fast immer "unausgeglichenheit"

Den Bericht von den Fachhochschule Osnabrück kenn ich.

Es geht hald wirklich um die Fläche, generell geht das nicht nur mit Broccoli, eigentlich egal was verottet , die entstehenden Nebenprodukte der Rotte Schaden dem Pilz.

Auf solchen Flächen ist also soweit nur praktikabel, gründünger einarbeiten.
Das machn wir, sehr intesiv, heuer 4 mal gesäht und eingearbeitet.

Senf,Ölrettich,Weidelgras michung, Tagetes... problem ist wiederum die trockenheit, es verottet schlecht. Im moment haben wir seit Wochen 40 grad und keinen Regen.

Nächstes Problem, wir Pflanzen unsere eigenen Pflanzen, die sicherlich nicht ganz
frei von dem Erreger sind :mrgreen:

Das ist nartürlich schlecht, aber bis dato immer billiger gewesen als Saatgut zu kaufen, ausserdem gibt es in ganz Ungarn kein garantiert sauberes Pflanzgut.

Bacillus amyloliquifaciens und Trichoderma harzianum T58, sind ja mittlerweile erprobt, und werden von glaubhaften Firmen erzeugt bzw vertrieben.

Tauchbehandlungen vorm Pflanzen sind machbar, und bleiben Finanziell im Rahmen, wollte eig nur wissen ob schon jemand Erfahrungen damit gemacht hat.

Florian
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Re: Verticillium Welke

#5

Beitrag von Florian » Do 13. Aug 2015, 13:41

Mika,

10-15 Jahre wenn du nicht gerade eine der 350 oder mehr Wirtspflanzen in den Zeitraum drinnen hast :mrgreen:
Erforscht wurden aber auch nur die Pflanzen die "relevant" sind wer weis wie viel Beikraut Gräser etc. den für neue viele Jahre aktivieren :)

Man muss also damit leben, sofern es irgendwie möglich ist.

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