Niederwald zur Brennholzgewinnung

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luitpold
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#11

Beitrag von luitpold » Di 7. Sep 2010, 11:42

Dagmar hat geschrieben: Hackschnitzelheizung vollautomatisch
die sollte man als teenager kaufen, sonst rechnet sichs nicht. :pfeif:

lg
luitpold
habe ich schon das passivhaus erwähnt??? :hmm:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

derk-jan

Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#12

Beitrag von derk-jan » Di 7. Sep 2010, 12:23

So eine automatische Hackschnitzelheizung kostest das Doppelte wie eine für Scheitholz.
Das Brennmaterial dazu selbst werben und häckseln lohnt gar nicht, wenn ein Kubikmeter für 10 oder auch noch für 15 Euro zu bekommen ist.
Ein Forstunternehmer hier hat mal daran gedacht, das übriggebliebene Holz (hauptsächlich Kopfenden) zu häckseln und verkaufen. Und den Bauern auch noch etwas auszubezahlen. Er meinte, das würde sich für ihn erst ab einen Verkaufspreis von 15 Euro/Schüttmeter rechnen. Dabei wird das Zeug einem fast nachgeworfen.

Für Hackschnitzel ist mehr Lagerraum nötig, höherer Maschineneinsatz und Geld. Der große Vorteil ist eben der Komfort einer Öl- oder Gasheizung, man muß nur ab und zu den Bunker auffüllen.

Für Scheitholz gibt es aber auch gescheite Anlagen, die nur 2-3 mal Tag "gefüttert" werden müssen.

Viele Leute ohne eigenen Wald fragen die Bauern, ob sie überhängende Äste und Bäume an den Ackerrändern haben können oder fragen die Waldbesitzer wegen Selbstwerbung von Brennholz. (Der Wald ist sowieso da, ob nun gekauft oder genutzt)

Um einen Wald aufzubauen würde ich Lichtliebende Bäume (Birken, Eberesche, Kirsche) sähen und pflanzen und so erziehen, daß sie in relativ kurzer Zeit (60 Jahre) gutes Furnierholz geben.

liebe grüße
derk-jan

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Dagmar
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#13

Beitrag von Dagmar » Di 7. Sep 2010, 13:53

Hallo luitpold,

da ich ja wenigstens 150 Jahre alt werde (n will), wird sich diese Heizung dann auch für mich lohnen. :haha: Passivhaus - na ja, ist eben ein altes Haus und wenn ich die Wahl habe das Geld in Isolierung zu stecken oder einfach eine kräftigere Heizung einzubauen und etwas mehr von dem auf dem eigenen Grundstück angebauten Energieholz zu verfeuern - ich vermute mal, das da finanziell kein großer Unterschied ist.

Hallo derk-jan,
derk-jan hat geschrieben:Für Hackschnitzel ist mehr Lagerraum nötig, höherer Maschineneinsatz und Geld. Der große Vorteil ist eben der Komfort einer Öl- oder Gasheizung, man muß nur ab und zu den Bunker auffüllen.

Für Scheitholz gibt es aber auch gescheite Anlagen, die nur 2-3 mal Tag "gefüttert" werden müssen.
Genau das ist der Unterschied. Bei einer Scheitholzheizung muß ich mehrmals am Tag mir die (körperliche) Mühe machen, nachzulegen. Ich hoffe ja, daß ich mit 120 :) dann noch genauso fit bin, wie z.B. mit 40. Leider spricht die Wahrscheinlichkeitsrechnung dagegen.

Aber ich muß auch sagen, daß alle meine Überlegungen und Planungen eben nicht von den heutigen Preisen von Öl, Gas oder Holz ausgehen. Ich vermute mal eher, daß sich in den nächsten Jahren das Heizmaterial sehr stark verteuert. Und ich denke da nicht nur an Öl. Wenn Öl teurer wird, wird auch Holz teurer. Und deshalb will ich Holz schon sofort bzw. nach ca. 2-3 Jahren Anbauzeit, ernten und verbrennen können und nicht erst in 60 Jahren.

