Wölfe

Manfred

Re: Wölfe

#361

Beitrag von Manfred » Do 8. Mai 2014, 22:05

Hier der Link:
http://www.polskiwilk.org.pl/download/M ... 202005.pdf

In der Tabelle auf Seite 8 oben sind die gerissenen Tiere nach Region für die Jahre 2000-2003 aufgelistet.
"owce" sind Schafe
"bydlo" sind Rinder

Von 2321 Rissen waren 588 Rinder. Also gut 25 %
Die meisten gerissenen Rinder gab es mit 255 in der Woiwodschaft Podlachien.
Das ist die Region ganz im Nordosten, an den Grenzen zu Litauen und Weißrussland.


matt23
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Re: Wölfe

#363

Beitrag von matt23 » Do 22. Mai 2014, 13:57

Nun gibts wohl auch in Deutschland die ersten Wolfsübergriffe auf Rinder:
http://www.bild.de/regional/chemnitz/wo ... .bild.html
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Little Joe
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Re: Wölfe

#364

Beitrag von Little Joe » Do 22. Mai 2014, 14:17

matt23 hat geschrieben:Nun gibts wohl auch in Deutschland die ersten Wolfsübergriffe auf Rinder:
http://www.bild.de/regional/chemnitz/wo ... .bild.html

... Bild sprach als erstes mit dem Toten. :roll:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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poison ivy
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Re: Wölfe

#365

Beitrag von poison ivy » Do 22. Mai 2014, 14:21

Manfred hat geschrieben:Ah. Dass in Polen 6 Millionen Rinder in irgendwelchen Ställen stehen und der Großteil davon wohl außerhalb der Wolfsgebiete ist also relevant für die Weidehaltung in den Wolfsgebieten?
lass einen absoluten Diletanten eine Frage einwerfen:
wieso Weidehaltung in Wolfsgebieten?
das klingt so sinnvoll, wie mich in einen Ameisenhaufen zu stellen,
und dann zu jammern, wenn ich gebissen werde

lass mich gleich noch eine *huestel* Detail-Statistik einstellen:
Kumpel hat Luchse auf'm Grundstueck (lt Wildkamera)
von seinen 9 Kuehen und Kaelbern wurden genau 'Null' durch Luchse angefallen
daraus schliesse ich, dass Luchse fuer Kaelber keine Gefahr darstellen :hmm:
andere Mini-Statistiken kann ich leider nicht bieten, Woelfe haben wir nicht (wissentlich),
ich hab zwar Coyoten aber keine Kuehe, Kumpel hat Kuehe aber keine Coyoten,
hmm, vielleicht sollte ich schliessen, dass Kuehe Coyoten vertreiben?

es ist doch voellig fruchtlos ueber Statistiken zu diskutieren,
solange die Zahlen nicht bestaetigt, sondern beliebig falsch oder sogar wissentlich gefaelscht sind
wieso sollte Polen Statistiken bestaetigen, die wilde Hund als Missetaeter darstellen,
oder bestaetigen, dass Wolfs-/Hunde-an-oder-uebergriffe erst nach dem Ableben der Kuh erfolgen?
dafuer kriegen sie nun mal keine Kohle
fuer von Woelfen gemeuchelte Kuehe potentiell schon
gleiches fuer den netten deutschen Bauern mit Hofladen
wieso sollte der zugeben, dass seine vom wilden, boesen Wolf gerissene Mutterkuh
tatsaechlich vom besoffenen Nachbarn umgefahren und dann von den Koetern der Umgebung angenagt wurde?
solche 'News' bringt nicht mal das lokale Werbeblaettle, geschweige denn eine groessere Regionalzeitung
und solche News bringen schon 2x keine neugierigen Mitleidsbezeuger in den Hofladen :hmm:
der einzige der nicht, der nie profitiert ist der Wolf, der zieht immer den schwarzen Peter

lasst mich nochmal ein wolfsloses Bild malen:
wenn ich ohne Helm vom Motorrad purzel und mir die Ruebe aufschlag, zahlt keine Versicherung
ich hab mich nicht an deren Spielregeln gehalten, war 'unsicher' unterwegs
wieso duerfen Schaefer in potentiellen Wolfs- oder meinetwegen Verwilderte-Hunde- oder einfach in allen Gegenden
ohne Helm sprich trainierten Huetehund unterwegs sein? in D wird doch sonst alles reglementiert?

