Allan Savory Blog - auf Deutsch
Moderator: kraut_ruebe
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Wenn er ein Schwätzer wäre, Lysi. Ist er aber nicht. Er hält gerne hinter dem Berg, weil er gerade nicht als Ikone dargestellt werden will, sondern möchte, das junge Leute sein Lebenswerk fortsetzen.
Aber manches erzählt er, wenn nachgebohrt wird, und von dritter Seite kriegt man doch ab und zu mal was mit, was er so alles getrieben hat.
Er hat wohl Wildtierbiologie studiert und sich in den Kreisen schnell hochgearbeitet. So kam er es auch dazu, dass er dieses große Wildtier-Tötungsprogramm zu verantworten hatte, dass damals sie Vegetation vor Überweidung schützen sollte, und dessen Misserfolg bis heute seine Antriebsfeder ist. Er hat selbst mehrere größere landwirtschaftliche Betriebe aufgebaut. Der erste war wohl eine Zuckerrohrplantage. Er ist einer der besten lebenden Fährtenleser. In dieser Eigenschaft hat er auch mehrere menschenfressende Großkatzen aufgespürt und erlegt. Mind. einem menschenfressenden Löwen ist er alleine in einen großen Dornenverhau nachgekrochen, die ihn begleitenden Tracker hatten die Spur "verloren" und sich verkrümelt, und hat ihn aus kürzester Entfernung getötet. Er war Gründer und Vorsitzender der weißen Oppositionspartei in Rhodesien, die sich für eine Besserung der Verhältnisse für die Schwarzen einsetzte und in dieser Eigenschaft auch Mitglied im Parlament. Er war im rhodesischen Bürgerkrieg Chef einer Spezialeinheit von Spurenlesern, der Tracker Combat Unit, über die es mehrere Bücher gibt und aus deren Reihen einige bekannte Militärs hervorgegangen sind. Er war für mehrere hundert Ranches im ganzen südlichen Afrika als Berater tätig, teilweise auch während des Krieges. Wegen des Krieges musste er Rhodesien doch verlassen und hat nach einigen Zwischenstationen seine zweite Heimat in den USA gefunden. Heute lebt er abwechseln in beiden Ländern, Zimbabwe und den USA und arbeitet als Berater und hält Vorträge überall auf der Welt. Die ganze Zeit hat er konsequent weiter an seiner Idee gearbeitet, war als Berater und Ausbilder für diverse Organisationen und Landwirtschaftsbetriebe tätig, hat in Zimbabwe auf seiner ehemaligen Ranch, die er der dortigen Bevölkerung überschrieben hat, den Beispielbetrieb aufgebaut und hat zusammen mit einigen anderen das Savory-Institut gegründet.
Inzwischen wird eine Landfläche ungefähr so groß wie Bayern nach seinen Ideen bewirtschaftet, vermutlich sogar deutlich mehr, weil ja nicht annähernd jeder Betrieb bekannt ist, der sich daran versucht.
Ich frage mich eher, wie man das in einem Leben alles auf die Reihe kriegt und dabei noch eine Familie und Kinder haben kann.
Ich bin ca. halb so alt wie er. Gemessen daran habe ich so überhaupt nichts vorzuweisen...
Ein Schätzer ist für mich etwas anderes.
Aber manches erzählt er, wenn nachgebohrt wird, und von dritter Seite kriegt man doch ab und zu mal was mit, was er so alles getrieben hat.
