Insekten-Diskussion

Manfred

Re: Insekten-Diskussion

#241

Beitrag von Manfred » Do 21. Dez 2017, 21:35

Du hast oben Pestizide geschrieben.
Wenn es dir speziell um chemisch-synthetische geht: Was meist du, wie z.B. Kupferhydroxid und Eisen-III-Phosphat gewonnen werden?
Und wodurch unterscheidet sich synthetisches Azadirachtin von solchem aus Extrakten?

Wildmohn

Re: Insekten-Diskussion

#242

Beitrag von Wildmohn » Do 21. Dez 2017, 21:43

Manfred hat geschrieben:Du hast oben Pestizide geschrieben.
Wenn es dir speziell um chemisch-synthetische geht: Was meist du, wie z.B. Kupferhydroxid und Eisen-III-Phosphat gewonnen werden?
Und wodurch unterscheidet sich synthetisches Azadirachtin von solchem aus Extrakten?
Also, das Argument "Kupfer" habe ich schon oft gehört, aber ich konnte bisher nichts wesentliches zu diesem Thema finden. Wird ja von den "Ökogegnern" gern angeführt. Es ist allerdings auch das einzige Argument, was mir aufgefallen ist.
Kannst Du einen Link zum "Kupferhydroxid" dem "Eisen-III-Phosphat" und dessen Schädlichkeit empfehlen?
Würde mich schon interessieren, welche Auswirkungen diese Substanzen auf Flora und Fauna haben.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#243

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 21. Dez 2017, 22:00

Kannst Du einen Link zum "Kupferhydroxid" dem "Eisen-III-Phosphat" und dessen Schädlichkeit empfehlen?
Würde mich schon interessieren, welche Auswirkungen diese Substanzen auf Flora und Fauna haben.
Ich glaube das Silbertablett ist Manfred gerade runtergefallen,
jetzt musst du endlich Mal selber nachlesen und dir nicht immer alles wie ein Kleinkind hinterhertragen lassen!

Nur als Beispiel:

Nach GHS ist Kulferhydroxid mit H410 zu Kennzeichen,
Glyphosat "nur" mit H411.
D.h. Für Gewässer ist Kupferhydroxid schädlicher als Glyphosat....

Beim Einatmen von Kupferhydroxid besteht Lebensgefahr H330
Und beim verschlucken wirkt es gesundheitsschädlich H302.

Bei konkrakt mit den Augen können sie beide schwere Schäden hervorrufen H318.

Kupferhydroxid ist mit dem Totenkopf (auf Grund akuter Toxizität) zuennzeichen,
bei Glyphosat ist lediglich der Hinweis Ätzend anzubringen.

Aber:
Alles Bio, Alles Schick :bet:

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#244

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 21. Dez 2017, 22:11

Kupfer als Pflanzenschutzmittel – Strategie für einen nachhaltigen und umweltschonenden Einsatz

Forschungsprojekt Nr. 100537(BMLFUW-LE.1.3.2/0131-II/1/2009)
im Auftrag von BMLFUW und den 9 österreichischen Bundesländern (BBK-Forschung

https://www.ages.at/fileadmin/_migrated ... ert_01.pdf

Wildmohn

Re: Insekten-Diskussion

#245

Beitrag von Wildmohn » Do 21. Dez 2017, 22:26

@Ökanne, bleib mal ganz entspannt. Ich werde es recherchieren... RichardBurgenlandler hat zu diesem Thema ja schon was verlinkt.
Danke dafür...

viktualia

Re: Insekten-Diskussion

#246

Beitrag von viktualia » Do 21. Dez 2017, 22:27

Azadirachtin (Neem Baum): https://de.wikipedia.org/wiki/Azadirachtin
auch interessant - Pyrethrum (Wucherblume, Mutterkraut): https://de.wikipedia.org/wiki/Pyrethrum
Aber im Biolandbau ist auch das Konzept der Pflanzenstärkung weiter entwickelt worden.
Was natürlich auch Konventionellen möglich ist oder sein sollte.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#247

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 21. Dez 2017, 22:52

Wildmohn hat geschrieben:@Ökanne, bleib mal ganz entspannt. Ich werde es recherchieren... RichardBurgenlandler hat zu diesem Thema ja schon was verlinkt.
Danke dafür...
och, du ich bin ganz entspannt
keine Sorgen

Lies dir bitte aufmerksam die beiden Links von Viktualia durch,
dort steht (und das ist nicht neu!) klar das die Insektizide genau so nützliche Insekten töten.
Und was wird den konventionellen Insektiziden vorgeworfen?
Nützlinge Töten.

