Allan Savory Blog - auf Deutsch

Moderator: kraut_ruebe

Manfred

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#101

Beitrag von Manfred » So 10. Apr 2016, 10:54

Rohana hat geschrieben:Oh glaub mir ich frag so viel dass der arme Kerl bald mehr Löcher hat als ein guter Emmentaler :rot: ja ich weiss ungefähr was unser Kuhkorn enthält und wo es herkommt (zumindest grob) und ich bin nicht komplett glücklich damit, Alternativen gestalten sich ziemlich schwierig. Der Begriff "Getreidefütterung" ist trotzdem mehr als irreführend.
Naja. Bei den Mastschweinen und -Hähnchen besteht die Ration ja praktisch nur aus Getreide und Ackerleguminosen, von ein paar Ausnahmen mal abgesehen.
Und wenn ich an den Link von gestern denke:
http://www.landtreff.de/crash-am-milchm ... 7-840.html
Die Tabelle im zweiten Beitrag.
Milchleistung 8.943 kg. Davon 2.376 kg aus Grundfutter.
Und das Grundfutter dürfte zu Hälfte wieder aus Maissilage bestehen, also noch mal Getreide.
Dann ist ja nicht mal der Erhaltungsbedarf der Kuh ohne Getreide deckt.
Keine reine Getreidefütterung, aber schon recht getreidelastig.

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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#102

Beitrag von Rohana » So 10. Apr 2016, 11:02

Ich meinte in dem Zusammenhang die Fütterung von *Wiederkäuern* mit Getreide. Weder Schweine noch Hühner fallen darunter.
Zu wieviel besteht denn Maissilage aus Maiskörnern? Stroh ist auch "Getreide", wenn du spitzfindig sein willst. Es kommt doch recht viel auf Begriffsdefinitionen bzw. -abgrenzung an... und Statistik kann so viel, man muss nur das entsprechende mit den Daten tun :platt:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Manfred

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#103

Beitrag von Manfred » So 10. Apr 2016, 11:24

Ja. Stroh muss man natürlich auch dem Getreide zurechnen.
Ob Silomais oder Körnermais ist doch egal. Der Anbau unterschiedet sich doch fast nur durch den Erntezeitpunkt.
Das Problem ist ja wieder nicht das Getreide als solches, sondern die Art und Weise seiner Erzeugung, die natürlich wieder sehr unterschiedlich sein kann.
In Veredelungshochburgen ist Mais nach Mais und dazwischen ein halbes Jahr nackter Boden oft noch immer die Realität. Zwischenfrüchte, Untersaaten und Fruchtfolge kosten bares Geld.
Und im reinen Ackerbaubetrieb ist natürlich auch die Strohabfuhr ein Thema. Irgendwo muss die organische Masse für den Boden ja herkommen.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#104

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 10. Apr 2016, 11:44

in veredelungshochburgen ist Mais nach Mais und dazwischen ein halbes Jahr nackter Boden oft noch immer die Realität
Da möchte ich mal wiedersprechen.

Mais-Mais ist schon selten genung, aber keine ZF nach Mais, wenn eine Sommerung folgt, das macht keiner mehr.

Die EU nennt das Greening.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#105

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 10. Apr 2016, 12:20

Ich bilde mir ein, ich hätte dieses Video schon mal verlinkt - sorry, ich finde es aber nicht mehr: Der Mann der die Wüste aufhielt.


Hier steht auch einiges, mir ist es zu englisch (versteh nicht alles) :rot:

Einen Film über China kann ich erst heute abend anschaun - ob es dort jetzt geklappt hat oder nicht - ??
Green Gold
Mir ist es auf jeden Fall zu weit weg.

Meine Tochter fährt bald nach Perú....
Aber sie wird dort auch anderes zu tun haben als für mich Forschungen zu betreiben. ;)

Ich erinnere mich nur an "unser" Grundstück. Dort geht nichts ohne Bewässerung, weil es eben kaum mal regnet. Also alle Gemüse- und Getreidekulturen sind abhängig davon, dass die Landwirte ihre Felder aus den dort trotzdem vorhandenen Flüssen bewässern. Bäume müssen nicht bewässert werden. Es sind aber zuwenige. als dass sie Regen erzeugen könnten. Sie (und die Büsche) bremsen aber die Winde ein, was wichtig ist, damit der Sand die Kulturen nicht zudeckt

Wald erzeugt Regen. oder nicht?
Erzeugt Grasland auch Regen????