So lange will ich nicht frieren. :pfeif:

Aber das man für "Luxus" mehr zahlen muss, als für eine Lösung die mehr körperlichen Einsatz des Betreibers verlangt - das ist mir auch klar. Deswegen spare ich jetzt schon für die Heizung. :daumen:


Dagmar
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derk-jan

Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#14

Beitrag von derk-jan » Di 7. Sep 2010, 19:07

Dagmar hat geschrieben:Und deshalb will ich Holz schon sofort bzw. nach ca. 2-3 Jahren Anbauzeit, ernten und verbrennen können und nicht erst in 60 Jahren.
Ok, man kann auf Masseertrag setzen oder auf Wertholzerzeugung. Das heißt aber nicht, daß bei letzterer kein Brennholz anfällt. Sondern, das mit den Umtriebs"wäldern" eben nur Brennholz erzeugt wird und der (Geld)ertrag von Wertholzbeständen um ein vielfaches höher ist. Ich habe mal in einem Vortag gehört im Baden-Würtemberg gibt es Wälder, aus denen 1-2 Bäume geschlagen werden, wenn ein Autokauf ansteht bzw ein neuer Mercedes.
Mit dem Geld ließe sich auch ein vielfaches an Holz zukaufen und hacken lassen....

Seppel
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#15

Beitrag von Seppel » Do 9. Sep 2010, 04:49

Ah Kurzumtrieb, mein Thema :)

7000m² Anbaufläche ist viel zu wenig in dem Fall. Das gibt grade mal 700-1000kg Holz Zuwachs pro Jahr.
Im Kurzumtrieb brauchst du eher 0,5ha Fläche im Kurzumtrieb, bei dem Heizbedarf. Jedoch wird es für deinen Fall (ich gehe jetzt von 0,5ha aus) nicht sehr wirtschaftlich sein. Du müsstest schon eine Menge Kosten+Eigenleistung in die Sache rein stecken. Und das auch über die gesamte Nutzungsdauer, wo du heizen willst, und da wirdst du auch nicht jünger bei.

Es ist wohl das Beste, wenn du erst mal bei der Dämmung vom Haus anfängst. Es gibt viele Möglichkeiten, die sowohl Öko als auch kostengünstig sind. Sogar umsonst Dämmen ist möglich. Und bei Holz heißt das im Klartext: weniger Material zur Heizung schleppen.

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Theo
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#16

Beitrag von Theo » Do 9. Sep 2010, 09:02

derk-jan hat geschrieben:Ich habe mal in einem Vortag gehört im Baden-Würtemberg gibt es Wälder, aus denen 1-2 Bäume geschlagen werden, wenn ein Autokauf ansteht bzw ein neuer Mercedes.
:haha:
Ein Baum für 50.000 EUR?!?
Wie hoch muss der wohl sein...
Seppel hat geschrieben:Es ist wohl das Beste, wenn du erst mal bei der Dämmung vom Haus anfängst. Es gibt viele Möglichkeiten, die sowohl Öko als auch kostengünstig sind. Sogar umsonst Dämmen ist möglich.
Bring doch mal ein paar Beispiele. Vielleicht könnte man dazu auch ein eigenes Thema aufmachen.
Bei älteren Häusern gibt es ja noch zusätzliche Schwierigkeiten.
Gruß
Theo

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Dagmar
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#17

