Hunde-Frage: warten oder nicht...

(wir werden nicht gebraten)
Sabi(e)ne
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Hunde-Frage: warten oder nicht...

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 15. Jun 2013, 22:32

Das mag sich jetzt herzlos anhören, aber meine Hunde werden zunehmend klappriger (12 + 14), wenn auch noch aktuell in sehr gutem Zustand. lt. Vet.

Frage ist, was ist besser für uns alle?
Warten, bis die Rentner sterben, und erst dann junge Welpen holen, oder jetzt welche (wir möchten wieder zwei), und darauf setzen, daß sie von den beiden Alten lernen und auch halbwegs erzogen werden?

Ich möchte gern wieder ein funktionierendes Rudel aus Mensch & Tier haben - Hauptaufgabe ist territorial beschützend zu sein, und andere Haustiere zu respektieren/schützen - a la Konrad Lorenzens Burgfrieden.
Bei den aktuellen Hunden sind weder Katzen noch Geflügel möglich, und ich hab meine Zweifel, was Schafe anginge....

Ich bin zuhause und kann mich kümmern - und ich möchte gern wieder mittelgroße Hunde haben (die derzeitigen sind ziemlich schlaue Malinois-Mixe - ich liebe sie - und 5 der 10 Unfall-Welpen sind im Polizeidienst gelandet).

Ich hab mir sämtliche Hunde in Tierheimen im Umkreis von 50km angesehen, aber die sind so alt oder so verkorkst, daß ich da eher Angst habe, als bei ganz jungen Hunden.

Vermehrung ist nicht geplant, sondern Kastrierung für beide. Und sie werden gebarft werden.

Was würdet ihr mir empfehlen?
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Tanja
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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#2

Beitrag von Tanja » Sa 15. Jun 2013, 22:46

Hi Sabine,

wenn Deine beiden beispielsweise Katzen und Hühner nicht tolerieren, Du das aber von den jungen Hunden erwartest, dann solltest Du warten. Die Jungen würden ja u. U. nicht nur die erwünschten Verhaltensweisen von den Alten lernen. Wenn Du die Welpen von vorn herein auf Eurem Grundstück mit anderen Tieren zusammenbringen könntest, würden sie die ganz selbstvertändlich ohne größeren Aufwand akzeptieren. Außerdem wären Deine beiden vielleicht auch gestresst, wenn plötzlich Jungvolk dazu käme. Sie waren ja all die Jahre allein mit Euch.

LG
Tanja

:blah:

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Urtica
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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#3

Beitrag von Urtica » Sa 15. Jun 2013, 22:50

Hallo Sabine,

Hovawarte aus einer richtig guten RZV-Zucht. Ein Traum. Für Leute, die schon Malinois hatten, okay. :pft:
Für Anfänger nix. Wobei mein allererster Hund vor gut 20 Jahren auch ein Hovawart war :pfeif: .
Ich habe jetzt den dritten. Top erzogen, kann der all das, was Du Dir wünschst...
Ich habe meine junge Hündin übrigens auch zum Alt-Hund dazugenommen, der sehr davon profitiert (sie "passt auf ihn auf").

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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#4

Beitrag von Urtica » Sa 15. Jun 2013, 22:57

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Sabi(e)ne
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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 15. Jun 2013, 23:01

Außerdem wären Deine beiden vielleicht auch gestresst, wenn plötzlich Jungvolk dazu käme. Sie waren ja all die Jahre allein mit Euch.
DAS ist mein Hauptproblem - deshalb frag ich ja hier.....
Die Hündin war damals eine Super-Mama, ich befürchte schon fast, daß sie mit jungen Welpen Milcheinschuß bekäme... :ohoh:
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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#6

Beitrag von Zottelgeiss » So 16. Jun 2013, 06:48

Hallo Sabi(e)ne,

bei mir ist es genau umgekehrt: mir kommen nur die alten Knacker ins Haus, wenn ich mir gezielt einen Hund anschaffe. Ich bin zu ungeduldig für Welpen. Die alten sind meist so souverän, daß wir uns relativ schnell auf einen Modus des Zusammenlebens einigen können. Zu meinen Alten in wechselnder Zusammensetzung kamen aber auch immer wieder Junghunde, z.T. tragende Hündinnen. Meist hatte ich zwischen vier und elf Hunden zwischen Welpen- bis Greisenalter (15).

