Wacholderstecklinge

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Wicheler
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Wacholderstecklinge

#1

Beitrag von Wicheler » Mo 4. Mai 2015, 09:36

Hallo,

ich habe da ein Problem!

Ich möchte gerne zur Straße hin eine neue Hecke heranziehen. Früher stand da eine Schlehenhecke, wunderschön, fast blickdicht und stachelig wie die Sau.
......aber die Wurzelausläufer! Überall in der Wiese kamen die Triebe hoch und stachen nach dem Mähen in die Füße. Da war nichts mehr mit barfuß laufen.
Jetzt ist die Hecke weg und die Wurzelausläufer auch fast alle ausgerissen.
Die neue Hecke soll ein Mix aus hauptsächlich Ilex und Wacholder werden. Ilex wächst bei uns an allen Ecken, da habe ich schon genug gepflanzt. Nur der Wacholder. Einige Stecklingen sind angekommen, aber die Meisten wachsen einfach nicht an. Ich schätze mal, 1 von 25- 30 Stecklingen zieht bei mir Wurzeln. Das WWW habe ich schon über Stunden abgesucht und alle möglichen Methoden ausprobiert.
Die Dinger wachsen einfach nicht an! :bang:
Auch mit Samen funktioniert es nicht, trotz Stratifikation.

Habt ihr vielleicht noch einen "Geheimtipp"?

Kaufen wäre eine Möglichkeit, aber das möchte ich nur im äußersten Notfall. Mir macht die Vermehrung und das Zusehen beim Wachsen einfach mehr Spaß. Und Eile habe ich auch nicht.
Gruß Dieter

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Re: Wacholderstecklinge

#2

Beitrag von Akopalüze » Mo 4. Mai 2015, 11:04

Hast Du es schon mit Rhizopon versucht, oder mit Neudofix Wurzelaktivator?

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emil17
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Re: Wacholderstecklinge

#3

Beitrag von emil17 » Mo 4. Mai 2015, 14:06

Wicheler hat geschrieben: Kaufen wäre eine Möglichkeit, aber das möchte ich nur im äußersten Notfall. Mir macht die Vermehrung und das Zusehen beim Wachsen einfach mehr Spaß. Und Eile habe ich auch nicht.
Aus Olbricht, Vermehrung der Ziergehölze, 1911:
Vermehrung am besten aus Samen, welcher jedoch erst im zweiten Jahre aufgeht und nicht erst lange trocken liegen darf. Ein Jahr stratifizieren (in feuchtem Sand draussen herumstehen lassen).
Stecklinge: Unter Glas, langwierig, es gehen nur nicht zu üppige Zweige. Seitenzweige vom alten Holz abreissen, lieber kleine Stecklinge statt grosse, nicht tief stecken, aber in Spezialerde (sandige Heide- oder Moorerde, sonst oft Fäulnis) und gut andrücken. Nicht zu warm stellen, Bewurzelung braucht einige Monate und in dieser Zeit dürfen die Pflänzchen natürlich nicht vertrocknen. Umstecken in andere Erde nach einigen Monaten empfohlen
Also nichts für Anfänger und vielleicht eben doch zur Forstbaumschule, zumal die Pflänzchen nicht viel kosten.
Eile kannst du nicht haben, die Wacholder haben es nämlich mit Wachsen überhaupt nicht eilig.
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Re: Wacholderstecklinge

#4

Beitrag von fuxi » Mo 4. Mai 2015, 14:28

Wicheler hat geschrieben:Ich schätze mal, 1 von 25- 30 Stecklingen zieht bei mir Wurzeln. Das WWW habe ich schon über Stunden abgesucht und alle möglichen Methoden ausprobiert.
Was heißt "alle möglichen Methoden"? Schon mal Aspirin oder Weidenrinde in das Wasser gegeben? Ein Inhaltsstoff darin (die Salicylsäure?) regt das Wurzelwachstum an.
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Re: Wacholderstecklinge

#5

Beitrag von emil17 » Mo 4. Mai 2015, 19:00

das funktioniert mehr oder weniger mit allen leicht sich bewurzelnden Zweigen, also auch mit Coleus (Buntnessel), Tanacetum balsamita (Frauenminze) und anderen. Die aktive Substanz ist Auxin (Indolessigsäure). Sie wird von diesen Zweigen ins Wasser abgegeben.
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Re: Wacholderstecklinge

