Allan Savory Blog - auf Deutsch
Moderator: kraut_ruebe
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Ich sehe da keinen Widerspruch.
Erstens lässt sich die Bedeutung der Getreide für den Menschen nicht abstreiten. Dank z.B. an Reis in Asien und Mais in Afrika und Südamerika oder Brot und Nudeln hierzulande.
Und zweitens ist ein Werkzeug als solches nie gut oder schlecht. Gerade das betont Allan ja immer wieder. Und die verschiedenen Getreide sind Werkzeuge wie jedes andere auch. Es kommt nur darauf an, wie wir sie einsetzen.
Erstens lässt sich die Bedeutung der Getreide für den Menschen nicht abstreiten. Dank z.B. an Reis in Asien und Mais in Afrika und Südamerika oder Brot und Nudeln hierzulande.
Und zweitens ist ein Werkzeug als solches nie gut oder schlecht. Gerade das betont Allan ja immer wieder. Und die verschiedenen Getreide sind Werkzeuge wie jedes andere auch. Es kommt nur darauf an, wie wir sie einsetzen.
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
ich denke diese Antwort ist zu einfach, aber es ist zu spät weiter darüber nachzudenken.
Gute Nacht

Gute Nacht
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/
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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Moin
Was ich gestern noch sagen wollte: Diese krasse Gegenüberstellung von Getreide- zu Grasfütterung ist doch bullshit. Wenn man wirklich "ganzheitlich" vergleichen will, muss man die ganze Ration betrachten - Getreide macht da nur einen relativ kleinen Anteil aus - und mehr noch, die gesamte Situation des Betriebs/der Haltung. Mit Frischgras/Weidehaltung braucht es mehr/andere Flächen(bedingungen) und/oder Zeit und/oder weniger Leistungsanspruch, sprich mehr Geld. Es sind mehr Variablen im Spiel als dort betrachtet werden!
Wenn sich der Durchschnittsmensch über seine Fütterung wenigstens soviel Gedanken machen würde wie der Durchschnittsbauer um die Rinderfütterung (und auch soviel Wissen hätte), dann hätte die Welt eine Menge Probleme weniger...
Das *Ideal* ist natürlich die Weidehaltung. Was nicht heissen soll dass die nicht auch ihre eigenen Probleme hätte.