Er hat wohl Wildtierbiologie studiert und sich in den Kreisen schnell hochgearbeitet. So kam er es auch dazu, dass er dieses große Wildtier-Tötungsprogramm zu verantworten hatte, dass damals sie Vegetation vor Überweidung schützen sollte, und dessen Misserfolg bis heute seine Antriebsfeder ist. Er hat selbst mehrere größere landwirtschaftliche Betriebe aufgebaut. Der erste war wohl eine Zuckerrohrplantage. Er ist einer der besten lebenden Fährtenleser. In dieser Eigenschaft hat er auch mehrere menschenfressende Großkatzen aufgespürt und erlegt. Mind. einem menschenfressenden Löwen ist er alleine in einen großen Dornenverhau nachgekrochen, die ihn begleitenden Tracker hatten die Spur "verloren" und sich verkrümelt, und hat ihn aus kürzester Entfernung getötet. Er war Gründer und Vorsitzender der weißen Oppositionspartei in Rhodesien, die sich für eine Besserung der Verhältnisse für die Schwarzen einsetzte und in dieser Eigenschaft auch Mitglied im Parlament. Er war im rhodesischen Bürgerkrieg Chef einer Spezialeinheit von Spurenlesern, der Tracker Combat Unit, über die es mehrere Bücher gibt und aus deren Reihen einige bekannte Militärs hervorgegangen sind. Er war für mehrere hundert Ranches im ganzen südlichen Afrika als Berater tätig, teilweise auch während des Krieges. Wegen des Krieges musste er Rhodesien doch verlassen und hat nach einigen Zwischenstationen seine zweite Heimat in den USA gefunden. Heute lebt er abwechseln in beiden Ländern, Zimbabwe und den USA und arbeitet als Berater und hält Vorträge überall auf der Welt. Die ganze Zeit hat er konsequent weiter an seiner Idee gearbeitet, war als Berater und Ausbilder für diverse Organisationen und Landwirtschaftsbetriebe tätig, hat in Zimbabwe auf seiner ehemaligen Ranch, die er der dortigen Bevölkerung überschrieben hat, den Beispielbetrieb aufgebaut und hat zusammen mit einigen anderen das Savory-Institut gegründet.
Inzwischen wird eine Landfläche ungefähr so groß wie Bayern nach seinen Ideen bewirtschaftet, vermutlich sogar deutlich mehr, weil ja nicht annähernd jeder Betrieb bekannt ist, der sich daran versucht.
Ich frage mich eher, wie man das in einem Leben alles auf die Reihe kriegt und dabei noch eine Familie und Kinder haben kann.
Ich bin ca. halb so alt wie er. Gemessen daran habe ich so überhaupt nichts vorzuweisen...
Ein Schätzer ist für mich etwas anderes.
- Thomas/V.
- Förderer 2017
- Beiträge: 9386
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
- Familienstand: verheiratet
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Was mir immer etwas sauer aufstößt ist bei allen, die angeblich "ganzheitlich" die Welt retten wollen ist, das sie trotzdem immer nur Teilgebiete der Gesamtproblematik beackern.
So habe ich vom Herrn Savory (so interessant und richtig seine Ausführungen sein mögen), aber auch allen anderen nie etwas wirklich konkretes zu den Ursachen der Miseren gehört. Das wir falsch "managen" ist ja richtig, aber weshalb das so ist und worin eigentlich genau das Falsche besteht, hat noch keiner so richtig beleuchtet.
Falsch gemanagte Landwirtschaft ist doch nicht der Grund, sondern die Folge ganz anderer falsch laufender Vorgänge in der Gesellschaft.
So habe ich vom Herrn Savory (so interessant und richtig seine Ausführungen sein mögen), aber auch allen anderen nie etwas wirklich konkretes zu den Ursachen der Miseren gehört. Das wir falsch "managen" ist ja richtig, aber weshalb das so ist und worin eigentlich genau das Falsche besteht, hat noch keiner so richtig beleuchtet.
Falsch gemanagte Landwirtschaft ist doch nicht der Grund, sondern die Folge ganz anderer falsch laufender Vorgänge in der Gesellschaft.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Das Versucht Allan doch die ganze Zeit zu erklären, Thomas.
Der Fehler ist fast immer der gleiche: Die langfristige Wirkung der Entscheidungen wird außer Acht gelassen oder einfach nicht erkannt.
Natürlich gibt es auch Fälle von böser Absicht. Die wird es immer geben. Aber das ist nur ein relativ kleiner Anteil.
Da bringt auch Schuldzuweisung wenig. In die habe ich mich selbst lange verrannt und habe es noch immer nicht geschafft, mich davon zu lösen. Aber ich arbeite dran.
