Mageren, alten Hund aufpäppeln

(wir werden nicht gebraten)
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marion
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Mageren, alten Hund aufpäppeln

#1

Beitrag von marion » Fr 31. Mai 2013, 17:10

Mein Hund wird immer dünner und wiegt jetzt nur noch knapp 7 Kilo.
Als er zu uns kam vor 12 Jahren wog er mal 10 Kilo.
Gut, er ist jetzt uralt, aber knappe 7 Kilo find ich arg wenig. Neuerdings kriegt er Schilddrüsenhormone, weil seine eigene Schilddrüse wohl die Arbeit aufgegeben hat. Möglicherweise liegt es auch mit daran, ich weiß es nicht.
Dienstag kommt der TA zum Blut abnehmen, bis dahin hab ich die Order die Hormone zu reduzieren.
Stuhl will ich dann auch testen lassen auf Wurmbefall. Jetzt so auf den blauen Dunst hin einfach entwurmen, möchte ich auch nicht. Sein Herz ist nicht mehr das allerbeste und er baut jetzt halt immer mehr ab.
Da noch so einen Klopper wie Entwurmungsmittel auf Verdacht reinhauen mag ich jetzt eben nicht.
Er scheint mir auch an einer Mangelerscheinung zu leiden, obwohl ich beim Futter nichts umgestellt habe und er sonst immer prima mit dem Futter klar kam. Grusel...er frisst Sche***e von anderen Hunden, das hat er sonst nie gemacht. Gehe mal ganz stark davon aus, dass ihm was fehlt und er es damit kompensiert.
Was könnte ich ihm wohl mal geben ?
Ich hab hier noch so Vitaminpaste für Katzen, das kriegen unsere Ratten immer. Ob er wohl was davon abhaben kann ?
Der TA meinte, ich solle es mal mit Nüssen und Avocado probieren.
Im Moment frisst er auch nicht so gut, normalerweise frisst er den Napf leer, es könnten ja die bösen Katzen kommen, lach. Jetzt bleibt oft was im Napf liegen, obwohl er sich hüpfend und schwanzwedelnd auf sein Futter freut.
Seine Hinterbeinchen zittern jetzt mal öfters und der alte Mann schläft bannig viel. Es ist irgendwie so rührend ... er sucht sich meine Schuhe oder getragene Wäsche aus dem Bad zusammen und schleppt sie in sein Körbchen. Dann liegt er da wie ein Drache auf seinem Schatz und schläft den Schlaf des Gerechten. Mein Kleiner ...
Trotz allem erfreut er sich seines Lebens, zwischendurch springt er freudig an mir hoch und fordert seine Streicheleinheiten. Wenn`s raus geht, hüpft er immer noch wie ein Kängeruh durch den Flur.
Ok, ok, Wasser halten ist nicht mehr, aber dafür gibt es Windeln. Stuhl halten wird auch schwieriger, aber das kleine bisschen ist schnell beseitigt.
Die Augen sind jetzt wohl auch nix mehr, er scheut jetzt sehr viel. Vermute mal, dass er die sich ihm nähernde Hand erst ganz am Schluß erkennt. Er erschrickt jetzt viel. Muß ich am Dienstag mal den TA befragen.

Ich hab eine fürchterliche Angst nicht zu erkennen, wann er nicht mehr will. Momentan hab ich das Gefühl, dass er noch bannig viel Lebensfreude hat und auch den Willen, er spielt auch noch gerne zwischendurch.
Aber woher weiß ich das ganz sicher ?
Werde ich das sehen ?
Am liebsten würde ich ihn wieder aufpäppeln, dass er so ist wie früher ...bloß ist er jetzt mindestens 17 oder 18 Jahre alt. Eher mehr als weniger....
Aber er ist verdammt zäh und hat schon so einiges überlebt/durchgestanden. Tot gesagt leben halt einfach länger. Selbst die ganz böse Rattengigtvergiftung hat er damals überstanden und da kam das Blut schon vorne und hinten raus.

