allround-Schafrasse?!

Lombardo
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allround-Schafrasse?!

#1

Beitrag von Lombardo » Sa 1. Dez 2012, 16:18

Hallo zusammen,

hab mich wegen ner passenden Schafrasse schon durchs Forum geklickt, bin aber noch nicht so richtig fündig geworden.
Deßhalb ein neues Thema, wenn das schon irgendwo angehandelt wurde schreibt mir einfach den Link.

Plan ist die Anschaffung von Schafen im nächsten oder übernächsten Jahr.
Es bestehen schon 3 komplett eingerichtete Schafställe im "Keller" des Nebengebäudes mit automatischer Tränke.
Der Auslauf würde vorerst ca. 4000m2 umfassen. Ebene Wiesenfläche (Wiese, kein Rasen). Könnte aber auch meinen 6m hohen Erd-Lärmschutzwall mit entsprechender Steigung in die Weidefläche mit einbeziehen.

Jetzt die Frage: welche Rasse?

Kriterien: robust, guter Fleichansatz, nicht allzu schlechte Wolle(muß kein Merino sein) und sollte ne bedrohte und schützenswerte Rasse sein, da ich einen Rassenerhalt durch Züchtung anstrebe. Die Milchleistung ist das letzte Kriterium.

Bin nach einigen Nachforschungen auf das weißköpfige Fleischschaf gestoßen, und halte die Rasse im Hinblick auf meine Ansprüche für geeignet.
http://www.vieh-ev.de/Rassen/Schafe/wei ... schaf.html

Hat jemand von Euch Erfahrung mit der Rasse oder eine andere Idee für eine solche Allround-Schafrasse?

Das wichtigste Kriterium für mich ist, das es eine alte Rasse ist, die mittlerweile bedroht und schützenswert ist, aber auch einen guten "Nutzwert" hat.

Freue mich über Eure antworten.

Viele Grüße

Lombardo

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Re: allround-Schafrasse?!

#2

Beitrag von zaches » Sa 1. Dez 2012, 16:48

hm - 4000qm ist ja nicht gerade viel.... die Minis (Ouessants) die ich habe brauchen ja schon zu dritt 1500qm.
Also solltest Du eher eine kleinere Rasse nehmen, die nicht viel Zufütterei benötigt.

bei der http://www.g-e-h.de/geh/index.php findest Du sicher auch Hinweise: http://www.g-e-h.de/geh/index.php/rasse ... gen-schafe

Die Wolle und das Fleisch vom Coburger Fuchs kenne ich und finde sie schmackhaft und schön!

lg, zaches
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Re: allround-Schafrasse?!

#3

Beitrag von Little Joe » Sa 1. Dez 2012, 16:50

Lombardo hat geschrieben:Kriterien: robust, guter Fleichansatz, nicht allzu schlechte Wolle(muß kein Merino sein) und sollte ne bedrohte und schützenswerte Rasse sein, da ich einen Rassenerhalt durch Züchtung anstrebe. Die Milchleistung ist das letzte Kriterium.
... ne Kollegin besitzt Skudden, auf die würde das auch zutreffen, Milch ist allerdings gleich Null
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Zacharias
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Re: allround-Schafrasse?!

#4

Beitrag von Zacharias » Sa 1. Dez 2012, 17:10

Hallo Lombardo,

Fleischschaf kannst du vergessen. Zum Einen wegen deiner geringen Weidefläche. Dazu musst du aber auch noch bedenken, dass Fleischschafe aufgrund ihres Gewichtes den Boden verdichten. Das ist was für Wanderschäfer, aber nicht für Dauerbeweidung. Nimm eine leichtere Landschafrasse, Coburger Fuchs kann ich dir auch empfehlen, da hast du auch was von der Wolle. Wenn deine Fläche allerdings mit Zunahme des Hangs nicht wesentlich größer ist, nimm lieber eine Kleinrasse.
Grüße,
Birgit

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Re: allround-Schafrasse?!

#5

Beitrag von Lombardo » Sa 1. Dez 2012, 17:17

Hi,

4000m2 sind problemlos möglich, könnte auf ca. 8000m2 erweitern, müßte dann aber meine Gemüsebeete einzäunen und die Obstbäume die ich nächstes Jahr pflanzen will ebenso.
Ist aber prinzipiell möglich.
Plane 2+1 oder 3+1. Könnte den Bock wahrscheinlich auch aus ner anderen Linie bekommen so daß der Erhaltungszucht nichts mehr im Wege steht.
Denen müßten zur Not doch 8000m2 reichen, oder nicht?
VG
Lombardo

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Re: allround-Schafrasse?!

