Jetzt ist mir mein schöner Beitrag flöten gegangen, ich versuche nochmal zu rekapitulieren:
Hallo Sonnenstrahl,
reg' Dich nicht auf, alles wird gut.
Der Hund hört sich wirklich nicht wie ein Problemhund an, sondern einfach wie ein übermütiger Junghund mit Pfeffer im Arsch, der bislang keine Schranken kannte. Dem kann man dafür auch nicht böse sein, nicht fürs Ziehen an der Leine und nicht fürs Knabbern am Arm.
Ich habe 3 solche ehemaligen Pflegefälle zuhause, aber natürlich sind meine Voraussetzungen anders. Ich habe die Tiere erstmal machen lassen und beobachtet, als sie frisch zu mir gekommen sind. Wie soll ich wissen, wie ich mit diesem speziellen Hund umgehen kann, wo seine Stärken und Schwächen sind, wenn ich ihn nicht kenne/beobachtet habe?
Alles andere hat sich dann darauf aufgebaut, gehört hier aber nicht hin.
In Deinem Fall würde ich sagen:
- es lässt sich nicht mehr ändern, dass Du ihn genommen hast aber wie Du schon sagst: Du hast Dich übernommen und auch wenn es sicherlich prinzipiell kein Problem ist, einen Hund halbtags allein zu lassen, würde es JETZT und bei DIESEM Hund wohl eher nicht gut gehen.
- daraus folgt, steckte ich in Deiner Haut und Deiner Situation, würde ich das arme Tier schnellstmöglich versuchen bei einem ruhigen Hundekenner unterzubringen, der ihn richtig auspowern und dann fördern kann. In diesem Fall ist es wohl von Vorteil, dass Du Deine Überforderung so schnell bemerkt hast.
- für den Fall, dass Du Dir einen neuen Hund zulegen wirst, würde ich auf einen ausgebildeten vielleicht auch älteren zurückgreifen, zumindest aber keine Rasse, die dermassen umtriebig ist. Keinen Jagdhund, keinen Mali - vielleicht ein Spitz. Du weisst jetzt zumindest, wo Deine Grenzen sind.
- Kinder und Hunde sind eine Sache für sich. Beide müssen die Grenzen kennen und einhalten!, die es nicht zu überschreiten gilt.
- Du schreibst, dass das Verhalten Dir Angst gemacht hat. Der Sache würde ich für mich mal nachspüren.
- ich halte es für nicht sehr clever direkt vor Antritt einer Arbeitsstelle einen neuen Hund zuzulegen.
- abgesehen davon, dass es ungefähr so viele Lehrmeinungen wie "Trainer" gibt, hat sicher keiner beim ersten Hund alles richtig gemacht. Man sollte meiner Meinung nach aber seine eigenen 100% versuchen zu geben. Ich kann mich erinnern, dass ich bei meinem ersten Hund auch den ein oder anderen Bock geschossen habe, das tut mir heute noch leid. Stichwort "positiv verstärken" und nicht versuchen den Obermacker raushängen zu lassen. Ausserdem muss die Erziehungsmethode auch zu Dir und dem Hund passen.
- es gibt auch heute noch Tage, wo ich meine 3 alle an die Wand nageln könnte und es ihnen auch lautstark sage. Ist vielleicht nicht optimal wenn man Nerven zeigt, aber das können die
mal ab - genauso wie Kinder das
mal abkönnen.
- die Situation, wie Du zu dem Tier gekommen bist: in den letzten 10 Jahren sind alle (zumindest) Haustiere über Zufälle zu mir gekommen, oftmals war der Auslöser Mitleid. Solche Tiere sind aber nicht für jeden und nicht für jede Lebenssituation was. Zu meiner jetzigen Lebenssituation würden solche Tiere auch nicht mehr unbedingt passen. "Man muss nicht jeden retten" ... und retten ist nicht gleich retten, da müssen die Voraussetzungen stimmen.
P.S. Für den Fall, dass Du ihn doch behalten willst, würde ich mich vielleicht mit DerElch kurzschliessen, die Einstellung hört sich für mich gelassen und erfahren an.