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#106

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 10. Apr 2016, 12:28

Manfred hat geschrieben:Kennst du irgendein Projekt, wo das Bäumepflanzen gegen die Wüste geholfen hat, wo die Bäume ohne Bewässerung mit hochgepumpten Grundwasser wachsen und der Boden wieder bedeckt ist?
Die Chinesen dürften da Erfolge haben

https://de.wikipedia.org/wiki/Chinas_Gr%C3%BCne_Mauer
Das chinesische Volk ist an der Arbeit direkt beteiligt: Gesetzlich ist jeder chinesische Bürger zwischen 11 und 60 Jahren dazu verpflichtet, pro Jahr drei bis fünf Bäume anzupflanzen.[3] Als eine Alternative dazu gibt es die Möglichkeit, eine Gebühr oder ein Bußgeld zu bezahlen.
In 13 Provinzen wurden Schutzwälder angelegt. Sie bedecken bereits eine Fläche von 220.000 Quadratkilometern. Das entspricht etwa der Fläche Großbritanniens. In einigen Regionen waren die Aufforstungsarbeiten bereits erfolgreich. Ausgetrocknete Gegenden, in denen die Bewohner ihre Häuser täglich vom Sand befreien mussten, bleiben bewohnbar, die Wirkung der Sandstürme in diesen Regionen ging zurück.
http://www.spektrum.de/news/chinas-gros ... us/1323255

Bewässert wurde anscheinend nicht, wäre bei so riesigen Flächen wohl gar nicht möglich.

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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#107

Beitrag von kraut_ruebe » So 10. Apr 2016, 12:44

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Benutzer 3991 gelöscht

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#108

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 10. Apr 2016, 14:40

ina maka hat geschrieben:Einen Film über China kann ich erst heute abend anschaun - ob es dort jetzt geklappt hat oder nicht - ??
Green Gold
Sehr sehenswert, danke fürs einstellen.
kraut_ruebe hat geschrieben:doch, da wird bewässert:
hast Recht, je mehr man drüber liest, umso unklarer wird ob das ein Erfolg oder Flop ist.

Was anderes
https://idw-online.de/de/news103166
Noch heute sind die alten Gangsysteme an Bodenprofilen erkennbar. Im Fall der ehemaligen Gänge von Kleinsäugern, hier also Hamster und Ziesel, spricht man von so genannten Krotowinen. Den Aufbau mächtiger typisch schwarzer Humusschichten haben wir dem Fleiß der Bodentiere zu verdanken. Kein anderer Bodentyp ist derart nachhaltig durch die grabende und mischende Arbeit der Bodentiere geprägt worden. Er ist ihr Meisterstück.
Das wird wohl auch für Mäuse gelten?
Die gibts in der Wüste auch

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCst ... m%C3%A4use
Die Große Wüstenspringmaus gilt in Teilen Nordafrikas als Getreideschädling. Sie wird daher in vielen Gegenden bekämpft. Zudem werden die Springmäuse von manchen Beduinenstämmen gegessen.[1] Trotz der Bejagung gilt aber keine der vier Arten als gefährdet, auch wenn die Population von Jaculus blanfordi abnimmt.[
Da wäre doch ein Versuch interessant, diese Tiere zu füttern und gucken, wie sich der Boden entwickelt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alashan-Ziesel
Der Alashan-Ziesel ist ein tagaktives Erdhörnchen, das in den Wüstengebieten Chinas und den Grassteppen am Rand der Wüste Gobi bis in die Gebirgswiesen vorkommt. Er lebt vor allem in China in trockenen und sandigen Habitaten, wodurch er lokal als „Sandratte“ bezeichnet wird.[1] In der Mongolei bestehen die Habitate in der Regel aus trockenen Steppen, Grasland und Gebüschen
Vielleicht bereiten die Ziesel ja auch dort die zukünftige Schwarzerde .. :hmm:

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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#109

Beitrag von kraut_ruebe » So 10. Apr 2016, 16:31

Lysistrata hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben:doch, da wird bewässert:
hast Recht, je mehr man drüber liest, umso unklarer wird ob das ein Erfolg oder Flop ist.
so schlecht find ich das nicht. das wasser kommt wieder zurück im laufe der zeit durch den entstehenden wald und wenn mans jetzt entbehren kann, ist das schon ok und ne gute investition in die zukunft - zumal dort auch ackerflächen mit entstehen wo vorher nix war.

es geht halt nur nicht ohne bewässerung, weswegen man es nicht überall nachmachen kann. aber wenn man schon wasser herbeiholt (und es nicht woanders abgeht deswegen), dann am besten für sowas.
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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#110

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 10. Apr 2016, 20:19

Nachdem ich mir einige Filme über das chin. Lößplateau angesehen habe, kann man zumindest dort schon von einem Erfolg sprechen. Löß ist ja nicht unfruchtbar, und es gibt auch nicht zuwenig Regen, es sind aber 95% der Niederschläge sofort abgeflossen. Vielerorts ist es jetzt wieder grün, innerhalb weniger Jahre.
In fast jedem Bericht wird erwähnt, dass es nun ein Weideverbot für Ziegen und Schafe gibt, weil die jedes aufkeimende Grün abfressen. Savory mag schon auch Recht haben, aber ein sesshafter Bauer hat ja nur einen begrenzten Aktionsradius, und wo eh schon wenig ist, ists halt irgendwann ganz aus.
Aber so insgesamt ist der Mensch schon eins der dümmsten Viecher, erst alles kaputt machen, und die nächsten dürfen buckeln, um den Schaden zu beheben.

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