#6

Beitrag von Zacharias » Sa 1. Dez 2012, 17:23

Landschafrassen ja, Fleischschafrassen nein.
Grüße,
Birgit

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Re: allround-Schafrasse?!

#7

Beitrag von Lombardo » Sa 1. Dez 2012, 19:17

Wenn Landschafrasse...
Coburger Fuchs, rauhwolliges Pommersches Landschaf oder Bentheimer Landschafe oder...?
Skudde wär mir fast ein bißchen zu leicht, weil ich auch auf das Fleisch scharf bin :pfeif:
Wenn ich dem was ich gelesen habe Glauben schenken darf wären alle für die Koppelhaltung geeignet und auch nicht so schwer das sie den Boden verdichten würden.
Hol mir dann noch genügend Elektrozaun bzw. Maschendraht für die Bäume und erweitere die Weidefläche auf ca. 8000m2 (damit ist nicht der Wall gemeint->alles naturbelassene Wiese mit dezentem Gefälle).
Bock + zwei oder drei Mütter bei regelmäßiger Schlachtung? Möchte das Land aber auch nicht überstrapazieren, denke da an einen Weidwechsel im kleinen.
Kennt jemand die Rasse im Vergleich? Bei der Wolle gibts ja immer unterschiedliche Meinungen...
VG
Lombardo

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Re: allround-Schafrasse?!

#8

Beitrag von Zacharias » Sa 1. Dez 2012, 19:59

Ja, diese Größenklasse. Wobei Skudde gar nicht schlecht ist, hältst du halt 5 statt 3. Von der Wolle kenne ich Bentheimer nicht. Pommernschafwolle finde ich nicht so toll, Fuchs gibt klasse Sockenwolle, grundsätzlich mag ich keine deutsche Wolle auf der Haut tragen, aber das ist Empfindungssache. Wobei glaub ich alle feinere Wolle haben als dein Weißkopf.
Mit dem Fleisch ist das so eine Sache. Wenn du keine Großfamilie hast, ist es gar nicht so erstrebenswert eine Fleischrasse zu halten. Ich esse auch gerne Fleisch und halte die Schafe deswegen. Aber die Keulen von Fleischschafrassen sind mir definitiv zu mächtig.
Grüße,
Birgit

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Re: allround-Schafrasse?!

#9

Beitrag von sybille » Sa 1. Dez 2012, 20:18

Auf 4.000 qm/2 kannst Du 6 Skudden laufen lassen. Meine Kameruner laufen auf 5.000 qm/2, Heu kaufe ich allerdings zu. Fleischschafe sind beide nicht, aber dafür brauchen sie auch keine zusätzlichen Futtermittel. Weide, Heu, Wasser und Mineralleckschale für Schafe und gut ist.
Meine Kameruner haben am Haken so um die 15 kg, die Skudden vielleicht etwas weniger. Ich komme damit gut zurecht, man will ja schließlich nicht nur Schaffleisch essen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: allround-Schafrasse?!

#10

Beitrag von fuente » Sa 1. Dez 2012, 20:19

Hola Lombardo,

wieso willst du deutsche Schafe halten? Apulien ist doch ein Schafland und diese Tiere sind an die Klima- und Futterverhältnisse angepasst. Wir wohnen etwa auf dem gleichen Breitengrad, wenn auch in verschiedenen Ländern. Ich denke aber, dass die Voraussetzungen vergleichbar sind. In deiner Gegend wirst du nur Hütehaltung antreffen. Für Koppelhaltung ist der Aufwuchs zu gering. Wir halte im Moment 8 Schafe, die sich auf einer Terrassenfläche von 3 ha rumtreiben. Trotzdem müssen wir zu füttern.

Deine 4.000 qm werden in keinem Fall ausreichen, zumal die Schafe ja auch Kot absetzen und die Futterfläche dadurch noch kleiner wird.

Nimm erst mal 2 oder 3 Jungschafe zur Aufzucht und probiere aus wie es läuft. Im Notfall sind die dann auch schnell geschlachtet. Wenn es gut läuft, kannst du immer noch züchten.

Nichts für ungut

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