Seine Verdauung ist auch recht empfindlich geworden. Er neigt mittlerweile eher dazu Dünnpfiff zu kriegen. Da muß ich wohl ziemlich aufpassen mit dem aufpäppeln. Huhn mit Reis und Möhren verträgt er z.B. überhaupt nicht, da wird er mega hyperaktiv von und rennt nur noch im Kreis und hechelt wie verrückt.

Wie krieg ich das wohl am besten hin ?

Falls es wichtig ist: seine Blutwerte waren bis auf die Schilddrüsenwerte ok, Bauchultraschall war auch ok, keine Tumore o.ä. Leber etwas verkalkt aber für sein Alter ok.

Lieben Gruß,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Urtica
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Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#2

Beitrag von Urtica » Fr 31. Mai 2013, 17:23

Hey,

Avocado halte ich für einen schlechten Tipp Deines Tierarztes, denn Avocado ist giftig für Hunde und kann (muss nicht) ein Herzversagen auslösen.

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marion
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Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#3

Beitrag von marion » Fr 31. Mai 2013, 18:50

Urtica hat geschrieben:Hey,

Avocado halte ich für einen schlechten Tipp Deines Tierarztes, denn Avocado ist giftig für Hunde und kann (muss nicht) ein Herzversagen auslösen.
Ups...ok, vielen, vielen Dank für den Hinweis. Sie liegt hier schon aufgeschnitten rum, aber ich fand den Geschmack selber so eklig, dass ich ihm das heute nicht antun wollte.
Aber Nüsse bzw. Haselnüsse sind doch ok, oder ?
Die frisst er grade. Eine ganz kleine Portion gemischt mit Rind,-und Kalbfleisch und seinem Hundefutter. Leider wieder nicht aufgefressen, aber geschmeckt hat es scheinbar.

Lieben Gruß,
Marion
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Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#4

Beitrag von Minze » Fr 31. Mai 2013, 19:17

Mein alter Fritz hat zum Ende seines Lebens auch sehr abgebaut und abgenommen, von einst 24 kg blieben 20 kg übrig, zugenommen hat er nichts mehr trotz aller Päppelei, wir haben ihm das gefüttert, was er noch mochte und er hat sehr schlecht gefressen, eigentlich nur noch aus der Hand.

Er war das letzte halbe Jahr auch nicht mehr sauber und hat alles fallen lassen, ich glaube, er war recht dement, trotz des "wackelte" er gerne noch spazieren, spielen mochte er nicht mehr obwohl er Zeit seines Lebens ein Ball-Junkie und auf diesem Gebiet auch ein Künstler war, er hat den Ball zurückgeworfen und wenn man ihm den Ball hingerollt hat und gesagt hat "schieß", dann hat er ihn mit der Pfote zurückgeschossen.

Ich hatte damals auch Angst, nicht zu erkennen, wann es Zeit ist, aber er wird es dir zeigen. Fritz ist eines Morgens nicht mehr aufgestanden, da haben wir den Tierarzt gerufen und die Beruhigungsspritze hat ausgereicht, ihn zu töten. Da war er 16 Jahre alt.

Ach ja, da wird mir gleich wieder ganz schwer ums Herz, obwohl das nun auch schon wieder drei Jahre her ist. Ich vermisse ihn noch immer sehr.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#5

Beitrag von Urtica » Fr 31. Mai 2013, 19:20

Hey,

das kommt immer drauf an, ob der Hund es verträgt. Was fütterst Du denn? Trockenfutter? Roh? Bei einem alten Hund heißt es immer "never change a running system" - also nicht zuviel Neues auf einmal ausprobieren, sondern immer nur eine neue Sache und gucken, ob er es verträgt. Hat ja auch schon ein stolzes Alter, Dein Hund.
Ein gutes Buch über Hundeernährung ist dies http://www.amazon.de/Natural-Dog-Food-R ... 383343063X.
Um den Darm zu stabisieren könntest Du effektive Mikroorganismen zufüttern. Aber auch da vorsichtig antesten...
Wenn Dein Hund gehen will, das merkst Du schon. Ich musste schon einige Tiere gehen lassen und habe immer gewusst, wann es soweit ist. Du siehst es auch an den Augen.