Die meisten Menschen handeln aus guter Absicht und trotzdem kommt Mist dabei heraus, weil man sich auf die kurzfristige Behebung irgendwelche Detailprobleme konzentriert und den großen Zusammenhang aus den Augen verliert.
Das kriegen wir nur gelöst, wenn wir das ganze Spiel umdrehen. Wenn wir erst den Hintergrund malen und dann die Details passend dazu einfügen.
Und es geht darum, die Probleme an der Wurzel zu packen, statt an Symptomen herumzubasteln. Und es geht darum, diese Wurzeln so und mit solchen Mitteln anzupacken, dass es in Richtung Horizont geht.
Nehmen wir als Hintergrund den allgemeinen Kontext, aus Allans Beitrag 5:
"Wir wollen stabile Familien, die friedliche Leben in Wohlstand und körperlicher Sicherheit führen und die ihren religiösen und spirituellen Überzeugungen folgen können. Ausreichend nahrhaftes Essen und sauberes Wasser. Gute Bildung und ein gesundes, ausgeglichenes Leben mit Zeit für unsere Familie, Freunde, die Gemeinde und Freizeit für kulturelle und andere Aktivitäten. All dies wird durch sich erneuernde Böden und eine hohe Biodiversität auf den Landmassen der Erde und in ihren Flüssen, Seen und Meeren sichergestellt, für viele zukünftige Generationen."
Dann stell dir vor du bist Bauer und auf deinem Rapsacker machen sich die Rapsglanzkäfer breit und fressen dir die Blüten kaputt.
Was macht der durchschnittliche Bauer? Problem: Zu viele Käfer. Verfügbare Werkzeuge: Gift. Lösung: Ich spritze Gift.
Was macht der HM Bauer?
Verfügbare Werkzeuge: Gift -> Führt der Gifteinsatz in Richtung Kontext? Im Kontext steht hohe Biodiverstiät. Das ist mit Gift nicht zu erreichen. Also kein Gift.
Was ist die Ursache des Problems? Die vielen Käfer?
Aber was ist die Ursache für die vielen Käfer?
Und was ist die Ursache für die Ursache der vielen Käfer?
Oft muss man mehrere Stufen an Ursachenforschung betreiben, um den Kern des Übels zu finden.
Er könnte z.B. zu dem Schluss gelangen, dass er eine nicht standortangepasste Reinkultur in einem Umfeld ohne gutem Schädlings-zu-Nützlings-Gleichgewicht anbaut. Also wird er sein Anbauverfahren oder die angebaute Kultur ändern oder das Gleichgewicht verbessern, je nachdem was er als effektivste Maßnahme ermitteln, die auch noch in Richtung Horizont führt.
Dabei wird sich herausstellen, dass das auf die Schnelle nicht möglich ist. Dann wird er sich evtl. entscheiden, in diesem Ausnahmefall doch noch mal das Symptom mit Gift zu behandeln, weil er den diesjährigen Ernteerlös braucht, um nächstes Jahr ein besseres Anbauverfahren zu finanzieren. Solche Notfallmaßnahmen gegen Symptome sind im HM durchaus zulässig, sollen aber auf solche Notfälle beschränkt bleiben. Priorität hat, an den Ursachen zu arbeiten, damit so ein Notfall nicht wieder auftritt.
Aber wenn die Entscheidung ist entweder die Ursache oder das Symptom zu behandeln, dann nimmt man die Schmerzen durch das Symptom in kauf und arbeitet an der Ursache.
Das geht schon bei den ganz kleinen Entscheidungen los.
Wenn du z.B. Einkaufen gehst, und dir denkst: Ich würde gerne ein paar Bananen essen.
Da liegen zwei Sorten zur Auswahl im Regal: Die konventionelle Banane und die Bio-Fairtrade Banane.
Wenn der ganze Kontext ist: Ich will Banane. Dann kaufst du die billige und gut.
Wenn der ganze Kontext aber ist: Ich will Banane + ich will obenstehenden allgemeinen Kontext, dann wirst du vermutlich die Bio-Fairtrade-Banane kaufen. Auch nicht ideal, aber wenigstens das kleinere Übel.