#6

Beitrag von Wicheler » Mi 6. Mai 2015, 10:09

fuxi hat geschrieben:Was heißt "alle möglichen Methoden"?
Na, so alles was man in Büchern/ im Netz findet, unten schräg abschneiden, Abreißen, die Schnittstelle zerfasern, junges Holz nehmen, älteres (richtig verholztes) Holz nehmen, sehr feucht halten, nur leicht feucht halten..........
fuxi hat geschrieben:Schon mal Aspirin oder Weidenrinde in das Wasser gegeben? Ein Inhaltsstoff darin (die Salicylsäure?) regt das Wurzelwachstum an.
Ich habe jetzt mal Weidenwasser gemacht und einige Stecklinge reingestellt. Die werde ich morgen in die Erde stecken und eine Hälfte davon versuchsweise noch mit Weidenwasser gießen. Mal sehen was wird.
Bewurzelungspulver werde ich erst dann nehmen, wenn gar nichts funktioniert.
Ich hab ja Zeit, will ja 100 Jahre alt werden :opa:

@ alle
Danke für die Tipps
Gruß Dieter

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Re: Wacholderstecklinge

#7

Beitrag von Punktekiste » Mi 6. Mai 2015, 11:15

Wow, das macht mir nicht gerade Hoffnung, dass ich unseren Wacholder geklont bekomme.

Das ist ein Riesenteil und soll dieses Jahr einem Umbau weichen und ich dachte noch so... "prima, machste im Herbst mal Stecklinge davon".
Böse, das die nicht so wurzelfreudig sind. :ohoh:

Bitte berichte bei welcher der zukünftigen Methoden du dann erfolgreich bist. Ich kupfere es dann versuchsweise ab.

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Re: Wacholderstecklinge

#8

Beitrag von emil17 » Mi 6. Mai 2015, 12:58

Punktekiste hat geschrieben: Das ist ein Riesenteil und soll dieses Jahr einem Umbau weichen und ich dachte noch so ...
Bitte nicht vermehren, wenn es eine Art ist, die Zwischenwirt des Birnengitterrostes ist. Der gewöhnliche Wachholder ist diesbezüglich kein Problem, aber den sieht man im Wohngebiet selten und noch seltener "riesig".
Wenn das Ding so blaugrün ist (der gewöhnliche Wachholder hat grasgrüne, nicht blaugrüne Nadeln mit weissen Streifen und deutlich aufgesetzer gemein stechender Spitze) oder z.T. schuppenförmige Blätter hat, und wenn es gar an den Zweigen Verdickungen hat mit orangeroten Pusteln, weg damit! Ausroden und verbrennen oder auf die Gründeponie reicht allerdings, man muss nicht unbedingt ein Haus drauf stellen.
Im Zweifelsfall stelle bitte ein scharfes(!) Bild einer Nahaufnahme der Nadeln und ein weiteres mit der ganzen Pflanze drauf ein. Oder geh mit einem Zweig zu einem Gärtner.
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Re: Wacholderstecklinge

#9

Beitrag von Wicheler » Mo 14. Dez 2015, 21:59

Hallo,

leider sind meine Stecklinge alle nicht angekommen. Im Frühjahr gibt's halt einen neuen Versuch.

Ich habe aber vor kurzem einige Weinstecklinge in eine Vase gestellt. Die haben schön Wurzeln gezogen. Jetzt stehen sie im Blumentopf und treiben die ersten Blätter. Was wird aber jetzt mit der Winterruhe? Kommen die ohne aus? Laß ich sie im Warmen stehen, wachsen sie weiter, bis ich sie im Frühjahr draußen setze?
.....oder wäre es besser, sie jetzt raus zu setzen? Dann werfen sie die kleinen Blättchen ab und bekommen ihre Winterruhe, aber überleben sie das?
...und meine Weißdornstecklinge, die im Wasser stehen, scheinen auch schon Wurzeln zu schieben und dickere Blattknospen zu bekommen.
Der Wein ist eigentlich egal, der wächst sowieso wie Unkraut. Den Weißdorn wollte ich für meine Wildhecke vorsichtshalber parallel zu meinem Samen versuchen zu vermehren. Da hab ich mir aber keine Gedanken um die Jahreszeit gemacht. Ob das noch was wird?
Gruß Dieter

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