Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

Moderator: kraut_ruebe

Adjua
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#111

Beitrag von Adjua » Di 1. Aug 2017, 10:02

@Biogärtner:

Der experimentiert auch und macht was er kann. Auch wenn es Aufwand bedeutet. Der weiss auch, dass er seinem Boden was zurückgeben muss. Auf Ertrag verzichtet man vernünftigerweise nur, wenn man langfristig was gewinnt. Das tut er bestimmt auch.

Macht er nicht in Wirklichkeit PK, im Sinne der Praxis des Möglichen und der Lebenseinstellung? Und wieso sollte er sich PK nennen? Meiner Meinung nach ist die Szene da nicht so seriös, als dass dies seinen Ruf verbessern würde (die PK-WG im Ort ist ausser alternativ nur alternativ und bringt nicht mal Karotten hoch). Zweitens, warum soll alles, was so halbwegs naturvertràglich gemacht wird, von PK vereinnahmt werden?

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kraut_ruebe
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#112

Beitrag von kraut_ruebe » Di 1. Aug 2017, 10:44

Peterle hat geschrieben: PK muss in erlebbarer Zeit auch ohne Lehrauftrag gewinnbringend funktionieren. Das halte ich schon für wichtig.
das ist deine meinung, und ich gönne sie dir. du darfst sie auch behalten, wenn du möchtest.

du schliesst mich aber damit aus. ich hab nicht vor, aus meiner PK jemals gewinne im sinne von geldbringend herauszunehmen.

ich arbeite noch so lange, wie ich das geld davon brauche in meinem job. der ist mir einfach lieber als tonnen von gurken oder sowas zu erzeugen. wenn ich mit geld herbeischaffen durch bin, dann will ich als vollzeit-SV leben, deswegen bin ich im forum. überschüsse möchte ich erzielen, aber nicht um sie zu geld zu machen. irgendwer wird sie schon brauchen.

dass ich heute noch geld brauche um haus und hof abzubezahlen und auszustatten hat mit meiner PK erstmal nichts zu tun. hätt ich was geerbt, würd der garten auch nicht gross anders aussehen (vielleicht wär er ordentlicher, wenn ich öfter von telefon/PC wegkommen würde bzw. wochenendes nicht zumeist ausser haus unterwegs wäre. aber von wegen vorhandensein von pflanzen/tiere nicht, da hab ich was ich dringend brauch bereits da).

ich sehe in den grundlagen der PK auch nichts, was mir auferlegen würde, meinen kompletten lebensunterhalt aus der PK zu ziehen. 'erwirtschafte einen ertrag' heisst für mich soviel wie 'spiel nicht nur rum sondern sieh zu dass was brauchbares dabei rauskommt', aber nicht mehr. würde man ausschliesslich davon seine gesamte familie mit allem inkl. schulbildung, kleidung, kultur etc versorgen wollen, müsste PK ein elitärer club von landbesitzern sein.
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#113

Beitrag von Peterle » Di 1. Aug 2017, 10:56

Immer noch missverständlich :hmm:
Natürlich soll es auch Lehrende geben! Es sollte nur irgendwann auch mal einer ohne Lehrauftrag schaffen, an einem typischen Biogärtner heran zu reichen.
Also davon leben und als Gewinn von mir aus weniger als der Biogärtner, aber dafür mit steigender Tendenz bei Umwelt und Boden. Wäre ja eine Investition in die Zukunft und könnte vielleicht auch über Subventionen (Landschaftspflege) Zusatzverdienste generieren. Aber es können nicht alle Lehrer sein, so wie nicht alle Chef sein können, irgendwer muss das Konzept jetzt auch mal so umsetzen.

Ich hoffe jetzt kam das endlich mal richtig rüber. Ich will keinen damit angreifen oder ausgrenzen.

Gruß

Peter

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#114

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 1. Aug 2017, 11:24

Peterle hat geschrieben:PK muss in erlebbarer Zeit auch ohne Lehrauftrag gewinnbringend funktionieren.
warum?
Adjua hat geschrieben:Denn Nahrungsmittel, die die Leute essen wollen, müssen produziert werden, das steht für mich ausser Frage.
vielleicht darum? :hmm:

und vor allem auch deshalb, weil sie ja eine Alternative zur konventionellen Landwirtschaft sein will.

Ich höre das immer wieder: "wenn jemand in seinem job nicht gut ist, dann wird er eben Lehrer dafür. Das ist einfacher"
vielleicht auch deshalb?

Kurse machen ist einfach total was anderes als Gemüse machen.
An ersterem bin ich aber gar nicht interessiert, letzteres will ich gerne schaffen.
Wer so ein Zertifikat erworben hat, will dann in den meisten Fällen auch selber (gewinnbringend) Kurse anbieten.
ist ja ok, solange alle Beteiligten daran eine Freude haben.
Aber erstens ist das ein Schneeballsystem (irgendwann haben wir nur mehr Anbieter für Kurse und keine "Lehrlinge" mehr)
und zweitens wird man davon auch nicht satt.

nichts gegen experimentieren und offen sein für neues!!
Aber die Überheblichkeit mancher ist total fehl am Platz und ganz ganz konträr zur "people care"
("ich habe einen Kurs besucht - kennst du dich mit PK überhaupt aus? nee?? dann rede nicht mit!")