Oder dir ist der allgemeine Kontext so wichtig, dass du deinen Wunsch nach einer Banane ganz überdenkst und lieber zum Apfel aus dem eigenen Garten greifst.
Und es geht bis zu den ganz großen Entscheidungen.
Währst du US-Präsident und hättest damit einen Teil der Macht über die Weltleitwährung, du würdest das Triffin-Dilemma kennen und dir wären die Vorschläge der Chinesen für eine von Nationalstaaten unabhängige Handelswährung in Anlehung an die Entwürfe von John Maynard Keynes bekannt:
Welche Entscheidung würdest du vor dem Hintergrund des obigen allgemeinen Kontexts treffen?
Der Fehler ist fast immer der gleiche: Die langfristige Wirkung der Entscheidungen wird außer Acht gelassen oder einfach nicht erkannt.
Natürlich gibt es auch Fälle von böser Absicht. Die wird es immer geben. Aber das ist nur ein relativ kleiner Anteil.
Da bringt auch Schuldzuweisung wenig. In die habe ich mich selbst lange verrannt und habe es noch immer nicht geschafft, mich davon zu lösen. Aber ich arbeite dran.
Die meisten Menschen handeln aus guter Absicht und trotzdem kommt Mist dabei heraus, weil man sich auf die kurzfristige Behebung irgendwelche Detailprobleme konzentriert und den großen Zusammenhang aus den Augen verliert.
Das kriegen wir nur gelöst, wenn wir das ganze Spiel umdrehen. Wenn wir erst den Hintergrund malen und dann die Details passend dazu einfügen.
Und es geht darum, die Probleme an der Wurzel zu packen, statt an Symptomen herumzubasteln. Und es geht darum, diese Wurzeln so und mit solchen Mitteln anzupacken, dass es in Richtung Horizont geht.
Nehmen wir als Hintergrund den allgemeinen Kontext, aus Allans Beitrag 5:
"Wir wollen stabile Familien, die friedliche Leben in Wohlstand und körperlicher Sicherheit führen und die ihren religiösen und spirituellen Überzeugungen folgen können. Ausreichend nahrhaftes Essen und sauberes Wasser. Gute Bildung und ein gesundes, ausgeglichenes Leben mit Zeit für unsere Familie, Freunde, die Gemeinde und Freizeit für kulturelle und andere Aktivitäten. All dies wird durch sich erneuernde Böden und eine hohe Biodiversität auf den Landmassen der Erde und in ihren Flüssen, Seen und Meeren sichergestellt, für viele zukünftige Generationen."
Dann stell dir vor du bist Bauer und auf deinem Rapsacker machen sich die Rapsglanzkäfer breit und fressen dir die Blüten kaputt.
Was macht der durchschnittliche Bauer? Problem: Zu viele Käfer. Verfügbare Werkzeuge: Gift. Lösung: Ich spritze Gift.
Was macht der HM Bauer?
Verfügbare Werkzeuge: Gift -> Führt der Gifteinsatz in Richtung Kontext? Im Kontext steht hohe Biodiverstiät. Das ist mit Gift nicht zu erreichen. Also kein Gift.
Was ist die Ursache des Problems? Die vielen Käfer?
Aber was ist die Ursache für die vielen Käfer?
Und was ist die Ursache für die Ursache der vielen Käfer?
Oft muss man mehrere Stufen an Ursachenforschung betreiben, um den Kern des Übels zu finden.
Er könnte z.B. zu dem Schluss gelangen, dass er eine nicht standortangepasste Reinkultur in einem Umfeld ohne gutem Schädlings-zu-Nützlings-Gleichgewicht anbaut. Also wird er sein Anbauverfahren oder die angebaute Kultur ändern oder das Gleichgewicht verbessern, je nachdem was er als effektivste Maßnahme ermitteln, die auch noch in Richtung Horizont führt.