Wenn deine Malis auf allen Gebieten gut sozialisiert sind, wird es keine Probleme geben. Die alten machen den Kleinen von Anfang an ganz sachte klar, welches ihre Position ist und setzen das auch durch, aber eben "welpenfreundlich". Deine Alten kennen Welpen und können sich da abgrenzen. Du solltest ihnen die Möglichkeit schaffen, sich räumlich zurück zu ziehen, am besten bei Dir bzw. am gewohnten Ort. Die Junghunde sollten dafür einen anderen, eigenen Bereich bekommen. Die Beziehung zwischen Dir und den Alten sollte sich nicht verändern, Rituale und Hierarchie mit ihnen bestehen bleiben. Je mehr Sicherheit die mit Dir haben, desto souveräner gehen sie mit den Welpen um. Bei meinen Alten habe ich auch festgestellt, daß das ihrem Hirn ganz gut tut und sie auch Spaß an den Kleinen hatten.

Ich hab auch ein Paradebeispiel: Die Alten ein Neufundländer- Eurasiermix, 14, eine Schäferhunddame,12, eine griechische Collie- Dame,5, und dazu dann eine tragende, 1 1/2 jährige Jack-Russell-Dame, die dann sieben Welpen bekommen hat. Da war Leben in der Bude :mrgreen: ....aber eben auch genug Platz und Zeit für die Alten, wenn es hektisch wurde.

Ausschlusskriterien wg. der Althunde wären für mich mangelndes Sozialverhalten, Platzmangel, Zeitmangel, starke Einschränkungen durch altersbedingte Gebrechen. Sie sollten körperlich altersangemessen auf die Kleinen reagieren können, ohne umzufallen.

Wenn Du tatsächlich zwei Neuzugänge haben möchtest, wo möglichst einer vom anderen lernt, macht es vielleicht Sinn, jetzt einen Welpen zu nehmen und in später (wenn die alten nicht mehr sind) einen Zweiten. Zwei Welpen gleichzeitig zu erziehen, ist eine ungleich höhere Herausforderung als einen zur Zeit und dann später einen Zweiten mitlaufen zu lassen. Die Kleinen lenken sich untereinander ab und sind sehr mit sich beschäftigt. Einer orientiert sich viel mehr an den Althunden und fügt sich problemloser ins Rudel ein, da das dann der einzige noch gültige Maßstab für ihn ist. Ein gut erzogener Junghund als "Vorbild" für einen Welpen ist eine gute Sache, weil du Alltagssituationen ganz anders üben kannst (Fußgängerzone mit zwei Welpen...das ist Streß. Das gleiche mit einem zuverlässigen Junghund und einem Welpen...das bringt was) und viel noch auf spielerischer Ebene läuft.

LG,
die Zottelgeiss
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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#7

Beitrag von ludwig » So 16. Jun 2013, 08:23

Hallo Sabi(e)ne,

in dem Alter würde ich keine Welpen mehr dazu tun, das Stresst die Alten nur.
Ich hab das auch mal Gut gemeint und zu einem 10 jährigen Hovawart einen Welpen dazu getan, das war für beide nicht schön.
Der Alte war bis zu Seinem Tod beleidigt und der Junge hat unter der Herrschaft vom Alten gelitten.
Wenn es mit Hühnern und Katzen klappen soll, am besten die Hunde als letztes anschaffen, dann geht das eigentlich Problemlos.

Ich hab das Alter jetzt gut gemischt, 12, 5, 2 jährig, da ist es widerum kein Problem was Junges zu integreren.

Und ein richtiger Hovawart ist ein absoluter Traum.

Grüsse

ludwig
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Sabi(e)ne
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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » So 16. Jun 2013, 08:42

Dankeschön an alle, die geantwortet haben - das ist viel zum Nachdenken. :daumen:
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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#9

Beitrag von Nightshade » So 16. Jun 2013, 09:56

Ich bin jetzt ganz gemein und denke ans Geld.

