Naja, ich weiß nicht. Ich war ja auch mal sehr auf dem Trip, heimische Erdorchideen, Wassertiere, Trockenrasenpflanzen, usw., und ich bin ziemlich ausgezuckt, als die Kinder von Freunden die endlich blühenden Riemenzungen für einen Blumenstrauß für Mutti gepflückt haben. Oder im akademisch errichteten Eidechsenbau niemand eingezogen ist, die haben sich dafür im Folienhaus sehr wohl gefühlt, besonders in Schuhen. Inzwischen seh ich das alles gelassener. Freu mich wenn das Reh direkt an der Terrasse vorbeimarschiert und das Mädesüß abfrisst. Oder wie die Blaumeise im Seitenspiegel der Karre mit sich flirtet, oder rivalisiert, jedenfalls ist sie sehr beschäftigt.
Grundsätzlich glaube ich auch nicht, dass Bewirtschaftung schlecht ist,viele Alpenblumen gäbe es ohne Beweidung nicht, und viele Pflanzen sind Kulturfolger. Und ob Biodiversität überall sein soll oder gut ist oder besser ist, liegt ja auch nur im menschlichen Ermessen. Das eintönige Schilf z.B. im Neusiedler See ist halt wie es ist, und es findet sich ein, was damit klarkommt.
Irgendwann gabs einen Film im TV, über irgendwelche Nagetiere in einer Gletscherregion, die ein weißes Fell hatten, und gut getarnt waren, und nachdem der Gletscher zurückgewichen war, tauchten immer mehr braune auf, bei Vögeln in der Region soll dasselbe passiert sein.