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Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#6

Beitrag von Reisende » Fr 31. Mai 2013, 20:02

mit dem alter wird die futterverwertung schlechter, und der appetit lässt nach.
die gewichtsabnahme führe ich nach deiner beschreibung darauf zurück, dass er nur noch kleinere portionen frisst. als unsere katze so alt war, haben wir vom ta tabletten bekommen, die den appetit anregen. wie das hieß weiß ich leider nicht mehr. damit hat sie deutlich mehr gefressen. aber das wird dann eine dauermedikation.
solange er organisch soweit ok ist kannst du sowas ja mal probieren.
ich würde das aufpäppeln aber nicht zu weit treiben, auch wenn es sehr schwer fällt. es ist der lauf der dinge, und aufhalten kann man es leider nicht.
denke auch, du wirst es merken wenn es soweit ist. solange er noch fröhlich herumspringt und gern mit dir ausgeht, geht es ihm nicht zu schlecht. irgendwann wird er dann ganz schnell sehr stark abbauen, und dann weißt du sofort bescheid.

lg und ein herzlicher drücker!

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Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#7

Beitrag von Little Joe » Fr 31. Mai 2013, 21:34

Urtica hat geschrieben:Um den Darm zu stabisieren könntest Du effektive Mikroorganismen zufüttern.
... bei einem alten Hund besser nicht, das funktioniert nur bei jungen gesunden Tieren.

Ich hab bei Maia das umgekehrte Problem, sie mag nicht mehr so weit laufen, liegt am liebsten unter ihrem Baum im Garten oder schlurft mit zu den Pferden, Hauptsache dabei sein. Fressen tut sie aber immer noch mit großem Hunger, also hat sie was an gewicht zugelegt, deshalb wurden die Rationen reduziert, gefällt ihr zwar nicht, aber für die Hüften ist das wohl besser.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#8

Beitrag von Urtica » Fr 31. Mai 2013, 22:04

Hallo Joe,

wieso hältst Du von vorsichtigem Zufüttern von EM bei alten Hunden (bei denen man wie gesagt alles vorsichtig antesten muss) nichts?

Ich habe das schon sehr oft eingesetzt und noch nie schlechte Erfahrungen gemacht.

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Little Joe
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Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#9

Beitrag von Little Joe » Fr 31. Mai 2013, 22:13

Urtica hat geschrieben:wieso hältst Du von vorsichtigem Zufüttern von EM bei alten Hunden (bei denen man wie gesagt alles vorsichtig antesten muss) nichts?
... weil effektive Mikroorganismen aktive Microoganismen sind. Ein alter Hund ist per se schon mal geschwächt, wenn er zu wenig Speck auf den Rippen hat noch mehr, die EMs bringen noch mal mehr Unruhe rein. Ich nutze EM nur zur Vorbeugung (ich tue das, nicht alle, die EM benutzen), bei den Pferden im Trinkwasser, gegen Algenbildung und vorm anweiden im Frühjahr. Bei den Hühnern im Trinkwasser zur stärkung der Darmflora etc. Würds aber nie bei einem schon geschwächten Tier anwenden.
Sorry Marion das war jetzt etwas OT. :pfeif:

Beim Hund mit Darmproblemen würd ich eher vermehrt Joghurt zufüttern, bekommen meine aber eh .
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

AnamPrema

Re: Mageren, alten Hund aufpäppeln

#10

Beitrag von AnamPrema » Fr 31. Mai 2013, 22:26

unserer mochte gerne Katzenfutter und ich hab Maismehl druntergemischt.

Mach Dir keine Gedanken -
wenn es soweit ist,
dass Dein lieber alter Herr sich quält,
dann merkst Du das.

Da gibt es kein Vertun,
Du spürst es
und Du siehst es in seinen Augen.

Und dann solltst Du bereit sein,
denn dann ist jeder Tag ein Tag zu viel.

Vielleicht kommt ein lieber Tierarzt ins Haus
und Dein Hund kann schmusend und geborgen hinüber gehn
in den Hundehimmel.

Und bis dahin :)
viel Lebensfreude für Euch beide.

AnamPrema

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