Milchschafe

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busbeck
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Re: Milchschafe

#41

Beitrag von busbeck » Do 21. Jun 2012, 20:57

Hallo Milchschafcracks!

Als Anfänger hab ich mich jetzt mal an vier Schafe mit Migrationshintergrund gewagt: Kameruner. Nicht wegem Rasen, sondern fürs Fleisch. Bin gespannt. - Über kurz oder lang will ich mich aber auch an Milchschafe wagen.
Vielen Dank für alles, was oben gedacht, geschrieben und ausgetauscht wurde. Ich lerne ohne Ende.
Ein paar Fragen sind für mich dennoch offen geblieben. :schaf_1:

1. Kameruner mit Ostfriesen? - Wenn ich zu den Kamerunern meinetwegen zwei Milchschafe tu (Ostfriesen) - wie sieht dann die Folgegeneration aus? Sind das dann Eier legende Wollmilchsäue?
2. Melkzeitpunkte - Ich habe gehört, Schafe müssen zweimal pro Tag (möglichst pünktlich) gemolken werden. Stimmt das? Und wenn mein Fahrrad mal einen Platten hat?
3. Fleisch - Schaffleisch hat ja normalerweise immer diesen "interessanten" Geschmack. Wie schmeckt das Fleisch von Ostfriesen?

Mehr Fragen fallen mir nicht ein, aber die kommen vielleicht mit den Antworten...
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)

Schafmelker

Re: Milchschafe

#42

Beitrag von Schafmelker » Do 21. Jun 2012, 21:44

Hi Busbeck,

zu 1.: Die erste Generation ( F1 ) wird wenn beide Elterntiere reinrassig sind vom Heterosiseffekt zehren können. Diese Tiere sind in der Regel sehr robust und leistungsfähig, einige hier werden das Gegenteil behaupten. Jede weitere wilkürliche Kreuzung ist nicht zu empfehlen. Setzt du auf die F1 weiter ausschließlich Kamerun- bzw. Milchschafböcke wirst du eine recht robuste Rückkreuzung erzielen können aber da hängt noch mehr dran....

http://de.wikipedia.org/wiki/Heterosis-Effekt

zu2.: Unsere Schafe werden einmal am Tag gemolken, weil die Milchmenge zur Zeit einfach reicht. Das ist kein Problem allerdings musst du dich entscheiden, switchen ist da nicht drin. Wenn du mal drei Stunden später zum Melken kommst ist das auch kein großes Problem, sollte aber vermieden werden, da sich die Schafe einfach an feste Zeiten gewöhnen.

zu3.: Das Fleisch der Schafe entfaltet sich in erster Linie durch die Fütterung, geringe Unterschiede sind rassebedingt aber sicher "schmeckbar" und vor allem sichtbar. In einer Ausgabe der Schafzucht aus 1993 ist Titelthema das die Tester das Fleisch der Ostfriesen als das schmackhafteste bewertet haben ( Weidemast ) ich war da 9, habe die Ausgaeb aber noch ;-)

LG Paul

Sabi(e)ne
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Re: Milchschafe

#43

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 21. Jun 2012, 21:55

Aloha,
1. das Ergebnis ist NICHT vorhersagbar, weder in Bezug auf Größe der Lämmer, noch Fellart noch Milchleistung - das kann man nur per Versuch ausmendeln - ich würd es NICHT machen.
Warum will man mühsam auf bestimmte Merkmale gezüchtete Tiere wieder wild kreuzen, und damit im schlimmsten Fall das Schlechteste von beiden Rassen in einem Tier rauszukriegen?

2. Wenn du mal das Melken angefangen hast, ja, 2x am Tag in 12h Abständen - alles andere macht die Tiere nervös und rappelig. Wir reden nicht von ner halben Stunde Verspätung, sondern von mehr.
Tiere haben eine sehr gute eingebaute innere Uhr - allein Sommerzeitumstellung macht Milchtiere für 3 Wochen wuschig. ;)

3. Schafe schmecken immer speziell, das liegt an der Chemie der Fettsäuren (Ziegen sind da nochmal ganz speziell :lol: ).
Kameruner sind ja eher wildartig mager, zumindest schmeckte Henry's Kamerun-Schinken (fettfrei) eher nach Wild, als nach Schaf, weil ja kein Fett dran war.

Denk dran, Milchschafe müssen geschoren werden, Kameruner nicht.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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busbeck
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Re: Milchschafe

#44

Beitrag von busbeck » Do 21. Jun 2012, 23:03

Danke! Hab schon viel gelernt und noch mehr vor mir.
Und die Fragen kommen noch. Aber jetzt geh ich in die Heia.
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Knecht

Re: Milchschafe

#45

Beitrag von Knecht » Fr 22. Jun 2012, 07:40

busbeck hat geschrieben: 1. Kameruner mit Ostfriesen? - Wenn ich zu den Kamerunern meinetwegen zwei Milchschafe tu (Ostfriesen) - wie sieht dann die Folgegeneration aus? Sind das dann Eier legende Wollmilchsäue?


Mehr Fragen fallen mir nicht ein, aber die kommen vielleicht mit den Antworten...
....ooh,die Fragen kommen sicherlich,spätestens wenn Deine "kleinen" Kameruner von "großen" Milchschafböcken gedeckt wurden und sich bei der Geburt vor Schmerzen auf der Koppel wälzen......
Nimm dann aber bitte nicht den Umweg übers Forum,sondern frag gleich den TA was zu tun ist...oder frag den Abdecker worans gelegen hat daß die Geburten soooooo" schwierig "waren daß Deine Kameruner gestorben(jämmerlich verreckt) sind.