Dabei wird sich herausstellen, dass das auf die Schnelle nicht möglich ist. Dann wird er sich evtl. entscheiden, in diesem Ausnahmefall doch noch mal das Symptom mit Gift zu behandeln, weil er den diesjährigen Ernteerlös braucht, um nächstes Jahr ein besseres Anbauverfahren zu finanzieren. Solche Notfallmaßnahmen gegen Symptome sind im HM durchaus zulässig, sollen aber auf solche Notfälle beschränkt bleiben. Priorität hat, an den Ursachen zu arbeiten, damit so ein Notfall nicht wieder auftritt.
Aber wenn die Entscheidung ist entweder die Ursache oder das Symptom zu behandeln, dann nimmt man die Schmerzen durch das Symptom in kauf und arbeitet an der Ursache.
Das geht schon bei den ganz kleinen Entscheidungen los.
Wenn du z.B. Einkaufen gehst, und dir denkst: Ich würde gerne ein paar Bananen essen.
Da liegen zwei Sorten zur Auswahl im Regal: Die konventionelle Banane und die Bio-Fairtrade Banane.
Wenn der ganze Kontext ist: Ich will Banane. Dann kaufst du die billige und gut.
Wenn der ganze Kontext aber ist: Ich will Banane + ich will obenstehenden allgemeinen Kontext, dann wirst du vermutlich die Bio-Fairtrade-Banane kaufen. Auch nicht ideal, aber wenigstens das kleinere Übel.
Oder dir ist der allgemeine Kontext so wichtig, dass du deinen Wunsch nach einer Banane ganz überdenkst und lieber zum Apfel aus dem eigenen Garten greifst.
Und es geht bis zu den ganz großen Entscheidungen.
Währst du US-Präsident und hättest damit einen Teil der Macht über die Weltleitwährung, du würdest das Triffin-Dilemma kennen und dir wären die Vorschläge der Chinesen für eine von Nationalstaaten unabhängige Handelswährung in Anlehung an die Entwürfe von John Maynard Keynes bekannt:
Welche Entscheidung würdest du vor dem Hintergrund des obigen allgemeinen Kontexts treffen?
- Thomas/V.
- Förderer 2017
- Beiträge: 9386
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
- Familienstand: verheiratet
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Eben.Oft muss man mehrere Stufen an Ursachenforschung betreiben, um den Kern des Übels zu finden.
Ja und nein.Die langfristige Wirkung der Entscheidungen wird außer Acht gelassen oder einfach nicht erkannt.
Die Ursache für unser kurzfristiges Denken liegt darin, das langfristiges Denken und Handeln vom Wirtschaftssystem nicht honoriert wird.
Es hat immer der einen Vorteil, der Probleme kurzfristig "löst" oder der am schnellsten Gewinne realisiert.
Hinzu kommt, das unser Gehirn nicht mit der selbst geschaffenen Komplexität umgehen kann und deshalb in Schubladen- und Kurzfrist-Denken- "Modus" übergegangen ist. Unser Belohnungssystem im Gehirn ist so konstruiert, das wir die schnelle Belohnung einem langfristigen "vielleicht irgendwann gibts ne kleine Belohnung, oder auch nicht" vorziehen. Also, die billige Banane ist attraktiver als die teurere Fair-Trade-Banane und erst recht attraktiver als der Apfel aus dem eigenen Garten, weil die Bananen scheinbar anstrengungslos zu bekommen sind, denn sie liegen ja einfach da rum, während ich den Apfelbaum selber pflegen und die Ernte pflücken und einlagern muß.
Das ist schon mal eine falsche Sicht. Wir müssen endlich davon abkommen, Entscheidungen irgendwelchen Machtmenschen zu überlassen. Denn das hat ja zu dem geführt, was wir hier kritisieren.Währst du US-Präsident und hättest damit einen Teil der Macht über die Weltleitwährung,

Machtmenschen sind erstmal nur an der Erhaltung und Erweiterung ihrer Macht interessiert, und nicht am langfristigen Nutzen für die Allgemeinheit.
Auch sie scheitern, selbst bei guten Absichten, an der Komplexität der Verhältnisse.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Dieser Vorteil ist aber auch nur kurzfristig. Ein Unternehmen ohne langfristige Kundenzufriedenheit ist eine Blase, die sich schnell aufblähen kann, aber auch leicht platzt. Unternehmen mit langfristiger Strategie wachsen langsamer, sind aber grundsolide und leben länger.Thomas/V. hat geschrieben: Die Ursache für unser kurzfristiges Denken liegt darin, das langfristiges Denken und Handeln vom Wirtschaftssystem nicht honoriert wird.