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#115

Beitrag von kraut_ruebe » Di 1. Aug 2017, 11:46

Peterle hat geschrieben: Natürlich soll es auch Lehrende geben! Es sollte nur irgendwann auch mal einer ohne Lehrauftrag schaffen, an einem typischen Biogärtner heran zu reichen.
gibt es doch. sie sind halt mehr in regionen daheim, wo die bürokratie nicht so überbordend und die preise für agrarprodukte nicht so lächerlich niedring sind wie bei uns.

es wird (absichtlich verallgemeinert) halt hier der/diejenige gesucht, der nur in D oder A oder CH (deutschsprachiges italien ging ja auch nicht) einen PKhof betreibt ohne (obwohl für PK unpassend, weil koop und vorzeigen und lehre und CSA, etc,... ja teil von PK sind) links oder rechts zu sehen nur agrarprodukte vermarktet und sich zeitgleich das label PK aufklebt und beweisbar nach PK arbeitet - also ne stecknadel im heuhaufen, die ne bissl egozentrische und nicht wirklich ganzheitliche sonderform von PK ist.
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#116

Beitrag von Adjua » Di 1. Aug 2017, 12:39

Das verstehe ich jetzt nicht. Der Biogärtner hat doch auch die Bürokratie und die Preise am Hals. Warum geht's dann mit PK nicht?

Ich hab ja nix dagegen, wenn PK was für Leute ist, die nix mit dem Garten verdienen müssen. Dann ist es halt eine idealistische Sache, die Hobbygärtner zum Wohle der Natur treiben können. Auch gut, bin dabei. Im besten Fall fließen noch Ideen und Methoden hinüber zu jenen, die ebenfalls nachhaltig wirtschaften, aber das produzieren, was dann am Marktstand liegt.

Dann darf man aber PK nicht als Alternative zum Gartenbau und zur Landwirtschaft hinstellen.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#117

Beitrag von kraut_ruebe » Di 1. Aug 2017, 12:55

Adjua hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt nicht. Der Biogärtner hat doch auch die Bürokratie und die Preise am Hals. Warum geht's dann mit PK nicht?
geht eh. gibt ein paar tolle höfe.

der vom sonnentor ist zB cool. für das lustige beispiel hier darf er aber nicht herhalten, weil er auch führungen und so anbietet, und wir suchen ja einen, der auf diesen PK-bestandteil verzichtet.
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#118

Beitrag von Adjua » Di 1. Aug 2017, 13:02

kraut_ruebe hat geschrieben:
Adjua hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt nicht. Der Biogärtner hat doch auch die Bürokratie und die Preise am Hals. Warum geht's dann mit PK nicht?
geht eh. gibt ein paar tolle höfe.

der vom sonnentor ist zB cool. für das lustige beispiel hier darf er aber nicht herhalten, weil er auch führungen und so anbietet, und wir suchen ja einen, der auf diesen PK-bestandteil verzichtet.
Sonnentor? PK???

Bei Sonnentor war ich schon. Hab für die sogar schon gearbeitet. Einmal und nie wieder. Also wenn PK eine Lebenseinstellung ist, passt es sicher nicht - seit ich die Firma von innen kennengelernt habe, kauf ich da nix mehr. Management nach Gutherren-Art vom Feinsten, gaaanz angenehm für Frauen, die keine Deko, sondern Technikerinnen sind.

Ausserdem werden die Tees und Kräuter mittlerweile grossteils im Osten produziert, das weisst du schon? Waldviertel-Romantik ist bloss auf den Plakaten.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#119

Beitrag von Peterle » Di 1. Aug 2017, 13:06

Ich finde in diesem Thema hat sich eine Menge getan.
Die meisten verstehen, was es benötigt, um PK genannt zu werden
Und es ist deutlich geworden, dass Pk auf mehr als nur Landwirtschaft (und ähnlich gelagerte Gewerbe) anwendbar sein kann.

Nun wäre es noch toll, wenn neben Idealismus auch noch der tägliche Hunger von 10Mrd. Menschen gestillt werden könnte. Ich kann das nicht beurteilen ob dem so wäre. Ich hege den Verdacht, dass der Gebrauch von Landressourcen höher ist in Relation zu den erzeugten Mengen. Und es fehlt der Anreiz für den heutigen Einsatz, wenn damit nur schwerer Geld zu verdienen ist, als mit traditionellen Methoden.

Klar ist es ein Ausweg, zu Schulen oder Bücher oder Videos oder Werbeplattform oder oder. Das ändert aber am Prinzip nichts, denn das bleibt den Konventionellen und Traditionellen ja auch (letztere z. Zt. unter dem Titel Bio-Öko-Nachhaltig).

Der Einwand, dass Italien nicht gilt, ist Quatsch. Das hatte Olaf angebracht und wurde von Kraut_Ruebe ja schon entkräftet.

Gruß

Peter

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#120

Beitrag von kraut_ruebe » Di 1. Aug 2017, 13:52

Adjua hat geschrieben:
Ausserdem werden die Tees und Kräuter mittlerweile grossteils im Osten produziert, das weisst du schon? Waldviertel-Romantik ist bloss auf den Plakaten.
nein, das weiss ich nicht. ich mein den hof, der das restaurant beliefert, nicht den gewürzhandel.

den da https://www.sonnentor.com/de-at/ueber-u ... -bauernhof

(ob die menschen nett sind weiss ich nicht. aber damit wollen wir uns bestimmt nicht aufhalten, auch wenn es, man da einkaufen/essen will sicher interessant ist)
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