Beitrag von Dagmar » Do 9. Sep 2010, 09:15

Hallo Seppel,
Seppel hat geschrieben:Du müsstest schon eine Menge Kosten+Eigenleistung in die Sache rein stecken. Und das auch über die gesamte Nutzungsdauer, wo du heizen willst, und da wirdst du auch nicht jünger bei
das verstehe ich nicht ganz. Du hast recht, wenn man mit Kurzumtrieb anfängt ist das vor allem Kostenintensiv - angefangen bei der Heizungsanlage, bei der Anpflanzung der Bäume, den Maschinen zur Ernte und Verarbeitung und den Maschinen zur Einbringung in den Brennstoffbunker. Aber nach dieser Kostenintensiven Zeit - da wird es dann auch sehr viel billiger. Weil man macht die Ernte mit Hilfe der o.g. Maschinen selber und sonst kommt vielleicht ab und zu noch etwas Dünger für die bepflanzte Fläche dazu. Und gerade weil man nicht jünger wird, ist doch eine halbwegs automatisch ablaufende Heizung sehr sinnvoll.


Dagmar
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#18

Beitrag von Seppel » Do 9. Sep 2010, 15:51

Theo hat geschrieben:
derk-jan hat geschrieben:Ich habe mal in einem Vortag gehört im Baden-Würtemberg gibt es Wälder, aus denen 1-2 Bäume geschlagen werden, wenn ein Autokauf ansteht bzw ein neuer Mercedes.
Das geht schon. Bestimmte Bäume bringen als Wertholz bei Versteigerungen hohe Erlöse. Bei mir in der Gegend war letztes Jahr eine solche Auktion; der beste Stamm (Bergahorn, 2 Festmeter) wurde für weit über 12.000€ verkauft. Möglich isses ...
Theo hat geschrieben:
Seppel hat geschrieben:Es ist wohl das Beste, wenn du erst mal bei der Dämmung vom Haus anfängst. Es gibt viele Möglichkeiten, die sowohl Öko als auch kostengünstig sind. Sogar umsonst Dämmen ist möglich.
Bring doch mal ein paar Beispiele. Vielleicht könnte man dazu auch ein eigenes Thema aufmachen.
Bei älteren Häusern gibt es ja noch zusätzliche Schwierigkeiten.
Klar doch! Beispiele: Doppelfenster. Einfachst: Einfachfenster einfach aufdoppeln zu Doppelfenstern. Mauern trockenlegen. Wer garkeine Mittel hat, kann sich u.U. auch mit Isolierung von Innen behelfen - mit Wellpappe. Oder auch mit Holz, Reetmatte und Lehmputz. Oder Stroh, Wolle, Knüllpapier+Lehmwasser, Späne usw... Natürlich ist es besser von Außen zu isolieren. Da gibts auch jede Menge Möglichkeiten. Ich möchte jetzt nicht, dass das hier weiter ausufert, wie du schon sagst - es ist ein Thema für sich.

Dagmar hat geschrieben:das verstehe ich nicht ganz. Du hast recht, wenn man mit Kurzumtrieb anfängt ist das vor allem Kostenintensiv - angefangen bei der Heizungsanlage, bei der Anpflanzung der Bäume, den Maschinen zur Ernte und Verarbeitung und den Maschinen zur Einbringung in den Brennstoffbunker. Aber nach dieser Kostenintensiven Zeit - da wird es dann auch sehr viel billiger. Weil man macht die Ernte mit Hilfe der o.g. Maschinen selber und sonst kommt vielleicht ab und zu noch etwas Dünger für die bepflanzte Fläche dazu. Und gerade weil man nicht jünger wird, ist doch eine halbwegs automatisch ablaufende Heizung sehr sinnvoll.
Ja und nein.
-Den Heizkessel wirst du irgentwann mal abgezahlt haben, dass er fast nix mehr kostet.
-Ernte: Die Plantage will regelmäßig geerntet werden. vollmechanisierte Ernte ist möglich (Absägen+Hacken in 1 Arbeitsgang), rechnet sich aber erst ab 2ha Fläche. Sonst zahlst du mehr für die Tonne Hackschnitzel aus Eigenanbau, als Zukauf von außen kosten würde. Selbst Ernten ist möglich, allerdings auch anstrengende Arbeit, was mit zunehmenden Alter nicht leichter fällt. Dazu kommt noch die Bringung zum Feldrand, das Hacken und die Bringung zum Lager. Maschineneinsatz.
-Nutzungsdauer: Die Plantagen sind i.d.R. für eine Nutzungsdauer von 20Jahren ausgelegt. Danach nehmen die Zuwächse immer mehr ab. Das heißt, die Fläche muss gerodet, bearbeitet und neu bepflanzt werden. Willst du die Fläche 20J alter Wurzelstöcke nicht manuell roden heißt das: Wieder Maschineneinsatz. Wenn du die Geräte da hast: gut - aber ich hab keinen Hacker und auch keinen Häcksler. Was ich damit sagen will: Gute Planung ist durch nichts zu ersetzen. Ich helfe gern bei Kostenrechnungen.