Der Tod des letzten Hundes war nicht billig. Auch ein Hunde-Senior hat ein Recht darauf, halbwegs schmerzfrei zu sein. Arthrose kommt unweigerlich, natürlich kann man sie ignorieren ("Ihm tut eh nix weh"), tierfreundlich ist das aber nicht. Ich sehe den Unterschied, wenn die 9-10jährige Hündin beim Spezialisten war.

Welpen sind sowieso teuer. Bis zum nächsten Hund hat man die immensen Futterkosten und die andauernden Tierarzttermine offenbar verdrängt, sonst würde man sich keinen Hund mehr nehmen. Mal abgesehen von den Impfungen, der orthopädischen Vorsorgediagnostik mit 4 Monaten und dem individuell angepassten Futterplan fallen bestimmt auch noch kleine zusätzliche Scherze an, gerammte Wespennester und so.

VIER Hunde, alle in teuren Lebensabschnitten?

Und, Tschuldigung, was an anderen Tieren im Haus lebt, bestimme ich und nicht der Hund. Bei mir landen öfters irgendwelche Tiere, selbstverständlich haben die Hunde diese in Ruhe zu lassen. Das ist doch eine relativ einfache Erziehungsaufgabe?
Allerdings muss ich auch kein Gemüsebeet umzäunen, um die Hunde fernzuhalten. Die wissen, wo sie graben dürfen und wo nicht.

VIER Hunde beaufsichtigen, zwei davon erziehen? Erziehung kommt vom Menschen, nicht von anderen Hunden. Zur Erziehung gehört nicht nur Sitz und Fuß, sondern eben auch der Gehorsam vor Haustieren und Wild.

Das Thema Öffis trifft dich vielleicht nicht. Bim mit vier Hunden stell ich mir schwierig vor, geordnete Gespannführung neben einer innerstädtischen Hauptstraße bei entgegenkommenden Hunden (die vielleicht noch wild kläffen), radfahrenden Kindern am Gehweg und vorbeibrausenden Verkehr stell ich mir sehr schwierig vor. Es war mit zwei Stück schon eine Aufgabe, mit vier Hunden wäre es Stress pur.

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marion
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Re: Hunde-Frage: warten oder nicht...

#10

Beitrag von marion » So 16. Jun 2013, 10:31

Guten Morgen Sabiene,

hmm...mein erster Gedanke war auch: tu das deinen Oldis nicht an. So ein Welpe ist schon bannig stressig und das dann in dem Alter ? Ich persönlich würde warten.
Mein zweiter Gedanke war: tu das nicht. Deine Oldis sind ja auch nicht so das Vorbild was andere Tiere anbelangt. Muß zwar nicht so sein, aber ich vermute mal, dass sich die Jungen das Fehlverhalten abgucken.
Muß aber nicht sein, unsere Hündin hat sich damals das Fehlverhalten von dem alten Rüden auch nicht abgeschaut. Allerdings wurde sie auch quasi von meinem Kater erzogen, der hatte freiwillig sofort den Job übernommen und sich in ihr Babykörbchen gestürzt um sie ordendlich zu putzen und sehr liebevoll zu umsorgen. Das sie mit ihren 6 Wochen schon größer als er war, hat nicht wirklich gestört :lol: :verknallt:
Der alte Rüde war aber schwerst beleidigt und kam kaum noch aus dem oberen Schlafzimmer raus. Hat ihm nicht gefallen...

Ungefragter Tipp meinerseits: wenn du an Welpen denkst, würde ich vielleicht auch mal an Labrador-Schäferhund Mix denken. Die sind echt genial: gelehrig ohne Ende, wachsam und friedlich in einem, wunderschön anzusehen und einfach nur genial.
Unsere ist für mich der genialste Hund der Welt. Zu jedem freundlich, aber dennoch reserviert und dennoch würde sie einen Fremden niemals ohne unser Beisein und unser OK nicht ins Haus lassen. Ruhig, nett und souverän mit einer natürlichen Autorität, die sich nicht im blöden kläffen und dämlichem Benehmen äußert.

Sieht so aus:

Bild

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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