Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

Moderator: kraut_ruebe

Adjua
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#101

Beitrag von Adjua » Mo 31. Jul 2017, 20:24

@Burgenlandler: Ich habe auch nichts gegen PK, im Gegenteil, einiges, das ich mache, würde wohl darunter fallen. Ich bin überzeugt, würde ich noch so ein Zertifikat erwerben um 700 irgendwas Euro und noch ein paar Elemente einbauen, könnte ich mich als PK-Garten verkaufen.

Mich interessiert es nicht, irgendein Label zu haben, ich bin am Experimentieren interessiert, ich möchte wissen, wie man Garten und ein bisschen Feld (Zone irgendwas bis Zone irgendwas) hier machen kann - mit realistischem Aufwand und schönen Ergebnissen. Rekordertrag muss nicht sein. Bodenverbesserung und samenfeste Sorten müssen sein. Weiters interessiert mich die Bewirtschaftung der Alm (wahrscheinlich Zone Extrema), sodass sie hinterher, wenn ich die Pacht aufgebe, besser ist als jetzt. Wie immer die Methoden genannt werden, die dazu führen.

Was PK als Methode anlangt, würde mich eine logisch konsistent argumentierte unbeleidigte Diskussion darüber interessieren, wie PK in produktive Betriebe passen kann. Denn Nahrungsmittel, die die Leute essen wollen, müssen produziert werden, das steht für mich ausser Frage. Ich selbst bin nur für mich und meine Feriengäste produktiv, sehe mich aber als Experimentierfeld, von dem Amateure und Profis profitieren können. Ich kann mir nämlich leisten, dass Experimente nicht funktionieren, im Gegensatz zu Leuten, die davon leben wollen. Was bei mir geht, kopieren andere - beispielsweise haben viele Hobbygärtner und mein Biogärtner meine Experimente mit Schafwolle zuerst interessiert verfolgt und dann übernommen.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#102

Beitrag von Rohana » Di 1. Aug 2017, 07:21

Adjua hat geschrieben:wie PK in produktive Betriebe passen kann
Ja, das würde mich auch interessieren. Und zwar in einem Rahmen der a) funktioniert und b) keine bis wenig Investitionskosten hat - oder diese in absehbarer Zeit reinholen kann. Denn ich habe kein grosses Vermögen, mit dem ich ein kleines machen könnte, und muss das was ich machen möchte wirtschaftlich vertreten können. Bisher hat es da nichts gegeben, die Suche geht weiter :kaffee:
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#103

Beitrag von Peterle » Di 1. Aug 2017, 08:55

@Rohana,

das sehe ich auch so. Zur Zeit wäre zu prüfen, was man im Sinne Pk integrieren könnte, ohne das Unternehmen zu gefährden. Irgendwo hatte ich das ja mal mit einem Handwerker auch schon geschrieben.
Vielleicht ergeben sich durch die neuen Strukturen auch neue Einnahmequellen. Die Nebeneinkünfte in Form von Vorträge oder Hofbesichtigungen sind ja nichts schlimmes oder schlechtes, dumm nur wenn alles auf diese Nebeneinkünfte abzielt.

Ein Bekannter hatte mal von Jahren Rinder (Galloway oder wie die heißen) und hat die draußen und im angrenzenden Wald gehalten. Das klappte neben der Arbeit (Fotograf) ganz gut, waren aber auch recht wenige für die Grundstücksgröße. Beim Verkauf wurde das recht ordentlich honoriert, blieb aber eher Hobby.

Gewinnbringende Umsetzungen im Sinne PK habe ich leider auch noch nicht kennengelernt. Wir haben hier keine Natur die urbar gemacht werden könnte mit einem Konzept nach PK. Entsprechende Größe vorausgesetzt, könnte ich mir das schon für eine Familie gewinnbringend vorstellen. Insgesamt wird aber der Gewinn wohl meistens unterhalb konventioneller Lösungen liegen, die haben ja diese zusätzlichen Anforderungen nicht. Benötigt eben Pioniere mit etwas Idealismus.

Gruß

Peter

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#104

Beitrag von kraut_ruebe » Di 1. Aug 2017, 09:30

Peterle hat geschrieben: Die Nebeneinkünfte in Form von Vorträge oder Hofbesichtigungen sind ja nichts schlimmes oder schlechtes, dumm nur wenn alles auf diese Nebeneinkünfte abzielt.
weswegen ist es dumm, die nebeneinkünfte zur haupteinnahmequelle zu machen?

der mensch freut sich, die wirtschaft freut sich, der boden freut sich. und offenbar gibt es bedarf, denn sonst würds ja nicht funktionieren, d.h. auch die zahlenden gäste freuen sich.

unsere LWK bietet nach wie vor ausbildungen zum seminarbauern/seminarbäuerin an, um den betrieben das nicht immer so leichte bauerndasein mit ner weiteren einkommensquelle einfacher zu machen. wenn nun ein betrieb mit den seminaren mehr erwirtschaftet als mit dem ursprünglichen betrieb, weswegen wird das dann anstelle von 'erfolgreich im seminarbetrieb' zu 'dumm'?

