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von emil17 » So 29. Dez 2019, 18:40
Mit pilzresistenten Sorten habe ich eher durchzogene Erfahrungen. Die sind im Verhalten sehr unterschiedlich.
New York Gors Framboisier (ähnlich wie die Robustarebe Katharina) hatte ich mal.
Grosse hellrote Beeren, langweilig im Geschmack, resistent gegen falschen Mehltau aber alle Beeren kurz vor Reife geplatzt und dann durch Botrytis zerstört.
Hoffentlich war das alles nur, weil die Sorte bei mir mit was auch immer nicht zurechtkam.
Eine andere helle kernlose Sorte einer neuen Pilzresistenzzüchtung hatte ich auch, die waren geschmacklich gut und robust, aber kaum zu ernten weil sie derart verrieselt sind, dass man sie nur ernten konnte, indem man eine Schale unter die Traube bzw. unter das hielt, was noch dran war. Beim Abschneiden sind die Trauben einfach auseinandergefallen. Einzelne Beeren sind in jeder Traube unreif geblieben, wohl ebenfalls wegen der absolut ungenügenden Ausbildung des Traubengestells, und waren dann erbärmlich sauer. Das sieht man aber bei einer reif grüngelben, dichtbeerigen Sorte fast nicht.
Die dunkelblauen Sorten gehen bei mir gut, nur hat man nichts, wenn man sie nicht vor Vogelfrass schützt, sobald sie anfangen einzufärben.
Am problemlosesten sind eigentlich immer noch die guten alten Americanos, aber man muss den Foxgeschmack "Katzenseicher" mögen.
Ich würde heute neue Sorten nicht mehr nach Katalog kaufen, sondern nach Besuch eines Sortengartens zur Reifezeit. Bei unpassenden Sorten hat man wohl drei Jahre verloren. Aber es ist schwer, wenn man vor der reduzierten Ware steht und zu Hause noch Platz hat. Und manchmal hat man ja auch Glück.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.