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Re: Wölfe

#366

Beitrag von Olaf » Do 22. Mai 2014, 14:48

wieso duerfen Schaefer in potentiellen Wolfs- oder meinetwegen Verwilderte-Hunde- oder einfach in allen Gegenden
ohne Helm sprich trainierten Huetehund unterwegs sein? in D wird doch sonst alles reglementiert?
Naja, das dürfte den Leuten schwer zu vermitteln sein, wo es seit Generationen hier keine Wölfe gab, der aus dieser Sicht also neu dazugekommen ist.
Und mit so nem Herdenschutzhund, das ist ja auch nicht sooo einfach und für nen schmalen Taler zu machen.
Aber was solls:
Erst mal abwarten: Das was ich weiter oben schon erwähnte war erst an was anderm gestorben und DANN ERST gefressen worden.
Nun ist ja von dem echt nicht mehr viel übrig, das könnte schwieriger werden, stell ich mir vor.
Noch ist jedenfalls alles nur Vermutung, und als Schlagzeile taugt es natürlich prima.
Und das seh ich auch so:
Dass der Bauer sich sicher ist ist auch klar, nur so hat er Chancen auf ne Entschädigung.
Falls was anderes rauskommt steht das bestenfalls klein auf Seite drei und wird der nackigen Damen wegen überblättert....
Und das der mit den Schafen den abgeschossen hat und deshalb keinen Ärger kriegt finde ich auch richtig. Die Balance muss erst wieder gefunden werden.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Wölfe

#367

Beitrag von matt23 » Fr 23. Mai 2014, 00:02

poison ivy hat geschrieben:lass einen absoluten Diletanten eine Frage einwerfen:
wieso Weidehaltung in Wolfsgebieten?
das klingt so sinnvoll, wie mich in einen Ameisenhaufen zu stellen,
und dann zu jammern, wenn ich gebissen werde
Weil diese Flächen z.B. anders nicht zu nutzen sind. Und eine Erhaltung der Landschaft in dieser Form nur durch Nutzung, sprich Beweidung, möglich ist.
Was begrenzt das Wolfsgebiet? Wölfe können in einer Nacht über 100 km zurücklegen und auch Hindernisse wie Flüsse und Straßen überqueren. Sicher gibt es Kernzonen in denen die Wölfe besonders häufig sind, aber man kann sich nicht sicher sein, dass der morgen nicht auch bei uns vor der Haustür steht.

Zu dem Bericht, den ich oben eingestellt hab: Den hat ein Wolfsberater, der sehr pro Wolf eingestellt ist, in einem anderen Forum eingestellt, in dem viel kontroverser über Wölfe diskutiert wird. Ich geh jetzt mal nicht davon aus, dass er Stimmung gegen den Wolf machen wollte...
So auf dem Bild schaut es tatsächlich so aus, als ob es schwierig werden könnte zu beurteilen, ob das Kalb vom Wolf getötet wurde oder schon tot war und dann gefressen wurde. Allerdings sind Kälber mit 4 Wochen der kritischsten Phase der Aufzucht eigentlich schon entwachsen. Und wenn das Kalb am Tag vorher noch gesund und fidel war... Von hier aus alles reine Spekulation. Das müssen die Spezialisten vor Ort klären.

