emil17 hat geschrieben: ↑Mo 25. Jul 2022, 11:22
Das mit dem Weizen ist recht einfach: Die Brotfabriken brauchen standardisierte Qualität
Es braucht ein Abrechungssytem, dass den Wert der Ware widerspiegelt. E Weizen muss besser bezahlt werden als C Weizen. Sonst würden alle C Weizen produzieren und dann gäbe es Wurst ohne Brot. Für diese Abrechnung müssen die Qualitätsstufen definiert sein und das sind sie auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse. , der Handel sitzt am Drücker und legt die Preise und die Mindestqualität fest
Die Preise werden in den Grundzügen an der MATIF in Paris gemacht. die Mindestqualitäten fallen zum dritten mal nicht vom Himmel sondern sind aus gutem Grund so wie sie sind. . Rohana hat ja mal erwähnt, dass zu trockenes Getreide keinen Zuschlag, zu feuchtes wohl aber Abzug gibt. Vermutlich kann man den Händler nicht aussuchen
Händler kann man aussuchen. Bei entsprechender Partiengröße kann man auch Trockenheitszuschläge heraushandeln. Dazu muss man aber schon liefern, also 20.000 Tonnen aufwärts. .
Ähnlich könnte es beiZusammenarbeit laufen (Beispiel Oelkanne): 77 Mindestwert, meiner hat nur 76.5, statt zu deklassieren kippt man mit dem Kollegen zusammen der 78 hat und beide sind zufrieden, denn der andere kriegt ja für den einen Wertpunkt über Mindestanforderung auch keinen Mehrpreis. So machen es vermutlich auch die Händler, bloss dass sie zwar dem einen einen Abzug machen, der Mühle aber dann doch den vollen Preis verrechnen können.
so machen wir das als Großbetrieb. In unseren Flachlagern liegen derzeit etwa 14.500 Tonnen Weizen. Bekannt schlechte Ecken werden wo anders abgekippt als die guten Partien. Zusätzlich haben wir einen Analysator wie der Handel nach dem zusätzlich sortiert wird. Und dann wird ausgerechnet wie viel Gutes der Radladerfahrer zum Schlechten kippen muss, damit es reicht. Am Ende bleibe eben dann mal 150 Tonnen schlechtes über, das kommt dann eben so weg.
Das Ganze ist dort hinfällig, wo vom Handel definierte Qualitätskriterien als Nauturgesetze akzeptiert werden müssen, weil alle Händler unter einer Decke stecken
zum vierten mal: die Qualitätststufen sind gut begründet. . Könnte Deutschland beispielsweise nur krumme Karotten erzeugen, und nur gerade Karotten wären essbar (etwa weil die Schälmaschinen der Industrie nicht krumme Karotten können oder weil es billiger ist, nur gerade Ware zu verarbeiten), dann "muss" man eben Esskarotten importieren und Futterkarotten exportieren und ist abhängig. Wer trotzdem krumme Karotten isst, zeigt dass er nichts von Karottenproduktion versteht.
Aus Sicht des Produzenten ist die Situation gegeben, denn die müssen anständige Preise erzielen, aber dass nur diejenigen Ahnung haben, die das so akzeptieren, das stimmt deswegen noch lange nicht.
Ich behaupte, wenn es nicht so einfach wäre, die Bauern bei den Abnahmepreisen zu triezen, dann gäbe es gerechtere Preise.
@Oelkanne: Dinkel ist nicht einfach Weizen mit Spelzen, das ist botanisch eine zwar nah verwandte, aber doch andere Art. Sagt ja auch keiner, dass Kirschen bloss Pflaumen mit rundem Stein sind.
Nein, Dinkel ist Weizen, bzw eine bespelzte Unterart des Weizen. Geht ach aus seinem lateinischen Namen "Triticum aestivum subsp. spelta" hervor. Weizen ist "Triticum aestivum"
@Oelkanne: Ich glaube nicht, dass 20% rechnerische Unterversorgung mit Stickstoff exakt 20% weniger Erntemenge bringt. Der Zusammenhang ist sicher nur in einem gewissen kleinen Bereich linear. Diese Rechnung funktioniert so gut wie die, wonach ein halb so grosses Haus nur halb so teuer sein soll - weil man nur eine halbe Haustüre und eine halbe Kloschüssel braucht ...
Ja, eine Produktionsfunktion ist selten Linear, aber es macht ausreichend deutlich, warum die Vorgaben unsinnig sind und der Forderung nach "Verfüttert weniger Getreide" zuwider laufen. In Echt wird es eine Mischung aus Ertragsrückgang und Rückgang des RP Gehaltes werden. Futter bleibt es aber so oder so.