Es hat immer der einen Vorteil, der Probleme kurzfristig "löst" oder der am schnellsten Gewinne realisiert.
Das ist wirklich ein großes Dilemma. Besonders, wenn es sich in eine Suchterkrankung auswächst.Unser Belohnungssystem im Gehirn ist so konstruiert, das wir die schnelle Belohnung einem langfristigen "vielleicht irgendwann gibts ne kleine Belohnung, oder auch nicht" vorziehen.
Eben. Du würdest die Entscheidung treffen es zu lassen, wie es ist. Weil du gar keine andere Wahl hättest.Das ist schon mal eine falsche Sicht. Wir müssen endlich davon abkommen, Entscheidungen irgendwelchen Machtmenschen zu überlassen. Denn das hat ja zu dem geführt, was wir hier kritisieren.
Machtmenschen sind erstmal nur an der Erhaltung und Erweiterung ihrer Macht interessiert, und nicht am langfristigen Nutzen für die Allgemeinheit.
Auch sie scheitern, selbst bei guten Absichten, an der Komplexität der Verhältnisse.
Also muss man einige Ursachen-Etagen tiefer ansetzen. Bei uns selbst. Die Politik beweg sich nur unter erheblichem Druck oder mit guter Schmierung. Das ist ihre Rolle. Unsere Rolle ist es, den nötigen Druck in die von uns gewünschte Richtung aufzubauen.
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
... oder eine Binnengesellschaft zu gründen. Was natürlich aus vielerlei Gründen nicht funktionieren kann.
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/
- Thomas/V.
- Förderer 2017
- Beiträge: 9386
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
- Familienstand: verheiratet
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
eine Binnengesellschaft mit Hauptaugenmerk auf langfristige Kreislaufwirtschaft und nicht auf Wachstum
zusätzlich müssen benachbarte Binnengesellschaften mit einander kooperieren und sich im Notfall austauschen anstatt sich gegenseitig die Ressourcen streitig machen
"Gesellschaft" muß völlig neu gedacht werden, ansonsten kommen wir immer wieder nur in die gleiche alte Misere zurück.
zusätzlich müssen benachbarte Binnengesellschaften mit einander kooperieren und sich im Notfall austauschen anstatt sich gegenseitig die Ressourcen streitig machen
Innerhalb des jetzigen System nicht.Was natürlich aus vielerlei Gründen nicht funktionieren kann.
"Gesellschaft" muß völlig neu gedacht werden, ansonsten kommen wir immer wieder nur in die gleiche alte Misere zurück.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Ich schätze wir werden, ähnlich wie in den USA und Japan, in den nächsten Jahren einen Boom der CSA Bewegung erleben und damit viele kleine Quasi-Binnengesellschaften, zumindest in der anbaubaren Lebensmittelproduktion, erhalten. Verbunden damit ist (endlich) der dringend notwendige Wechsel von Quantitäts- hin zu Qualitätsdenken. Damit und gleichzeitig besteht die Chance die bestehenden Grenzen die das Verhältnis zwischen Produzent und Konsument immer mehr belastet haben, einfach zu überwinden.
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Das ist eines der Hauptthemen, die mich an der EU stören. Dieser europaweite Einheitsbrei verhindert, dass ein Wettbewerb um eine bessere Staatsorganisation entsteht.
Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch
Wie funktioniert das Gehirn von (jenseits-) gläubigen Menschen??Thomas/V. hat geschrieben:Die Ursache für unser kurzfristiges Denken liegt darin, das langfristiges Denken und Handeln vom Wirtschaftssystem nicht honoriert wird. [....] Unser Belohnungssystem im Gehirn ist so konstruiert, das wir die schnelle Belohnung einem langfristigen "vielleicht irgendwann gibts ne kleine Belohnung, oder auch nicht" vorziehen.