'
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#105

Beitrag von Adjua » Di 1. Aug 2017, 09:37

@Rohanna:

Es gibt da schon Beispiele, die ich sehr interessant finde, wobei ich jetzt nicht weiss, ob die alle von den zertifizierten Permakulturisten als solches anerkannt werden, weil die das Designhandbuch unter Garantie auch nicht gelesen haben.

Eines habe ich mal im Bereich Untersaaten veröffentlicht. Das war eine Methode, über den Winter Gründüngung anzusäen (ähnlich wie die Mischung Hohebuch, die ich auch verwende). Dann wurden mit dem Grubber Reihen gezogen für Mais u.a. Das waren Felder, wo man für die Aussaat Flugzeuge verwendet. Das geht halt genau so nur im milden Klima, aber die Bauern haben sich echt Dünger gespart - 80% oder so, wollten auf 90% kommen.

Untersaaten sind überhaupt sehr interessant, aber sehr schwierig. Bei mir kann ich über den Winter nichts säen, muss also gleichzeitig sein. Die Pflanzenmischung, die einerseits den Boden verbessert (Bodengare und Nährstoffe) und andererseits das Unkraut unterdrûckt im richtigen zeitlichen Verhältnis zur Hauptkultur zu säen, sodass diese nicht ebenfalls von der Untersaat unterdrückt wird, ist gar nicht einfach.

Heuer habe ich mal Lupinen sauber angebaut, nächstes Jahr versuche ich es nochmal mit Untersaat (beim letzten Mal haben die Schnecken alle Lupinen aus der Untersaat herausgefressen, da hatte ich noch keine Enten.

Kohl in Erdkkee hat auch schon mal gut funktioniert. Kohl in Leinsaat war ebenfalls Opfer der Schnecken.

Die zweite Sache, die ich sehr interessant finde und weiter verfolgen werde, ist die Sache mit den frischen Holzhäckseln. Mit oder ohne Biomeiler. Die verrotten bei mir zur schönsten Erde, und gegen Unkraut sind sie auch sehr gut. Halt viel Arbeit in der Herstellung.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#106

Beitrag von Peterle » Di 1. Aug 2017, 09:42

Vielleicht falsch ausgedrückt:

Wenn PK nur den Nebeneinkünften dient (so das das Erzeugnis eigentlich unwichtig wird, außer als Anschauungsobjekt), dann ist das irgendwie falsch, wenn auch gewinnbringend.
Das wäre dann wieder so, dass um eine Worthülse etwas drumrum gewoben wird, um dieser Gestalt zu verleihen.
PK muss in erlebbarer Zeit auch ohne Lehrauftrag gewinnbringend funktionieren. Das halte ich schon für wichtig.

Beispiel war doch schon der Biogärtner. Wenn dieser den Titel ernst nimmt ist der prädestiniert, PK zu betreiben. Allerdings wird der Aufwand nicht mehr den gleichen Gewinn erzielen, sondern eben sinken.
Mindestens aufgrund des Urprungs, aber auch weil es das Thema am besten erfüllt, werden die meisten Punkte der PK nun mal in Garten- und Landwirtschaftsbetrieb erfüllt.

Gruß

Peter

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#107

Beitrag von Peterle » Di 1. Aug 2017, 09:45

@Adjua,

das hatten wir bei Brown und Frau auch (wurde im Zusammenhang mit Humusbildung diskutiert) . Ich mache das auch und funktioniert prima.

Gruß

Peter

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#108

Beitrag von Adjua » Di 1. Aug 2017, 09:45

@kraut_rübe: Seminare sind gut, wenn sie das vermitteln, woran man glaubt und was auch bei einem selbst funktioniert - arbeits- und ertragstechnisch. Ich mag halt nicht, wenn die Leute propagieren, ihre Abwandlung von PK sei eine Alternative zur bösen Landwirtschaft, wenn sie in Wirklichkeit keine Erträge im Garten oder auf dem Feld haben, von denen man leben könnte.

Das schadet der Idee mehr als es nützt, finde ich.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#109

Beitrag von Adjua » Di 1. Aug 2017, 09:50

Peterle hat geschrieben:@Adjua,

das hatten wir bei Brown und Frau auch (wurde im Zusammenhang mit Humusbildung diskutiert) . Ich mache das auch und funktioniert prima.

Gruß

Peter
Was denn, das Holz oder die Untersaaten?

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#110

Beitrag von Peterle » Di 1. Aug 2017, 09:54

Die Untersaaten.

Gruß

Peter

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