Trotzdem stellt sich mir schon seit längerem die Frage, ob nicht auch Rinder in Zukunft vor Wölfen geschützt werden sollten? Und wie sollte so ein Schutz aussehen?
Rindviehsichere Zäune sehen Wölfe nicht mal als Hindernis.
E-Netze für Rinder? Viel zu aufwändig.
Wie kann ein Schutz z.B. in den Alpgebieten aussehen?
Mir ist noch keine machbare Lösung eingefallen. Es müssen ja nicht mal Tiere durch Wölfe direkt getötet werden. Sie könnten in ihrer Panik auch Zäune durchbrechen und den Straßenverkehr gefährden, sich in unwegsamem Gelände verletzen... Meist bleibt halt der Landwirt auf dem Schaden sitzen. Und das Ende vom Lied ist, dass viele (kleine) Tierhalter aufgeben oder die Tiere wieder ganzjährig im Stall stehen.

Also ich bin nicht per se gegen den Wolf, aber es müssen akzeptable Lösungen gefunden werden.
Mit Geduld wird aus Gras Milch.

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Re: Wölfe

#368

Beitrag von Olaf » Sa 24. Mai 2014, 22:18

Moin, ich bin OT, das weiß ich auch, aber ich versuch die Kurve zu kriegen.
Mein Kumpel Manfred hat mich grad angerufen, bei ihm ist schon wieder eingebrochen worden.
Das ist hier um die Jahreszeit, Spargelernte, Kirschernte normal.
Uns hat es vor 3 Jahren erstmalig erwischt, der Schaden war so um 1000 Euro, die Hälfte ungefähr haben wir von der Versicherung bekommen, eben das, was wir belegen konnten.
Bei Manfred haben sie letztes Jahr schon malzugeschlagen, da war der Schaden ähnlich, aber viel Bargeld, was er nicht belegen konnte, gestern waren sie wohl relativ erfolglos, außer dass sie zwei Thermofenster zerkloppt haben. Im Augenblick werden wieder systematisch Garagen ausgeräumt.
Jetzt möchte ich mal aber fragen, wo die Relationen sind.
Ich kenne einen persönlich, dem ein Schaf von den Wölfen gerissen worden ist. Ich kenne mindestens 20 Leute, wo schon eingebrochen wurde.
Was kost son Schaf, 50 Euro?
Ich habe von einem Kalb gelesen, was aufgefressen wurde, als es schon tot war. Tot ist tot.
Warum diese irre Angst?
LG
Olaf
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Re: Wölfe

#369

Beitrag von Reisende » Sa 24. Mai 2014, 22:49

die angst kann ich dir erklären:
wenn der wolf einmal erfolgreich war, kommt er mit sehr hoher wahrscheinlichkeit wieder. ein einbrecher dagegen schaut in der regel nicht alle paar tage wieder vorbei.
dh bist du einmal opfer geworden, musst du sehr schnell reagieren und große anstrengungen unternehmen, um es ihm wieder zu verleiden.
außerdem gehts doch nicht nur ums geld. hätte der einbrecher auch noch nachbars hundi um die ecke gebracht, wäre das auch was anderes als zerbrochene scheiben, oder? und meist ist nicht nur ein tier betroffen. häufig werden auch mehrere totgebissen, oder es kommt zu folgeschäden wie zerstörten zäunen, tiere die sich in netzen erhängen usw.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Wölfe

#370

Beitrag von Olaf » Sa 24. Mai 2014, 23:29

gut. Da gibts aber auch noch perverse Menschen, verwilderte Hunde.
Ich wollte aber auf den volkswirtschaftlichen Schaden hinaus. Findet man natürlich in keiner Statistik.
Warum wohl nicht? Weils albern ist.
Jetzt werd ich leider wieder OT, nicht dass das rechtsradikal klingt, was wir hier so an der deutsch-polnischen Grenze erleben und wie ichs hier benutze.
Vor paar Jahren hab ich gelesen, das Deutschland-Polen das zweitgrößte Armutsgefälle der Welt hat, 1:8, schlimmer sei nur USA-Mexico, 1:12.
Warum regen wir uns nicht darüber auf?
Da sind mir die paar Wölfe und deren Risse eigentlich egal.
LG
Olaf
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