viktualia

Re: Insekten-Diskussion

#248

Beitrag von viktualia » Fr 22. Dez 2017, 13:54

Ich weis nicht woher die Mär kommt, "BIo" könne nicht giftig sein - reg ich mich schon seit Jahren drüber auf (haben andere Kinder nie was über Giftmorde im Mittelalter gelesen?) Ich denke, der "Vorteil" liegt woanders: die beide oben genannten bauen sich recht schnell ab.
Azadirachtin: "Es ist zudem bei UV-Lichteinwirkung sehr instabil, mit Verlusthalbwertszeiten von 13–94 Std."
und: "Pyrethrum zersetzt sich unter Einwirkung von Tageslicht rasch und verliert so seine Wirksamkeit." (beides wiki)
Beide sind für höhere Säuger (weitgehend) ungiftig.
Was nicht für alle Gifte aus den 60ern gilt, damals also ein Vorteil war, der wohl auch dazu führte, dass weiter geforscht und "harmlosere" konventionelle Mittel gefunden wurden. Warum soll man das jetzt den "natürlichen Giften" anlasten?
Vor allem, wo die konventionellen immer noch nicht wirklich harmloser sind als die genannten "Biogifte".

Es sind halt die Bio-zide (also die biologischen Biozide...) nicht so "rosa", wie der unbedarfte Verbraucher es gerne hätte.
Dann ist Bio ja auch nicht gleich Bio: https://www.demeter.de/unterschied-bio-demeter

https://www.demeter.de/sites/default/fi ... nahmen.pdf (draussen)
https://www.demeter.de/sites/default/fi ... mpfung.pdf(drinnen)
(Ja, da tauchen Kupfer und Konsorten auch wieder auf; in den 20ern, als Steiner Demeter "erfand" bestand der "Pflanzenschutz" aus Arsen, Blei und Schwefel...) Tempus fugit.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#249

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 22. Dez 2017, 14:14

viktualia hat geschrieben:Dann ist Bio ja auch nicht gleich Bio: https://www.demeter.de/unterschied-bio-demeter

Jetzt wären noch die Kupfermengen im konventionellen Betrieb interessant und
der Vergleich der Kupfermengeneinträge durch Wirtschaftsdünger und Klärschlamm.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#250

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 22. Dez 2017, 14:29

Azadirachtin: "Es ist zudem bei UV-Lichteinwirkung sehr instabil, mit Verlusthalbwertszeiten von 13–94 Std."
und: "Pyrethrum zersetzt sich unter Einwirkung von Tageslicht rasch und verliert so seine Wirksamkeit." (beides wiki)
Beide sind für höhere Säuger (weitgehend) ungiftig.
Was nicht für alle Gifte aus den 60ern gilt, damals also ein Vorteil war, der wohl auch dazu führte, dass weiter geforscht und "harmlosere" konventionelle Mittel gefunden wurden. Warum soll man das jetzt den "natürlichen Giften" anlasten?
Klar bauen sich die Wirkstoffe schneller ab,
aber vielleicht sie zerfallen sind, schädigen sie genauso wie ihre "nicht-Bio" Varianten
Azadirachtin hemmt ja nicht nur Kartoffelkäferlarven an der Häutung, Marienkäferlarven gehen daran genauso zu Grunde.
Pyrethrum zerfällt bei UV-licht
schön und gut, aber wenn vor dem Zerfall ein Nützlich es aufnimmt stirbt der genauso wie wenn eine Biene mit der Spritzbrühe in Kontakt kommt.

Die Abkömmlinge vom Pytethrum, die Pyrethroide, die im normalen Landbau eingesetzt werden sind je nach Temperatur und und Witterung nach 3-14 Tagen wirkungslos.
Wenn man Thiacloprid gehen Kartoffelkäfer einsetzt hat man bis zu 4 Wochen ruhe,
und schon nach 2 Stunden kann ein Nutzling auf den Kartoffelblättern gefahrlos landen,
denn dann ist der Wirkstoff in der Pflanze und ein (Schad-) Insekt nimmt erst Schaden wenn es an meiner Kartoffelpflanze saugt/frisst.
Beide sind für höhere Säuger (weitgehend) ungiftig.
Das wird vermutet, zweifelsfrei bewiesen ist es nicht.
Aber darauf will ich jetzt nicht rumreiten, ich für mich gehe davon aus daß es vermutlich unschädlich für Menschen ist.
Jetzt wären noch die Kupfermengen im konventionellen Betrieb interessant
Auf dem Acker wird Kupfer praktisch nicht eingesetzt, da es wirksamere Alternativen gibt.


https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... QXZs0MN23r
Das sind zwar ältere Zahlen, nur als Richtwert

nach AbfKlärV §14 ist die Menge auf 5t/ha TS in drei Jahren beschränkt,
spricht in 3 Jahren bringt man 1,58kg Kupfer aus.
Wenn ein Landwirt nach EG-Öko Verordnung wirtschaftet darf er pro Jahr und Hektar 6kg ausbringen also 11,4mal so viel wie der Konventionelle mit seinem Klärschlamm fährt.

Antworten

Zurück zu „Wildtiere, Fischerei, Jagd“