Der "So macht man es richtig."-Thread

Benutzeravatar
Waldschrat
Beiträge: 189
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 18:58
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Rand-Oberlausitz

Re: Der "So macht man es richtig."-Thread

#21

Beitrag von Waldschrat » Di 20. Dez 2011, 00:04

Das mit dem Halteband scheint eine "neuere" Technik zu sein. Mein Vater hat das seinerzeit (in den 60ern) NICHT so gelernt, v.a. generell Stechschnitte. Heute wird sowas dem Anfänger im ersten Fällkurs glkeich vermittelt und wird auch den Forstarbeitern so gelehrt. Die Zeiten ändern sich eben. Ich persönlich hab es schon erlebt, dass mein Vater als gelernter Waldarbeiter einen sicher geglaubten Baum in die falsche Richtung gebracht hat (ohne Halteband und Keil hat auch nichts mehr gebracht), während mein Mann als "Greenhorn" den im Kurs gelernten Schnitt mit halteband an einem elenden Hänger problemlos vorgeführt hat.... Muss halt jeder so machen, wie ers für sicher hät. In 10 jahren ist vielleicht die Haltebandmethode auch wieder Schnee von gestern.
There´s two kinds of people. Them goin somewhere and them goin nowhere. I'm an ex-citizen of nowhere, and sometimes I get mighty homesick. Lee Marvin in "Paint Your Wagon" (1969)

Manfred

Re: Der "So macht man es richtig."-Thread

#22

Beitrag von Manfred » Di 20. Dez 2011, 12:20

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Sägen deutlich verbessert. Mit neueren Sägen sind Stechschnitte kein Problem mehr. Die Rückschlaggefahr wurde deutlich reduziert. Das ist wohl der Hauptgrund dafür, wieso heute viel mehr Stechschnitt-Techniken eingesetzt werden.


centauri

Re: Der "So macht man es richtig."-Thread

#24

Beitrag von centauri » Di 8. Okt 2013, 16:48

Manfred hat geschrieben:In den letzten Jahrzehnten haben sich die Sägen deutlich verbessert. Mit neueren Sägen sind Stechschnitte kein Problem mehr. Die Rückschlaggefahr wurde deutlich reduziert. Das ist wohl der Hauptgrund dafür, wieso heute viel mehr Stechschnitt-Techniken eingesetzt werden.
Naja die technik machts.
Nicht nur die schnitttechnik.
Früher hatte man endlich nach der schrotsäge eine motorkettensäge.
Die konnte man aber nicht drehen und wenden wie man wollte.
Erst mit einführung der membranvergaser und neuen griffsystemen wurder wieder ein schritt mehr getan.
Mit den alten kettensägen war es schier unmöglich einen stechschnitt auszuführen.
Wenn ich aber eine schnitttechnik mit halteband ausführen möchte, ist der unabdingbar.
Das mit der rückschlagsgeschichte ist etwas anderes.
Das liegt an den verschieden ketten. Vollmeißel, halbmeißel, rückschlagsarm oder rückschlagsfrei!
Hab gestern im chat schon vorgeschlagen mal einen kettensägenlehrgangsforumstreffen ( welch ein wort:-) ) zu machen.
Da war das thema auch, :) .
Ich denke mal das das lustig würde.

Lg thomas

Benutzeravatar
osterheidi
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1555
Registriert: Mo 21. Okt 2013, 20:32
Familienstand: rothaarig
Wohnort: endmoräne, obendrauf, klimazone 6b, höhe 600

Re: Der "So macht man es richtig."-Thread

#25

Beitrag von osterheidi » Mi 6. Jan 2016, 17:30

hallo an die forstarbeitenden
gibt es eine schnittschutzhosenanschaffungsempfehlung ? (super wort :mrgreen: )
unsere jetzige ist 25 jahre alt und von einer gängigen marke. dort habe ich gesehen dass es welche für 90 euro gibt und welche für ungefähr das doppelte. natürlich gibt es auch welche für das dreifache, aber ich glaube die brauchen wir nicht.