Manfred

Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#19

Beitrag von Manfred » Do 9. Sep 2010, 16:35

Die Hackschnitzelpreise können regional schnell klettern, wenn Heizwerke gebaut werden.
Weiß nicht, wie bei uns der aktuelle Preis ist, aber der Staatsforst macht bei Fichten nur noch 18 m Fixhlängen und lässt den Rest hacken. Und trotz der Walddichte (heißt nicht umsonst Frankenwald) werden erste Schnellumtriebsanlagen gepflanzt. Es sind diverse weitere Heizanlagen in Planung (große Schulen, ganze Dörfer...), also werden die Preise kaum sinken. Sehr gut für die Region, weil das Geld hier bleibt statt an die Saudis und den Staat zu fließen, aber viele Selbstwerber schauen doof aus der Wäsche. Im Privatwald kann man aber noch billig an sein Brennholz kommen, wenn man was arbeiten mag.

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Peterle
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#20

Beitrag von Peterle » Do 9. Sep 2010, 18:10

Hallo beisammen,

wenn ich mir den Aufwand ansehe für eine Hackschnitzelheizung, Umfeld und Anbau der Heizstoffe, dann würde ich lieber mit Strom heizen.
Decken der Stromkosten über Photovoltaik. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung wäre hier zu finden: klick

Sieht für mich aus wie die bessere Lösung :hmm:

Zum Dämmen:
Ein Haus mit dem Standard der 80iger Jahre ist deutlich kostenintensiver zu dämmen als eine Bretterbude. Der erzielte Nutzen sinkt, um so höher der Dämmwert insgesamt (U-Wert des Hauses) werden soll. Ein Niedrigenergiehaus (KW60-KW30) nachträglich weiter zu dämmen ist wirtschaftlich selten sinnvoll. Aber auch viele andere eher suboptimale Häuser können problematisch sein bei der nachträglichen Verbesserung des Dämmwertes. Hier seien Fachwerkhäuser genannt, welche ja oft schon mit Lehmputz im Innenberech versehen sind. Diese werden gern kaputtsaniert.

Oder auch:
Beispiel 1: Ein gut gedämmtes Haus mit schlecht gedämmten Fundament (Bodenplatte) (U=0,3). Ein Szenario mit sehr schlechten Verbesserungsmöglichkeiten.
Beispiel 2: Ein Massivhaus aus den 70igern aus Kalksandstein mit Flachdach auf Beton- Fertigkeller (U=0,5). Hier sind die Möglichkeiten sehr vielfältig und teilweise recht günstig.

Ich kann mich entsinnen, dass in den 80igern absolut dichte Fenster der neueste Schrei war. Ergebnis: Schimmel. Danach kam dann die vielgerühmte Zwangsbelüftung ins Spiel. Ich hoffe, ihr denkt hierbei nicht an Passivhäuser :haha:.

Der Weg zum Berater ist sicherlich nicht die schlechteste Lösung und der sollte auch das Wohlempfinden der Bewohner nicht aus dem Auge verlieren. Nach ENEV wäre eine Thermoskanne sicherlich der Weisheit letzter Schluss.

Gruß

Peter

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