Was ich gestern noch sagen wollte: Diese krasse Gegenüberstellung von Getreide- zu Grasfütterung ist doch bullshit. Wenn man wirklich "ganzheitlich" vergleichen will, muss man die ganze Ration betrachten - Getreide macht da nur einen relativ kleinen Anteil aus - und mehr noch, die gesamte Situation des Betriebs/der Haltung. Mit Frischgras/Weidehaltung braucht es mehr/andere Flächen(bedingungen) und/oder Zeit und/oder weniger Leistungsanspruch, sprich mehr Geld. Es sind mehr Variablen im Spiel als dort betrachtet werden!
Wenn sich der Durchschnittsmensch über seine Fütterung wenigstens soviel Gedanken machen würde wie der Durchschnittsbauer um die Rinderfütterung (und auch soviel Wissen hätte), dann hätte die Welt eine Menge Probleme weniger...
Das *Ideal* ist natürlich die Weidehaltung. Was nicht heissen soll dass die nicht auch ihre eigenen Probleme hätte.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
@hemen:
Doch, ist schon so. Mit Absicht. Deshalb darf auch dar ganzheitliche Kontext in seiner Formulierung keine Werkzeuge ausschließen. Er beschreibt ausschließlich einen Zustand, nie den Weg dahin.
Ob und welche der verfügbaren Maßnahmen ergriffen wird, wird dann jeweils situationsabhängig anhand der Testfragen entschieden.
Auch anhand der letzten Testfrage, der nach dem Bauchgefühl. Es handelt sich also nie um reine Sach-Entscheidungen, sondern immer auch im individuelle Gefühlsentscheidungen, weil die Gefühle untrennbar zum Ganzen gehören.
Wenn dein Bauch dir sagt, das passt nicht für dich, dann lass es.
Aber einzelne Werkzeuge von vorneherein auszuschließen, wäre falsch. Es kann immer zu unvorhergesehenen Situationen kommen, wo sie dann doch die beste Wahl wären.
Doch, ist schon so. Mit Absicht. Deshalb darf auch dar ganzheitliche Kontext in seiner Formulierung keine Werkzeuge ausschließen. Er beschreibt ausschließlich einen Zustand, nie den Weg dahin.
Ob und welche der verfügbaren Maßnahmen ergriffen wird, wird dann jeweils situationsabhängig anhand der Testfragen entschieden.
Auch anhand der letzten Testfrage, der nach dem Bauchgefühl. Es handelt sich also nie um reine Sach-Entscheidungen, sondern immer auch im individuelle Gefühlsentscheidungen, weil die Gefühle untrennbar zum Ganzen gehören.
Wenn dein Bauch dir sagt, das passt nicht für dich, dann lass es.
Aber einzelne Werkzeuge von vorneherein auszuschließen, wäre falsch. Es kann immer zu unvorhergesehenen Situationen kommen, wo sie dann doch die beste Wahl wären.
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
vielleicht denke ich zu komplex, zu einfach oder habe schon hinter zu viele Vorhänge gesehen. In dem Augenblick in dem ich beispielsweise nur ein wenig importiertes Soja als Bestandteil in meinem Futter verwende, bin ich Förderer und Bestandteil einer Kette, die von sehr wenigen Konzernen gelenkt, sowohl für die Enteignung und Vertreibung der indigenen Bevölkerung im Anbauland, die Abholzung der Regenwälder (aktuell ist die Ausweitung des Sojaanbaus die Hauptursache für die Vernichtung dieser Wälder und Monsanto als Marktführer geht für 2016 sogar und trotz allem von einer Verdopplung seines GVO Soja Saaten Absatzes gegenüber 2015 allein in Südamerika aus), ich bin mitverantwortlich für die Verwendung von GVO, den Einsatz von Glyphosat & Co., dem massivem Abfluss an Biomasse aus den Ursprungsländern und damit der direkten Wüstenbildung, die immensen Umweltbelastungen und Energieverbräuche während des Transports und dem Überangebot an Biomasse in Form von Gülle & Co. bei uns.
Ich denke jede Art zu handeln, sollte und darf die Konsequenzen dieses Handelns nicht ausblenden.
Und ja, vielleicht werde ich eines Tages Soja als Futter einsetzen, allerdings nur, wenn ich oder mein Nachbar es auch selbst GVO frei anbauen können.
Ich denke jede Art zu handeln, sollte und darf die Konsequenzen dieses Handelns nicht ausblenden.
Und ja, vielleicht werde ich eines Tages Soja als Futter einsetzen, allerdings nur, wenn ich oder mein Nachbar es auch selbst GVO frei anbauen können.
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Dein Gedankengang ist soweit schon richtig, evtl. abgesehen davon, dass er stark pauschalisiert.
Aber:
Zunächst mal ist festzuhalten, dass das die Pflanze Soja nicht gut oder schlecht ist.
Der beschriebene Rattenschwanz ist wieder menschliches Management. Urwaldrodung etc.
Deshalb gibt es beim Holistic Managemet die Testfrage nach der adäquatesten Herkunft der eingesetzten Mittel.
Wenn du also in deinem Entscheidungsprozess zum Schluss kommst, dass du Soja zukaufen solltest, dann prüfst du als nächstes, was die beste Quelle dafür ist, also diejenige, die langfristig zu deinem ganzheitlichen Kontext führt.
Konzernsoja von Regenwaldrodungsflächen wird das bei dir vermutlich nicht sein. Sondern z.B. einer, der in Österreich der im Rheintal mit konservierender Bodenbearbeitung angebaut wird.
Ist ja alles kein Hexenwerk, sondern einfach gesunder Menschenverstand. Und es braucht bei solchen relativ einfachen Entscheidungen auch keinen Papierkram dafür.
Wichtig ist, immer zu differenzieren. Pauschalisiert man zu stark, kommt solcher Unsinn raus, wie weniger rotes Fleisch essen, um die Umwelt zu retten. Nicht das rote Fleisch oder die entsprechenden Nutztiere sind schlecht. Entscheidend ist die Art und Weise, wie es produziert wird. Wenn man sich das bewusst macht, kommt evtl. raus, dass zu wenig HPG-Fleisch und zu viel Intensivmast-Fleisch gegessen wird. Dass es sogar sehr förderlich für den Umweltschutz sein kann, rotes Fleisch zu essen. Aber halt das Richtige. Hängt natürlich wieder alles vom persönlichen Kontext ab.
Aber:
Zunächst mal ist festzuhalten, dass das die Pflanze Soja nicht gut oder schlecht ist.
Der beschriebene Rattenschwanz ist wieder menschliches Management. Urwaldrodung etc.
Deshalb gibt es beim Holistic Managemet die Testfrage nach der adäquatesten Herkunft der eingesetzten Mittel.
Wenn du also in deinem Entscheidungsprozess zum Schluss kommst, dass du Soja zukaufen solltest, dann prüfst du als nächstes, was die beste Quelle dafür ist, also diejenige, die langfristig zu deinem ganzheitlichen Kontext führt.
Konzernsoja von Regenwaldrodungsflächen wird das bei dir vermutlich nicht sein. Sondern z.B. einer, der in Österreich der im Rheintal mit konservierender Bodenbearbeitung angebaut wird.
Ist ja alles kein Hexenwerk, sondern einfach gesunder Menschenverstand. Und es braucht bei solchen relativ einfachen Entscheidungen auch keinen Papierkram dafür.
Wichtig ist, immer zu differenzieren. Pauschalisiert man zu stark, kommt solcher Unsinn raus, wie weniger rotes Fleisch essen, um die Umwelt zu retten. Nicht das rote Fleisch oder die entsprechenden Nutztiere sind schlecht. Entscheidend ist die Art und Weise, wie es produziert wird. Wenn man sich das bewusst macht, kommt evtl. raus, dass zu wenig HPG-Fleisch und zu viel Intensivmast-Fleisch gegessen wird. Dass es sogar sehr förderlich für den Umweltschutz sein kann, rotes Fleisch zu essen. Aber halt das Richtige. Hängt natürlich wieder alles vom persönlichen Kontext ab.
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Ein Artikel über Savory, der meinem Eindruck bisher entgegenkommt
http://www.theguardian.com/environment/ ... ng-miracle
Vielleicht kann ja jemand seine Kernthesen verständlich und kurz zusammenfassen, was es ausserhalb des Weidemanagements Wissenswertes zu erfahren gibt.