LG
...sorry busbeck,ich mag Dich...im "anderen Forum" habe ich Dir den Rat gegeben nicht alles auf einmal haben zu wollen,den idyllischen,autarken Traumhof gibt's nur bei Seymour,den kannst Du nicht erzwingen,lass Dir Zeit .Deine Fragen sind alle berechtigt und ich finde es gut daß Du "vorher" frägst ,aber Du kannst Dir das ganze,nötige Wissen nicht alles über Foren aneignen.....habe Dir auch gesagt daß die Fragen nicht das Schlimme sind . Deine Pläne sind oft etwas unausgegoren.....lass Dir Zeit. ;)

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Re: Milchschafe

#46

Beitrag von ahora » Fr 22. Jun 2012, 08:42

ich würde auch dringend abraten, ich hatte milchschafe und kameruner. nie wäre mir der gedanken gekommen die beiden zu kreuzen. ich hatte ein texel und ein großrahmiges schwarzkopfschaft bei den milchschafen mit dabei, die geburten waren da kein problem, aber es häuften sich missbildungen wie zahnfehlstellungen und einmal ein lamm, was alle viere von sich streckte und nicht aufstehen konnte. hab das lamm dann mit nach hause genommen und habe sämtliche tierärzte - auch an der uni in gießen gefragt, sie hatten so was auch noch nicht gesehen, sie kannten das nur bei ferkeln. ich habe dann immer wieder mit ihm gehen geübt, und irgendwann konnte es dann tatsächlich gehen, aber so ein richtiges schaf ist es nie geworden. das lamm war von einer doch recht kurzbeinigen scharzkopfmutter und dem milchschafbock mit recht langen beinen, vielleicht lag es da ran. danach habe ich nur noch innerhalb der rasse decken lassen.

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Re: Milchschafe

#47

Beitrag von busbeck » Fr 22. Jun 2012, 23:45

IN EIGENER SACHE
===============

Eigentlich geht's in diesem Thread um Milchschafe. Aber jetzt muss ich den Fokus kurz offthread auf mich selbst schwenken, denn mir gefällt's hier - und vielleicht ist es gut, den Eindruck nicht zu versauen:

Ich stelle prinzipiell keine klugen Fragen. Meine Fragen sind immer dumme Fragen. Ich mache mir viele Gedanken - und wenn ein Buch oder auch das Internet mir keine Antwort gibt (in diesem Fall weil das Buch unvollständig ist), dann freue ich mich, dass ich eine Frage ins Forum posten kann und mit der Erfahrenheit und dem Wissen der anderen Forumsteilnehmer rechnen kann.

Wenn ich eine Frage stelle, dann heißt das nicht, dass ich die Dummheit, die potenziell dahinter steht, auch in der Tat begangen hätte. Das ist ja auch der Grund, warum ich frage: Ich ahne, dass ich mit vorhandenem Halbwissen oder einem Bauchgefühl eventuell eine Dummheit begehen könnte. Ich will jedoch keine Dummheit begehen. Und deshalb frage ich.

Diese Dummheit (zu fragen) lässt den Eindruck von naiver Ignoranz aufkommen. Dies bitte ich zu entschuldigen. Dennoch würde ich mich weiterhin primär gerne von meiner unwissenden Seite zeigen, denn darin sehe ich mehr Potenzial für Lernzuwachs als zeigte ich mich von meiner wissenden Seite.

Ist das ok?
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Re: Milchschafe

#48

Beitrag von busbeck » Fr 22. Jun 2012, 23:48

ahora hat geschrieben:ich würde auch dringend abraten, ich hatte milchschafe und kameruner. nie wäre mir der gedanken gekommen die beiden zu kreuzen. ich hatte ein texel und ein großrahmiges schwarzkopfschaft bei den milchschafen mit dabei, die geburten waren da kein problem, aber es häuften sich missbildungen wie zahnfehlstellungen und einmal ein lamm, was alle viere von sich streckte und nicht aufstehen konnte. hab das lamm dann mit nach hause genommen und habe sämtliche tierärzte - auch an der uni in gießen gefragt, sie hatten so was auch noch nicht gesehen, sie kannten das nur bei ferkeln. ich habe dann immer wieder mit ihm gehen geübt, und irgendwann konnte es dann tatsächlich gehen, aber so ein richtiges schaf ist es nie geworden. das lamm war von einer doch recht kurzbeinigen scharzkopfmutter und dem milchschafbock mit recht langen beinen, vielleicht lag es da ran. danach habe ich nur noch innerhalb der rasse decken lassen.
Ich werde entsprechende "Separations"-Maßnahmen ergreifen. Fehler können ja echt schrecklich sein. Aber wenigstens haben sie den Vorteil, dass man davon lernt. Und sogar andere; in dem Fall: ich.
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Re: Milchschafe

#49

Beitrag von ahora » Sa 23. Jun 2012, 00:01

hallo busbeck,

frag ruhig weiter, ich habe eine endlose geduld im antworten, wenn ich eine antwort weiß. allerdings sind meine erfahrungen <nur> meine erfahrungen, andere machen andere erfahrungen, die manchmal geradezu entgegengesetzt sind. aber aus all den erfahrungen kann man sich das passende raussuchen oder notfalls selbst eine erfahrung machen - lach - .

viel glück

ahora

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Re: Milchschafe

#50

Beitrag von busbeck » Sa 23. Jun 2012, 00:08

Danke!
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