zur nutzung: fällungen machen bei uns nur fachleute die ihre eigenen sachen tragen. sie wird für arbeiten bei liegendem holz oder mit der elektrischen kettensäge gebraucht und da gibt es eine anleitung und eine aufsicht wenn jemand ungelernt ist. ich halte das aber eigentlich für die gefährlichere arbeit und möchte daher die alte hose durch eine neue ersetzen.

danke für rückmeldung und kommentare

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10881
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Der "So macht man es richtig."-Thread

#26

Beitrag von emil17 » Mi 6. Jan 2016, 18:21

Der Preis ist das eine, über die Schnittschutzeffektivität kann ich nix sagen, da nie an mir selbst ausprobiert (ist auch nicht geplant) - aber achte darauf dass du dich in dem Ding locker bewegen kannst und dass du sie alleine bequem an- und ausziehen kannst.
Eine Hose, die bremst, ist äusserst lästig! Und wenn man sie nicht anhat dann nützt sie nix.
Ansonsten, Förster fragen, was die nehmen.
Ob Fällen gegenüber Aufrüsten "harmloser" ist: man kann sich bei beidem einiges zu Leide tun, beim Fällen hat man ein paar Möglichkeiten mehr.
Man kann sich auch ganz leicht in die Schuhe sägen, die sollten auch arbeitsschutzmässig sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

centauri

Re: Der "So macht man es richtig."-Thread

#27

Beitrag von centauri » Mi 13. Jan 2016, 11:54

Welche Hose, Jacke, Helm und Schuhe man sich da leistet muß jeder für sich selbst entscheiden.
Ich kann nur sagen das die teureren Klamotten bequemer, leichter und nicht so warm sind.
Und entscheidend ist natürlich auch wie oft und wie lange man die Klamotten trägt.
Grundsätzlich sind die Ausrüstungen aber eh nur noch halb so teuer wie früher so fern man nicht Pfan.er oder ähnliches kauft.
Vor 10 Jahren kostete eine komplette Profi- Ausrüstung so ca. 1000€.
Heute gibt es schon sehr gute Klamotten für die hälfte.

Benutzeravatar
Matz
Beiträge: 189
Registriert: Di 27. Okt 2015, 11:25
Familienstand: verliebt
Wohnort: Saarland

Re: Der "So macht man es richtig."-Thread

#28

Beitrag von Matz » Mo 28. Mär 2016, 17:49

@Hosen
Ich habe eine "günstige" Hose mit der Aufschrift Oregon (ca. 90 €). Würde ich mir nicht mehr kaufen. Kriegt direkt bei kleinstem Feindkontakt mit spitzeren Ästen oder Dornen Risse und Löcher. Werde es nächstes Mal mit einer Hose von Grube ("Profiforest" oder "Nordforest") versuchen, die angeblich auch für Pfanner produzieren.

@Stechschnitt
Ich habe die Stechschnitttechnik bei der "mobilen Waldbauernschule" gelernt. Man kann ja auch - im Gegensatz zum Video - mit einlaufender Kette beginnen, dann ist die Rückschlaggefahr sehr nahe Null. Aber auch mit auslaufender Kette ist sie beim richtigen Winkel quasi nicht vorhanden. Wobei ich speziell die Technik aus dem Video bisher nicht kannte.
Wir fällen aber zur Zeit meist Bäume (Hainbuchen und Birken) mit 15 bis 25 cm Durchmesser. Die werden ganz normal mit Fällkerb und Fällschnitt und ohne Keile gefällt. Meist ist genug Platz, um die Vorhänger auch in die Richtung fallen zu lassen. Wenn nicht hilft ein Hubzug nach. Im ENGEN Bestand wird auch mal "abgemetert", was in DIESEM Fall von der Sozialversicherung für Forsten, Landwirtschaft und Gartenbau ausdrücklich toleriert wird.

Mit Stechschnitt und Halteband mag ein Baum schneller zu fallen beginnen, ich habe aber doch mehr Kontrolle darüber. Außerdem bietet es Vorteile, wenn der Stamm in der Mitte faul ist. Dann wird die Stelle zuerst durchtrennt und das Äußere hält den Baum noch und kann später kontrolliert durchgetrennt werden.

Antworten

Zurück zu „Sonstige Gehölze und Forstwirtschaft“