http://www.theguardian.com/environment/ ... ng-miracle
Vielleicht kann ja jemand seine Kernthesen verständlich und kurz zusammenfassen, was es ausserhalb des Weidemanagements Wissenswertes zu erfahren gibt.
Das freut sicher viele Tierzüchter, wenn Fleischessen jetzt ein Umweltschutz - Logo kriegtDass es sogar sehr förderlich für den Umweltschutz sein kann, rotes Fleisch zu essen. Aber halt das Richtige. Hängt natürlich wieder alles vom persönlichen Kontext ab.


Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
@Lysi:
Das Problem kenne ich zur genüge. Wieder einer, der nicht verstanden hat, was HPG ist, und es mit IRG verwechselt.
Und wenn man versucht, es ihm zu erklären, dann macht er dicht...
HPG wurde ja gerade deshalb entwickelt, weil sture Schema-F-Systeme wie IRG in spröden Lebensräumen nicht funktionieren. Auf das Management kommt es an. Auf ständige Kontrolle und Anpassung. Wie soll man das draußen in der Praxis reproduzierbar machen? Da bräuchte man eine Weide in einem abgeschotteten Labor, in dem man sämtliche Umweltfaktoren kontrollieren kann.
Statt irgendwelche Artikel über Weideverfahren zu lesen, die mit HPG nichts zu tun haben, hätte er lieber losfahren und sich einige HPG Betriebe ansehen sollen.
Das Problem kenne ich zur genüge. Wieder einer, der nicht verstanden hat, was HPG ist, und es mit IRG verwechselt.
Und wenn man versucht, es ihm zu erklären, dann macht er dicht...
HPG wurde ja gerade deshalb entwickelt, weil sture Schema-F-Systeme wie IRG in spröden Lebensräumen nicht funktionieren. Auf das Management kommt es an. Auf ständige Kontrolle und Anpassung. Wie soll man das draußen in der Praxis reproduzierbar machen? Da bräuchte man eine Weide in einem abgeschotteten Labor, in dem man sämtliche Umweltfaktoren kontrollieren kann.
Statt irgendwelche Artikel über Weideverfahren zu lesen, die mit HPG nichts zu tun haben, hätte er lieber losfahren und sich einige HPG Betriebe ansehen sollen.
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
soviel ich aus obigem Artikel herausgelesen hab, hat der Autor eben das versucht und ist nicht fündig geworden - ??Manfred hat geschrieben:hätte er lieber losfahren und sich einige HPG Betriebe ansehen sollen.
Ich hab weder Nerven noch Zeit, mir solche Betriebe anzusehen. Die Vorher-Nachher-Fotos, die ich bis jetzt sehen durfte, kommen mir faul vor und dann wüßte ich noch gerne, ob alle, die Wüste mithilfe von Bäumen begrünen wollen, das mit Pappeln machen.
Was ich in México erleben durfte, war es dort gerade der Wald bzw. Gebiete, die mit einheimischen, mehrjährigen Pflanzen von selber (!!) und ohne Beweidung außer dass hie und da ein Hirte mit seinen Ziegen vorbeizog (es waren wenige Hirten mit wenigen Ziegen!!), der nicht zur Wüste wurde.
Wobei ... Wüste - auch das, was alle einheimischen (Bauern und Nicht-Bauern) als Wüste bezeichneten, war spärlich aber doch bewachsen. Dort zumindest gab es nicht das Problem, dass die absterbenden Pflanzen zu lange stehen blieben und auf die Art keinen Jungwuchs ermöglichten. Zentralmexico hat wohl kein sprödes Klima. Es wuchsen dort allerdings keine normalen Bäume und auch kein normales Gras

Hier in Wien schaffen es Gras und Löwenzahn beim Keimen den Asphalt zu durchbrechen.
Tiere werden nicht ohne Grund mit angebautem Soja und Getreide als Kraftfutter gemästet - oder?
Warum macht "man" das denn überhaupt??
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
"man" ist die die industrielle Landwirtschaft und die macht das, weil die aktuell 11,8 Millionen Hektar Ackerfläche in Deutschland nicht ausreichen um die Masse der gehaltenen Tiere in Deutschland zu ernähren. 20,06 Millionen Hektar wären dazu notwendig, weshalb man einen quasi verlängerten Acker in Übersee braucht oder, wenn es alle so machen wie wir - 1,7 Planeten, was ich persönlich allerdings für etwas unglücklich erachte.
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/