Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4381

Beitrag von Tscharlie » So 4. Sep 2022, 18:42

Rohana hat geschrieben:
So 4. Sep 2022, 17:38
.... Genauso wie Ald! nie verrecken wird weil es immer eine gewisse Grundmenge an Leuten geben wird die dort einkaufen..
Da ich mich nicht als Zentrum der Welt sehe ist das halt so. Lustig nur wenn sich jemand der dort einkauft sich über Flächenfraß oder Ausbeutung der Landwirtschaft jammert. Denn er/sie ist dann Teil des Problems.
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sybille
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4382

Beitrag von sybille » So 4. Sep 2022, 19:20

Tscharlie hat geschrieben:
So 4. Sep 2022, 18:42
Rohana hat geschrieben:
So 4. Sep 2022, 17:38
.... Genauso wie Ald! nie verrecken wird weil es immer eine gewisse Grundmenge an Leuten geben wird die dort einkaufen..
Da ich mich nicht als Zentrum der Welt sehe ist das halt so. Lustig nur wenn sich jemand der dort einkauft sich über Flächenfraß oder Ausbeutung der Landwirtschaft jammert. Denn er/sie ist dann Teil des Problems.
Tscharlie, ich weiß nicht wie es anderswo ist aber hier kauft so gut wie jeder der "was auf sich hält" bei Ald! Das die nächsten beiden Ald!s jeweils ca. 20 km (nur Hinfahrt) von hier entfernt sind stört nicht mal bei den jetzigen Spritpreisen denn man kauft ja billig ein :ua: Und glaub mir da sind viele Menschen dabei die das Geld nicht knapp in der Tasche haben. Wie soll sich da etwas für unsere Landwirtschaft ändern? Die Bauern bekommen den Preis letztendlich von der Kundschaft diktiert.
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sybille
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4383

Beitrag von sybille » So 4. Sep 2022, 19:32

Wenn sich jemand um etwas besonderes bemüht, dann wird es schon interessanter.

Das kann eine besondere Tierrasse sein, ein besonderes Getreide, eine seltene Kartoffelart ect.
Das geht aber nur wenn dieser jemand die entsprechende Erde hat. Meine Eltern hatten gutes Land auf dem zuerst Erdbeeren und später Spargel angebaut wurde. Das kannst Du aber, obwohl Luftlinie nicht weit entfernt, in der Eifel vergessen. Erdbeeren vielleicht noch aber Spargel hat hier keine Chance. Im Steilhang kannst Du Reben aber keine Obstbäume setzen. Vieh im Steilhang? Ziegen aber wer kauft Ziegenfleisch obwohl das sehr lecker ist?
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strega
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4384

Beitrag von strega » So 4. Sep 2022, 20:52

sybille hat geschrieben:
So 4. Sep 2022, 19:32
aber wer kauft Ziegenfleisch obwohl das sehr lecker ist?
in der Schweiz gibts eine Menge Leute, die das kaufen. Vielleicht brauchts hierzulande nur etwas Aufklärung und ein attraktives und überzeugendes Unternehmensprofil?? Klaro, das geht nicht in zehn Tagen, Kundenstamm will aufgebaut werden, das is aufm Weihnachtsmarkt und in der Schreinerei genau auch so.......
sybille hat geschrieben:
So 4. Sep 2022, 19:32
Im Steilhang kannst Du Reben aber keine Obstbäume setzen.
ja warum dann nicht Reben setzen?? Halt vielleicht Sorten die nicht jeder aufm Grossmarkt eh schon hat? Und halt solche die mensch nicht ständig vergiften muss, damit sie überleben?
Und eigenen Most oder Wein davon machen, wenns a gewisse Grössenordnung hat? A Demeter-Zertifizierung brauchst net unbedingt, aber wennde
a seriöse Vermarktungsmöglichkeit realisierst in Sachen echt, liebevoll und giftfrei (komisch, wir ham hier an Weinstock, der wuchert die Terrasse zu und wird nie mit irgendwas behandelt..... und die Trauben sind phantastisch :) :) :) :) :) :) :) :) :)

Oder Jiaogulan mit etwas Rankhilfe?

Oder Weinbergpfirsiche? Die sind ja kernecht (oder sollten es traditionell sein wenn niemand reinpfuscht)
und dann Jungpflanzen aufziehen von selbigen? Es gibt echt Kunden, die genau sowas wollen, und keine aufgepfropten zweifelhaften Sachen die nach zwei Jahren verrecken..... ....
guck mal was Weinbergpfirsiche so im www kosten.....
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4385

Beitrag von emil17 » Do 8. Sep 2022, 06:48

Wein kommerziell erzeugen ist ein Beruf, der auch viel Ausrüstung erfordert, das geht wohl kaum so nebenbei.
Tafeltrauben wären schon eher etwas für einen Nebenerwerb.

ziegen: Hier in der Gegend gibt es zwei Betriebe, die machen vor allem Zegenmilch, welche für Babynahrung serh gefragt zu sein scheint. Zur Fleischerzeugung sind sie wohl zu wenig produktiv und - was die Leute nicht kennen das essen sie nicht, ausser es sei weit weg von der Heimat, dann ist es hipp.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4386

Beitrag von Rohana » Do 8. Sep 2022, 16:15

Ich hatte ja die Tage ein Bild vom Mais(kolben) versprochen. Links ein Dekalb (frag mich nicht, ich hab die genaue Bezeichnung vergessen) und rechts ein Syngenta. Selbes Feld - unser schlechtestes Maisfeld dieses Jahr. Pflanzen etwa bei 2,50m, in normalen Jahren sind das 3 bis 3,5m. Die meisten Pflanzen nur ein Kolben. Uns fehlt etwa ein Viertel bis ein Drittel von dem was eigentlich hätte sein sollen. Insofern bin ich ein grosser Verfechter der Zucht auf trockenheitstolerante Sorten... aber da es keine Glaskugel gibt, wird es jedes Jahr ein Glückspiel sein ob die Sorte zum Wetter passt oder nicht :im:
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4387

Beitrag von emil17 » Fr 9. Sep 2022, 12:04

Da Mais ein Kind der Tropen und Subtropen ist, ist es eigentlich schon ein Wunder, dass er auf 48 Grad nördlicher Breite im Freiland noch so gut angebaut werden kann.
Wichtig wären neben trockenheitstoleranteren Sorten auch solche, die bei niedrigeren Temperaturen schon keimen. damit könnte im Frühsommer wertvolle Vegetationszeit gewonnen werden.
Bei Mais ist aber das Problem, dass die Kultur erst spät im Jahr deckt, d.h. bei Trockenheit im Juni/Juli verdunstet das Wasser hauptsächlich über den nackten Boden zwischen den Pflanzen. Das könnte man vielleicht mit einer niedrig bleibenden Untersaat abmildern, die auch gegen die bei Mais häufigen Bodenerosionsprobleme durch Starkregen hift. Sie soll ja aber das Wachstum der noch klienen Maispflanzen nicht behindern. Was könnte das sein? Eine Mulchschicht wäre ja bei den grossen Ackerflächen nicht machbar.
Zudem müssten trockenheitstolerante Sorten ein tieferes Wurzelwerk haben, was natürlich wieder auf Kosten des Ertrags geht. Eine auf Wachstm und Ertrag gezüchtete Pflanze wird bei starker Düngung und guter Wasserversorgung nicht wertvolle Zeit mit Wurzelbildung vertrödeln, weil sie ja derweil von den Nachbarn überschattet werden könnte. Trockenheitstolerantere Sorten sind deshalb in normalen Jahren ziemlich sicher ertragsschwächer. Aber wegen dem ertrag macht man ja die Arbeit überhaupt.
Da du beim Einkauf des Saatgutes nicht weisst, wie das Jahr wird, kannst du bei Wetterkapriolen nur hoffen. Letztes Jahr hat man keine vertrockneten, aber viele ersoffene Maisfelder gesehen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4388

Beitrag von Rohana » Fr 9. Sep 2022, 12:32

emil17 hat geschrieben:
Fr 9. Sep 2022, 12:04
Da Mais ein Kind der Tropen und Subtropen ist, ist es eigentlich schon ein Wunder, dass er auf 48 Grad nördlicher Breite im Freiland noch so gut angebaut werden kann.
Lange Zuchtarbeit. Wenn du die Gelegenheit hast, geh mal auf eine Mais-Sortendemo, manchmal bauen sie da auch die "Originale" aus den Tropen daneben... die machen in unserem Klima lustige Dinge ^^
Bei Mais ist aber das Problem, dass die Kultur erst spät im Jahr deckt, d.h. bei Trockenheit im Juni/Juli verdunstet das Wasser hauptsächlich über den nackten Boden zwischen den Pflanzen. Das könnte man vielleicht mit einer niedrig bleibenden Untersaat abmildern, die auch gegen die bei Mais häufigen Bodenerosionsprobleme durch Starkregen hift. Sie soll ja aber das Wachstum der noch klienen Maispflanzen nicht behindern. Was könnte das sein? Eine Mulchschicht wäre ja bei den grossen Ackerflächen nicht machbar.
Ich würde zu Klee tendieren, üblich sind auch Weidel- oder andere Gräser bzw. Mischungen davon mit Leguminosen. Aber: Auch die brauchen Wasser, und das nicht grade wenig.
Zudem müssten trockenheitstolerante Sorten ein tieferes Wurzelwerk haben, was natürlich wieder auf Kosten des Ertrags geht. Eine auf Wachstm und Ertrag gezüchtete Pflanze wird bei starker Düngung und guter Wasserversorgung nicht wertvolle Zeit mit Wurzelbildung vertrödeln, weil sie ja derweil von den Nachbarn überschattet werden könnte. Trockenheitstolerantere Sorten sind deshalb in normalen Jahren ziemlich sicher ertragsschwächer. Aber wegen dem ertrag macht man ja die Arbeit überhaupt.
So wie ich das verstanden habe besteht ein Grossteil der Trockenheitstoleranz darin, dass die Pflanze nicht die extremen Stressreaktionen zeigt wie eine weniger "tolerante" Sorte. Die chillen halt mal ein bisschen - aber frag mich nicht wie eine Pflanze chillt! :hmm: :aeug:
Da du beim Einkauf des Saatgutes nicht weisst, wie das Jahr wird, kannst du bei Wetterkapriolen nur hoffen. Letztes Jahr hat man keine vertrockneten, aber viele ersoffene Maisfelder gesehen.
Eins ist klar: Wir ersaufen nicht. Da kann's auch doppelt und dreifach so viel regnen wie normal (wenn's das denn mal täte) aber sowas passiert *hier* einfach nicht... :mrgreen: mein Mann sorgt den Überraschungen vor indem wir meistens mehrere Maissorten haben. So gibt es keine totalen Totalausfälle, aber Wunder kann man auch nicht erwarten.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 6456 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4389

Beitrag von Benutzer 6456 gelöscht » Sa 10. Sep 2022, 10:51

Letztes Jahr war der Mais meines Nachbarn vier Meter hoch, der ersäuft auch hier nicht. Dieses Jahr immerhin noch grün beim Häckseln, da wir hier eine kleine oberflächennahe Wasserlinse haben.
Er sät im Herbst Gründüngung ein, nach dem Winter wird die in einem Arbeitsgang gegrubbert und Mais gelegt. Daher ist sein Boden nicht nackt, das läuft ganz gut so. Und nein, er ist kein Biolandwirt.

Sven2
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4390

Beitrag von Sven2 » Mo 12. Sep 2022, 19:25

https://www.agrarheute.com/land-leben/s ... e%20Weizen.

Laut einer japanischen Studie ertragen Pflanzen dürre besser, wenn sie mit Alkohol gegossen werden; ist aber noch nicht praxistauglich

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